Pressemitteilungen

2024-02-25
art KARLSRUHE 2024: Raumgreifender Aufbruch

„Ich sehe hier einen echten Aufbruch“, fasst es der weltweit bekannte Künstler und treue Messe-Besucher Markus Lüpertz zusammen. Bereits am Preview-Tag zeigte sich das handverlesene Publikum aus Kunstkennern und Galeristen begeistert von der konzeptionellen Neuausrichtung unter der neuen Leitung, die die Stärken der Messe wieder greifbar gemacht hat. Rund 47.000 Besucherinnen und Besucher bestätigten im Laufe der Messe diese erste positive Resonanz.

„Auf der art KARLSRUHE herrscht in diesem Jahr ein einzigartiger Spirit“, sagt Messechefin Britta Wirtz. „Und dieser ist nicht nur hier spürbar, sondern auch weit über das Messegelände hinaus. Die grundsätzlich hohe Qualität unserer Ausstellenden und das neue Konzept sind der perfekte Ausgangspunkt auf dem Weg zum Place to be für die Kunstszene in Europa.“

Fokussiert auf die Stärken und bereit Impulse zu setzen

Mit einem breit gefächerten Spektrum künstlerischen Schaffens bietet die art KARLSRUHE Kunstliebhabern und -liebhaberinnen eine in ihrer Qualität unvergleichliche Zusammenstellung von Werken – von Klassischer Moderne über Nachkriegsmoderne bis hin zu Gegenwartskunst. Dieses inspirierende Zusammenspiel ist in Karlsruhe einmalig und bildet den Grundstein für Neuerungen, die auf den bestehenden Stärken der Messe aufbauen. „Wir erhalten durchweg positives Feedback von unseren Galerien“, resümieren Projektleiterin Olga Blaß und Beiratsvorsitzender Kristian Jarmuschek. „Ganz besonders stolz sind wir auch, dass relevante Galerien, die bei vergangenen art KARLSRUHE-Ausgaben ausgesetzt hatten, nun zu uns zurückgekehrt sind, weil sie unser neues Konzept so überzeugend finden.“ So zum Beispiel die renommierte Galerie Henze & Ketterer: „Dass die Klassische Moderne in die Halle 1 gekommen ist, hat für uns den Ausschlag gegeben, wieder zur art zu kommen“, erläutert Dr. Alexandra Henze. „Mein Eindruck ist insgesamt: Die Messe ist sehr ansprechend, die Qualität wurde in den letzten Jahren gesteigert und die Besucher sind sehr informiert. Die Gespräche machen richtig Spaß.“ Auch Neuausteller erleben die Neuausrichtung der Messe als positiv: „Es ist unser erstes Mal auf der art KARLSRUHE“, sagt Michael Cosar von der Galerie Cosar. „Wir hatten durchgehend Besucher am Stand, zahlreiche interessierte Personen und positive Gespräche, inklusive einiger erfolgreicher Abschlüsse. Unsere Zufriedenheit ist daher groß.“

Manuel Ludorff von der Düsseldorfer Galerie Ludorff betont vor allem die hohen Verkaufszahlen: „Trotz einem Marktumfeld mit wirtschaftlichen Herausforderungen war die Resonanz hier auf der art KARLSRUHE sehr gut. Wir haben qualitativ sehr wichtige und relevante Sammler getroffen – die Grundvoraussetzung für Verkäufe, insbesondere im hochpreisigen Segment. So haben wir gerade ein Aquarell von Lyonel Feininger für 120 000 Euro verkauft und bis dato Werke im Wert von einer halben Million Euro reserviert. Darüber hinaus konnten wir beispielsweise alle Gemälde verkaufen, die wir vom Künstler Christopher Lehmpfuhl mitgebracht hatten. Es lief, wie fast in jedem Jahr, außerordentlich gut für uns auf der art KARLSRUHE.“

