Loth Skulpturenpreis der art karlsruhe

Traditionell nimmt die Skulptur auf der art karlsruhe einen wichtigen Stellenwert ein. Die sculpture:squares, zehn mal zehn Meter großen Zonen, ausschließlich der dreidimensionalen Kunst gewidmet, bringen raumgebende Situationen in die hohen, lichtdurchfluteten Hallen und schaffen Plätze der Kontemplation zwischen den Messekojen.

Seit 2018 wird auf der art karlsruhe der Loth Skulpturenpreis – gestiftet von der L-Bank - vergeben.

Um das Engagement der Galeristen und Bildhauer zu würdigen, die alljährlich diese Skulpturen nach Karlsruhe bringen, wurde 2018 der Loth Skulpturenpreis, gegründet. Benannt ist der Preis nach dem Karlsruher Akademieprofessor Wilhelm Loth (1920 bis 1993). Eine kompetent besetzte Jury, begutachtete sämtliche Installationen – und hat die letzten Jahre übrzeugende Wahlen getroffen.

„Wir haben in diesem Jahr wirklich gestaunt, wie sich die Skulpturenplätze entwickelt haben“, sagt Alexander Heil. „Sie haben eine ungeahnte Qualität erreicht – wirklich top!“

Dass der Loth Skulpturenpreis stets reichlich Aufmerksamkeit erzeugt, hat zweifellos auch damit zu tun, dass er stattlich dotiert erscheint. Die L-Bank stellt erneut 20.000 Euro Preisgeld zur Verfügung, das gleichermaßen dem Künstler und Galeristen zugutekommt.

Preisträger 2025: Galerie Martina Kaiser und Künstlerin Eva Hild

Preisträgerstand des Loth Skulpturenpreises 2025
Preisträgerstand des Loth Skulpturenpreises 2025 ist die Galerie Martina Kaiser mit der Künstlerin Eva Hild

Mit dem Preis werden die Galerie und der Künstler gleichermaßen ausgezeichnet. Die Preisträger des siebten Loth-Skulpturenpreises sind die Galerie Martina Kaiser (Köln) und die schwedische Künstlerin Eva Hild.

Der Preis wurde von einer Fachjury vergeben, welche ihr Urteil wie folgt begründet: „Auf der Basis einer staunenswerten handwerklichen Kompetenz, sind Eva Hilds Skulpturen spürbar aufgeladen mit Energie und Bedeutung, Seele und Körperlichkeit. Die nur auf den ersten Blick monochromen Oberflächen aus matten, weißen oder schwarzen Pigmenten erscheinen, je nach Lichteinfall, kreatürlich lebendig. Ihre Kölner Galeristin Martina Kaiser hat zusammen mit der schwedischen Künstlerin einen harmonischen Skulpturenplatz gestaltet, museal und zugleich spannend.“

Preisverleihung des Loth Skulpturenpreises
Preisverleihung des Loth Skulpturenpreises

Die Skulpturen von Eva Hild sind ein Zusammenspiel aus Formgebung und Auslassung, Inhalt und Leere, innerem und äußerem Raum. Die Objekte sind getragen von einer hochfeinen Keramikmembran, die sich in Kurvenverläufen, Schlingen und Drechseln zu somatischen Gebilden auswächst. So strahlen sie eine natürliche Dynamik aus, ändern ihre Gestalt mit jedem Perspektivwechsel des Betrachters und lassen die Dimensionen des Innen und Außen miteinander verschmelzen. Ton, welcher als Ausgangsmaterial für ihre Keramikwerke fungiert, ist für Eva Hild das perfekte Arbeitsmaterial. „Ton ist geduldig, bescheiden und dankbar – und hat nicht umsonst eine jahrtausendelange Tradition in Kunst und Kunsthandwerk“, so Eva Hild. Die Künstlerin lebt und arbeitet bei Göteborg in Schweden. Sie studierte an der Kunst- und Designakademie in Göteborg sowie an der Gerlesborg Art School. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt, darunter der Grant-Award der Barnett and Annalee Newman Foundation sowie die Prinz Eugen Medaille für herausragende künstlerische Leistungen, eine der höchsten Ehrungen Schwedens.

Der Namensgeber Wilhelm Loth

Der Skulpturenpreis ist nach dem Künstler Wilhelm Loth (1920 – 1993) benannt. 1958 wurde er als Leiter einer Bildhauerklasse an die Kunstakademie in Karlsruhe berufen, an der er seit 1960 als Professor bis zu seiner Emeritierung 1986 wirkte. Der Schwerpunkt des künstlerischen Schaffens Wilhelm Loths lag stets auf Plastiken. Hierbei verwendete er Bronze, Neusilber und Aluminium als Materialien. Der zentrale künstlerische Aspekt, um den sein Werk kreiste, ist die Darstellung des weiblichen Körpers.

Die Fachjury 2025

  • Alexander Heil , Nachlassverwaltung Wilhelm Loth, Karlsruhe
  • Dr. Sebastian Baden, Schirn Kunsthalle Frankfurt
  • Madeleine Dietz, Bildhauerin
  • Dr. Silvie Aigner, Chefredakteurin PARNASS, das Kunstmagazin

Skulptur von Eva Hild
Skulptur von Eva Hild

bisherige Preisträger

  • 2024 Andreas Blank, Galerie Art Affair, Regensburg
  • 2023 Klaus Münch, Galerie Albert Baumgarten, Freiburg
  • 2022 Stefan Rohrer, Galerie Scheffel, Bad Homburg
  • 2020 Gary Schlingheider, galerie burster, Berlin/Karlsruhe
  • 2019 Jörg Bach, Galerie Wohlhüter, Leibertingen-Thalheim
  • 2018 Joana Vasconcelos, Galerie Scheffel, Bad Homburg