"Nature – Beauty and Destruction" als Motto der LBBW-Sonderausstellung

Max Slevogt, Steinbruch bei Albersweiler, 1912, Courtesy LBBW
Max Slevogt, Steinbruch bei Albersweiler, 1912, Courtesy LBBW

Die jährliche Sonderausstellung einer Privatsammlung auf der art KARLSRUHE ermöglicht einen vertieften Einblick in die Leidenschaft und das Engagement des privaten Sammelns. Auf gezeigte Sonderausstellungen wie die der Sammlung Würth (2017), Frieder Burda (2018), Peter C. Ruppert (2019), Hans-Peter Haas Stiftung (2020) oder jüngst die Sammlung von Maria Lucia und Ingo Klöcker (2022), welche sich bewusst mit dem Motiv des Weiblichen in der Kunst auseinandersetzte.

"Nature – Beauty and Destruction" als Motto der LBBW-Sonderausstellung

Eine stattliche Künstlerliste, eine hochkarätige Besetzung, wie aus dem Bilderbuch der Gegenwartskunst-Geschichte: Von Franz Ackermann und Anselm Kiefer über Diana Thater und Thomas Grünfeld bis zu Olafur Eliasson und Andreas Gursky. Was die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und ihre Vorgänger-Institute seit 1970 gesammelt haben, insgesamt rund 3 000 Werke, kann sich wirklich sehen lassen.

Sarah Haberkorn, vom Januar 2024 an LBBW-Sammlungsleiterin, bereitet als Kuratorin eine Sonderschau unter dem Titel „Nature – Beauty and Destruction“ vor, die mit Naturdarstellungen von Flora und Fauna ein wechselvolles Spannungsfeld zwischen Schönheit und Zerstörung präsentieren wird.

«Dabei stellen sich kritische Fragen zum Natur-Mensch-Verhältnis: Welchen Platz nimmt die Natur in der Kultur ein? In welcher Beziehung stehen wir zur Natur? Inwiefern wird Natur verdrängt, angepasst oder manipuliert? Wo und wie werden zerstörerische Prozesse sichtbar?»


Sarah Haberkorn, Kuratorin der Sammlung LBBW

Haberkorn wird den Bogen weit spannen – nämlich vom Impressionisten Max Slevogt, der 1912 den „Steinbruch bei Albersweiler“ malte, bis zum zeitgenössischen Duo Julian Charrière und Julius von Bismarck, das Fels-Formationen nachgebaut und gesprengt hat. Natur-Vandalismus als Thema. Die Arbeit, so Sarah Haberkorn, beschäftige sich auch mit der Frage, „welche Landschaften als schützenswert eingestuft werden und was passiert, wenn diese zerstört werden“.

Dass die LBBW-Kunstsammlung schon vor Jahrzehnten nicht nur dazu diente, die Geschäftsräume des Unternehmens repräsentativ auszustatten, sondern auch der Künstlerinnen- und Künstler-Förderung sowie den gesellschaftlichen Themen der Zeit gewidmet war, zeigt die Tatsache, dass bereits im vergangenen Jahrhundert seitens der Landesbank immer wieder Werke erworben wurden, die sich u.a. mit Fragen der Identität, Globalisierung, Digitalisierung sowie der Umwelt und Nachhaltigkeit auseinandersetzen.

Julian Charrière und Julius von Bismarck, Canyonlands, We Must Ask You to Leave (vertical viewpoint), 2018 © VG Bild-Kunst

Julian Charrière und Julius von Bismarck, Canyonlands, We Must Ask You to Leave (vertical viewpoint), 2018 © VG Bild-Kunst

Julian Charrière und Julius von Bismarck, Grand Staircase Escalante, We Must ask you to Leave (mountain view drive), 2018 © VG Bild-Kunst

Julian Charrière und Julius von Bismarck, Grand Staircase Escalante, We Must ask you to Leave (mountain view drive), 2018 © VG Bild-Kunst

Franz Ackermann, Ohne Titel (Epizentrum Halle 20), 1999 © der Künstler

Franz Ackermann, Ohne Titel (Epizentrum Halle 20), 1999 © der Künstler

Troika, Irma Watched Over by Machines, 2020 © die Künstler, Foto: Dirk Tacke

Troika, Irma Watched Over by Machines, 2020 © die Künstler, Foto: Dirk Tacke

Troika, Woolsey Watched over by Machines, 2023 © die Künstler, Foto: Dirk Tacke

Troika, Woolsey Watched over by Machines, 2023 © die Künstler, Foto: Dirk Tacke

Thomas Grünfeld, Misfit 00/32, 2000 © VG Bild-Kunst

Thomas Grünfeld, Misfit 00/32, 2000 © VG Bild-Kunst