Auch Malerfürst Markus Lüpertz lobt die Weiterentwicklung der Messe: „Ich konnte schon großartigen Farbauftrag und gute Malerei entdecken und bin gespannt, wohin der Weg noch führt. Die neue Struktur ist spürbar und gerade die junge Kunst interessiert mich sehr, denn vor Allem der Nachwuchs bringt hier willkommene Nervosität und Leben in die Messe. Ich sehe hier einen echten Aufbruch!“

Überwältigende Resonanz auf neues Format re:discover

Großen Anklang fand „re:discover“ – ein Format, das Künstlerinnen und Künstler wieder sichtbar macht, die völlig zu Unrecht gerade nicht die Aufmerksamkeit des Kunstmarktes haben. Mit einer Förderung von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler e.V. (BVDG) legte die art KARLSRUHE einen besonderen Akzent auf Künstlerinnen und Künstler, die trotz der hohen künstlerischen Qualität ihres Werks nicht die gebührende Aufmerksamkeit erfahren. Insgesamt waren 20 Positionen in den Galeriekojen zu entdecken. „Vom Programm re:discover bin ich begeistert“, sagt Imke Valentien von der Galerie Imke Valentien. „Es ist eine großartige Idee, als Konzept für den Kunstmarkt, aber auch für die Künstlerinnen und Künstler. Und es war ein Impuls des BVDG, dieses Konzept auf der art KARLSRUHE zu etablieren.“

Enge Verbundenheit mit regionaler Wirtschaft und Stadtgesellschaft

Zahlreiche Player aus Wirtschaft und Kultur nutzten den inspirierenden Rahmen der Messe, um sich zu vernetzen und auszutauschen. „Mehr Unternehmen, Netzwerke, Institutionen und Vereine als je zuvor nutzten das Prestige der art KARLSRUHE in diesem Jahr als Aushängeschild für Treffen mit ihren Kunden, Partnern und Mitgliedern“, sagt Britta Wirtz. „Wir freuen uns natürlich über alle regionalen und überregionalen Akteure aus der Wirtschaft, die sich für ihre Empfänge und Get together unsere Messe aussuchen.“

Mit ihren bedeutenden Kulturinstitutionen, einer lebendigen Kunstszene und als „UNESCO City of Media Arts“ ist die Fächerstadt prädestiniert dafür, die art KARLSRUHE auch im Stadtleben erlebbar zu machen. Gestalt fand dies beispielsweise in Projekträumen und Off Spaces mit einem anspruchsvollen Programm unter dem Titel „Kunstrauschen“, wo sich Erfahrungsräume für Kunstszene Interessierte öffneten. „Die art KARLSRUHE ist Zeugnis für künstlerische Verwurzelung in Stadt und Region“, sagt Olga Blass. „Wir haben gemeinsam mit den Stakeholdern des Kunstbetriebs neue Anfänge realisiert, die künftig eine echte Entwicklung erfahren werden.“ Optimal gespiegelt wurde dieses Angebot durch das Highlight „Forum Karlsruhe“ in Halle 3. Dort entstand eine partnerschaftliche Symbiose, die den Markenkern Karlsruhes, die Medienkunst, in den Mittelpunkt stellte. Neben Werken aus dem Archiv des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) präsentierte sich erstmals der Medienkunst-Nachwuchs der Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe mit vier eigenen Arbeiten und der szenografischen Gestaltung der Fläche.

Die nächste art KARLSRUHE findet vom 20. bis 23. Februar 2025 statt.

2024-02-23
Loth-Skulpturenpreis gestiftet von der L-Bank geht an Andreas Blank und die Galerie Art Affair

Den diesjährigen Loth-Skulpturenpreis erhalten die Regensburger Galerie Art Affair und ihr Künstler Andreas Blank. Der mit 20.000 Euro hochdotierte Preis, der von der L-Bank gefördert wird, wurde 2018 zum ersten Mal verliehen. Er zeichnet sowohl einen Bildhauer oder Bildhauerin als auch die Galerie aus, die ihn oder sie auf einem der 21 Skulpturenplätze der art KARLSRUHE präsentiert.

Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Hier ist ein Bildhauer am Werk, der uns mitten hineinstellt in seine künstlerische Auffassung unserer realen Welt mit ihren gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Wo mündet die Ironie beim Betrachter, dem Konsumenten dieser Denk-Male, in den nachdenklichen Lernprozess?“

Andreas Blank: (2019) Marble, Alabaster, Serpentinite, Selenite (Crystal), Amazonite, Limestone 38 x 38 x 110 cm
Blanks Inspiration sind Dinge des alltäglichen Lebens: schwere Lederstiefel, Hemden aber auch Reinigungsmittelflaschen.

Blanks Inspiration sind Dinge des alltäglichen Lebens: schwere Lederstiefel, Hemden, die feinsäuberlich zusammengefaltet auf Aktenkoffern im Überformat platziert sind, aber auch Reinigungsmittelflaschen. Wider Erwarten sind sie jedoch gleichermaßen unhandlich und unpraktisch wie schwer, denn sie sind nicht aus Leder, Stoff oder Plastik, sondern aus Marmor, Alabaster und Porphyr. Damit reiht sich Andreas Blank nahtlos ein in die Kunst des Trompe l’œuil, des Vorgetäuschten, die im Barock zu Meisterschaft gelangte, die aber auch heute wieder gern von Künstlern aufgegriffen wird. In der Begründung der Jury heißt es weiter: „Blanks Objekte sind „Edelsteine“ und Steine des Anstoßes zugleich. Aus der Spannung zwischen Natur/Stein und Kultur/Objekt sind durch den gedanklichen und praktischen Eingriff des Künstlers Gegenstände hervorgegangen, die er auf dem Skulpturenplatz zur überzeugenden Installation verknüpft.“

Andreas Blank, 1976 in Ansbach geboren, studierte an der Karlsruher Kunstakademie und der HBK Hamburg sowie am Royal College of Art in London. Seit 2012 stellt er international aus und blickt inzwischen auf eine Reihe von Auszeichnungen. So war er 2005 und 2008 Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und wurde zuletzt 2022 von der Stiftung Kunstfonds Bonn ausgezeichnet.

Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift an Paula Doepfner vergeben

Bereits am Eröffnungsdonnerstag wurde der Hans Platschek Preis an Paula Doepfner verliehen. Laudatorin war Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen zu Dresden, die im Auftrag der Platschek-Stiftung die Künstlerin benannt hatte. „Eine beeindruckende Aktualität“ habe die Meisterschülerin von Rebecca Horn, die in Berlin lebt und arbeitet. Ihre Schrift-Kunst ist filigran und linienhaft, dabei von einer außerordentlichen Ernsthaftigkeit, die geprägt wird vom literarischen Werk von Schriftstellern wie Robert Musil und Paul Celan.

art KARLSRUHE-Preis geht an Carlo Krone und die Galerie Fuchs

Der 16. art Karlsruhe-Preis, der erstmals im Rahmen der Eröffnungszeremonie verliehen wurde, ging in diesem Jahr an den Künstler Carlo Krone und die Galerie Thomas Fuchs. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird gemeinsam vom Land Baden-Württemberg und der Stadt vergeben und dient dem Ankauf von Werken aus der von der Galerie gezeigten One Artist Show des Künstlers oder der Künstlerin. In diesem Jahr sind auf der Messe 79 One Artist Shows zu sehen. Das oder die angekauften Werke finden Eingang in die art KARLSRUHE Sammlung der Städtischen Galerie Karlsruhe.

Carlo Krone, der von der Stuttgarter Galerie Thomas Fuchs vertreten wird, studiert seit 2019 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Thomas Bechinger. In seinen Gemälden thematisiert er Alltägliches, das er aber mit einer gehörigen Portion künstlerischer Freiheit so verfremdet, dass es den Charakter von Archetypen unserer Zeit erhält.

2024-02-22
Gelungener Auftakt: art KARLSRUHE eröffnet mit neuem Konzept
Mit der Galerie Thomas Fuchs und ihrem Künstler Carlo Krone wurde ein vielversprechender Nachwuchskünstler aus Stuttgart mit dem art KARLSRUHE-Preis ausgezeichnen. (Credit: Messe Karlsruhe/ Jürgen Rösner)

Vieles ist neu, Einiges ist anders, Bewährtes ist geblieben: Mit einer gelungenen Eröffnungszeremonie begrüßte die diesjährige art KARLSRUHE Kunstliebhaber und Kunstliebhaberinnen in den lichtdurchfluteten Hallen der Messe. Höhepunkt der Eröffnung war die Verleihung des 16. art KARLSRUHE-Preises, der einen Galeristen und Künstler einer One-Artist-Show im Doppelpack ehrt und erstmals im Rahmen der Eröffnung vergeben wurde. Mit der Galerie Thomas Fuchs und ihrem Künstler Carlo Krone wird ein vielversprechender Nachwuchskünstler aus Stuttgart ausgezeichnet, der mit seinen Gemälden den Fokus auf den Alltag legt und diesen zwar optisch und inhaltlich verfremdet und doch in seiner Wiedererkennbarkeit fast nostalgische Vertrautheit weckt. Das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro dient dem Ankauf von Werken aus der auf der Messe gezeigten Präsentation, die in die art KARLSRUHE-Collection in der Städtischen Galerie Karlsruhe übergehen.

Galerieinhaber Thomas Fuchs freut sich nicht nur über die Auszeichnung mit dem art KARLSRUHE-Preis, sondern auch über einen rundum gelungen Start in die Messetage. „Bereits am Ende des gestrigen Preview-Tages hatten wir schon mehrere Werke verkauft, unter anderem beeindruckende 16 Gemälde unserer One-Artist-Show mit Carlo Krone“, sagt Fuchs.

Auch seine Galerie-Kollegen und Kolleginnen zeigen sich begeistert vom gelungenen Preview-Tag am Mittwoch und loben die überarbeiteten Konzepte sowie die Neustrukturierung der Hallen. Die in diesem Schema eingehegten Skulpturenplätze sowie die Aufwertung der Umläufe durch die Skulpturenspots sorgten zudem für sehr entspannte Besucher, die durch die Gänge flanierten, Kunst bewunderten und erste Käufe tätigten, aber auch Zeit fanden zum Gespräch. „Der Preview-Tag hat uns außerordentlich gut gefallen, da wir erfolgreiche Abschlüsse hatten und diesen einzigartigen Spirit hier gespürt habe“ sagt Andreas Herrmann, Inhaber der Mianki.Gallery aus Berlin. „Es war für uns alle wichtig zu sehen, in welche Richtung sich die art KARLSRUHE entwickelt, besonders in Bezug auf ihre Zukunftsfähigkeit. Daher erfüllen uns das durchweg positive Feedback und die unglaublich hohe Qualität mit großer Freude. Unsere Gäste bedanken sich für die Einladung, und es macht ihnen richtig Spaß, durch die Messe zu laufen. Wir sind begeistert von dieser Resonanz, die eine Intensität zeigt, wie wir sie selten erlebt haben. Jetzt hoffen wir, dass wir an den heutigen Tag anknüpfen können und sich die Stimmung von heute in den kommenden Tagen fortsetzt."

Das neue Konzept kommt bei den Galerien als auch bei den Besuchenden gut an. (Credit: Messe Karlsruhe/ Lars Behrendt)

Neues Konzept der Doppelspitze überzeugt Galerien und Besuchende

Die neue Doppelspitze aus der Projektleiterin Olga Blaß und dem Vorsitzenden des Beirats der art KARLSRUHE Kristian Jarmuschek hatten sich in den vergangenen neun Monaten zum Ziel gesetzt, die art KARLSRUHE konzeptionell weiterzuentwickeln, ohne ihre Stärken aus den Augen zu verlieren. So bilden die Galerien von der klassischen Moderne bis zur Gegenwartskunst 120 Jahre Kunstgeschichte ab und geben auch dem Thema Skulptur die verdiente Aufmerksamkeit. Mit einer neuen Hallenstruktur und einer passgenauen Auswahl der ausstellenden Galerien, werden aber auch neuere Konzepte umgesetzt. Vor allem junge Kunst findet hierbei Raum: „Das gemeinsame Anliegen mit unseren Galerien ist und bleibt es, die art KARLSRUHE stetig weiterzuentwickeln und jedem, der eine Leidenschaft für Kunst hat, den Zugang zur Kunstwelt zu ermöglichen“, sagt Messechefin Britta Wirtz. „Sowohl mit unseren etablierten als auch mit den neuen Formaten fördern wir die Kunstvermittlung und bieten Galerien aus aller Welt eine wertvolle Plattform, auf der ein breites Spektrum von 120 Jahren Kunst abgebildet wird. Damit gelingt es uns, sowohl erfahrene Sammler als auch Kunstmarktneulinge anzusprechen.“ Eines dieser neuen Formate ist der Academy Square in der dm-arena. Hier werden, kuratiert von der Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr, insgesamt 14 verheißungsvolle Absolventinnen und Absolventen der Kunstakademien Karlsruhe und Stuttgart sowie der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe gezeigt.

Für die neuen Formate konnten zahlreiche neue Galerien gewonnen werden, von denen sich viele über den freundschaftlichen Austausch mit nationalen und internationalen Kollegen und Kolleginnen freuen. So meint Nadja Thiel von der Galerie Cosar: „Wir sind das erste Mal hier in Karlsruhe und fühlen uns an unserem Standort sehr wohl. Wir kennen und schätzen die Galerie Meyer Riegger seit Langem und freuen uns über diese Nachbarschaft.“ Auch das neu eingeführte Format der „Friends“ zahlt auf diese Verbindungen ein, denn junge Galerien können sich am Stand einer etablierten Galerie präsentieren. Insgesamt sieben Galeristen haben diese Möglichkeit genutzt, dem oft ganz jungen Kunstschaffenden eine Plattform zu bieten. Mit dabei sind auf diese Weise auch zwei Karlsruher: Michael Oess bietet der spanischen Pigment Gallery eine Ausstellungsfläche, die unter anderem der junge spanische Bildhauer Juan Miguel Quinon mit seinen in traditionellen Handwerkstechniken hergestellten Eis-„Skulpturen“ bespielt.

Eine Stadt im Zeichen der Kunst

Mit seinen zahlreichen Kulturinstitutionen eilt der Stadt Karlsruhe von jeher der Ruf als Kunst- und Kulturstadt voraus. „Auch in diesem Jahr macht die Fächerstadt mit der art KARLSRUHE ihrem Ruf als Kunst- und Kulturstadt alle Ehre – und das, weit über die regionalen Grenzen hinaus“, sagt Britta Wirtz. „Als erste und bisher einzige deutsche Stadt, die den Titel „UNESCO City of Media Arts“ tragen darf, ist es selbstredend, dass ganz Karlsruhe aktuell im Zeichen der Kunst steht: mit zahlreichen, engagierten Partnern und kommunalen Kunst- und Kultureinrichtungen verweben wir uns in diesem Jahr mehr denn je mit den Akteuren in der Stadt und bieten einen einmaligen Einblick in die lokale Kunstszene.“

Die Projekträume und Off Spaces haben eigens zur art KARLSRUHE ein anspruchsvolles Programm unter dem Titel „Kunstrauschen“ aufgelegt, das für alle jene Messebesucher, die nach Schließung der Messehallen am Freitagabend noch Lust auf ganz aktuelle Kunst haben, mit einem Messeshuttle zugänglich gemacht wird. Dies ergänzt trefflich das „Forum Karlsruhe“ in Halle 4, innerhalb dessen sich die UNESCO City of Media Arts, die Karlsruher Museen und die beiden Kunsthochschulen präsentieren.

After art Party im Hallenbau

art KARLSRUHE meets Hallenbau: Wer nach der Eröffnung der art KARLSRUHE noch in Feierlaune ist, kann den Abend mit Drinks, Snacks und Live-Musik im ZKM-Foyer im Hallenbau ausklingen lassen: Nach einem „Get together“ für geladene Gäste der Messe und der Insitutionen um 19 Uhr folgt ab 21 Uhr die After art Party mit DJ-Sets von deepthought und Caligo. Der Einlass ist kostenfrei.

2024-02-21
art KARLSRUHE startet: Highlights in Messe und Stadt

177 Galerien, ausstellende Museen, Institutionen, Kunsthochschulen, Vereine und Medien sowie Partner aus dem städtischen Umfeld fiebern der Eröffnung der art KARLSRUHE am morgigen Tag entgegen. Die zahlreichen Neuerungen, mit denen die 21. Ausgabe der Messe aufwartet, sorgen bereits im Vorfeld für reges Interesse und Vorfreude bei allen Beteiligten und eine große mediale Resonanz. Die Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, Britta Wirtz, blickt den kommenden Messe-Tagen ebenfalls mit Freude entgegen: „In den zurückliegenden neun Monaten haben wir, auf den überzeugenden Stärken der art KARLSRUHE aufbauend, viel Neues angestoßen. Das kommt im Markt positiv an. Besonders stolz bin ich, dass es gelungen ist, die Kunstmesse stärker in die Stadt hineinzutragen. Durch die zahlreichen, engagierten Partner, kommunalen Kunst- und Kultureinrichtungen können wir ein breit aufgefächertes Programm und zusätzliche Angebote unseren auswärtigen Gästen genauso wie Interessierten aus der Region bieten.“

Eröffnung und Verleihung des art KARLSRUHE-Preises

Erstmals im Rahmen der offiziellen Eröffnung, um 17 Uhr in der Aktionshalle, wird der 16. art KARLSRUHE-Preis an eine One Artist Show verliehen wird, die eine Galerie einem ihrer Künstler oder Künstlerin widmet. Der mit 15.000 Euro hochdotierte Preis wird gemeinsam vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe ausgelobt.

Neue Struktur in den Hallen

Konzeptionelle Anpassungen und eine Fokussierung der Messe haben zu einer Neu-Strukturierung der Hallen geführt, die dem Besuchenden eine bessere Orientierung bietet.

120 Jahre Kunstgeschichte beginnen auf der art KARLSRUHE zukünftig in Halle 1 – überschrieben „Klassische Moderne und Gegenwartskunst“ -, wo sich besonders die museale Qualität der von den Ausstellenden gezeigten Werke erleben lässt. Gemeinsam mit der hochkarätig besetzen Nachkriegsmoderne Halle 2 – „Kunst nach 1945 und Gegenwartskunst“ – vermitteln sie einen umfassenden Eindruck von der Vielfalt und dem Innovationspotential dieser Epochen. Dialogisch kombiniert werden hierzu Positionen der Gegenwartskunst. Dieses inspirierende Zusammenspiel ist in Karlsruhe einmalig.

In der räumlichen Anordnung der Hallen folgt Halle 3 – „Artication“ -, in der sich Kunst (Art) und Bildung (Education) verbinden. Hier findet sich das neue Format „Paper Square“ (in Weiterentwicklung der Sonderschau Druckgrafik) für Arbeiten mit dem künstlerischen Medium Papier. Unter dem Titel „Nature – Beauty and Destruction“ präsentiert, im Rahmen der diesjährigen Sonderausstellung, die LBBW Teile ihrer Kunstsammlung. Der „Academy Square“ bietet aktuellen Absolventen von baden-württembergischen Kunsthochschulen, unterstützt von der LBBW und kuratiert von Elke Buhr (Chefredakteurin Monopol), eine neue Plattform auf der Messe. Neben dem Forum Karlsruhe präsentieren sich in der Halle eine Vielzahl von Kulturinstitutionen, Kunstakademien und Kunstvereinen der Region und darüber hinaus.

Die dm-arena, in der Zählfolge die Halle 4, ist überschrieben mit „Discover “. Sie widmet sich der zeitgenössischen Kunst.

re:discover – Stärkung von Künstlerinnen im Markt und von zu Unrecht vergessenen künstlerischen Positionen

In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler e.V. (BVDG) und mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) legt die kommende art KARLSRUHE einen besonderen Akzent auf Künstlerinnen und Künstler, die trotz der hohen künstlerischen Qualität ihres Werks (noch) nicht oder nicht mehr die gebührende Aufmerksamkeit erfahren. Mit dem neuen Format re:discover wird der gegenwärtigen und kunsthistorischen Bedeutung von Künstlerinnen und Künstlern mehr Raum geben. Am Programm teilnehmende Galerien erhalten kostenfrei 25 qm für die Präsentation einer Künstlerin oder eines Künstlers. Insgesamt 20 Positionen werden in diesem Jahr durch re:discover in den Galeriekojen wiederzuentdecken sein. Das ARTIMA art meeting am 23. und 24. Februar widmet sich inhaltlich dem Thema re:discover, wie beispielsweise „Wie man im musealen Kontext das künstlerische Erbe lebendig hält“ oder „Über den Umgang mit Nachlässen: Was geschieht nach dem Tod von Künstlern und Künstlerinnen mit jenen Werken, die nicht von Museen oder Sammlungen gekauft werden?“

Talks zur Kunst

Neben dem ARTIMA art meeting am Donnerstag, 22.02. und Freitag, 23.02. gibt es täglich den SWR Kultur Messetalk. Beispielsweise spricht die Malerin Mona Ardeleanu mit Moderator Dietrich Brants am Donnerstag, 22.02., über ihr Schaffen, welches häufig Muster von Delfter Porzellan in Form textilen Gewebes wiedergibt. Alles auf ihren Gemälden wirkt realistisch; aber nichts davon gibt es. Am Freitag, 23.02., spricht Dietrich Brants mit der Münchner Galeristin Renate Bender, die mit ihrem Galerie-Programm dafür steht, dass die Konkrete Kunst Gegenwartskunst bleibt.

Und am Samstag, 24.02., und Sonntag, 25.02., finden die LBBW-Talks in Kooperation mit der Zeitschrift MONOPOL bzw. die MONOPOL-Talks statt. Hier spricht u.a. Silke Hohmann von MONOPOL mit dem Künstler Julius vom Bismarck, der in der Sonderausstellung der LBBW vor Ort auch mit Werken zu sehen ist, und dem Künstler-Duo Super Vivaz, deren Werke beim Academay Square gezeigt werden. Am Sonntag gibt es das traditionelle Messe-Fazit zum ersten Mal mit dem neuen Führungs-Duo Olga Blaß und Kristian Jarmuschek.

Skulpturen-Spots bringen noch mehr „Großformatiges“ in die Hallen

Seit der ersten Ausgabe ist die art KARSLRUHE geprägt von ihrem raumgreifenden Skulpturenplätzen. Unterstützt von der Vollack Gruppe werden zahlreiche Außenskulpturen im Skulpturengarten (Atrium) erlebbar sein. Neu hinzu kommen die Skulpturen-Spots, ebenfalls von der Vollack Gruppe unterstützt, die im Besucherumgang und in der Aktionshalle 23 dreidimensionalen Werken Raum zur Betrachtung geben. Das besondere Engagement für die Skulptur zeigt sich auch in der fünften Verleihung des Loth-Skulpturenpreises mit dem Partner L-Bank.

Dabei ist beispielsweise die Galerie Heike Strelow, Frankfurt, mit Alejandro Monges Skulptur "SHIBUYA 2” von 2023 und die Galerie Chiefs & Spirits, London, mit der Skulptur „The Space Between“ des Künstlers Piet Warffemius aus dem Jahr 2022. Die Galerie ARTAFFAIR, Regensburg, bringt ebenfalls ein Werk für einen Skulpturen-Spot mit: die Bronze „Atlas“ von Markus Lüpertz.

Forum Karlsruhe

Kunst, Kultur, Medienkunst und Kreativität gehen erneut eine partnerschaftliche Symbiose ein und verschmelzen während der art KARLSRUHE zu einem Marktplatz künstlerischen Schaffens unter dem Label „Forum Karlsruhe“ in der Halle 3. Die Medienkunst steht im Forum im Fokus als einer der Markenkerne Karlsruhes, der UNESCO City of Media Arts. Neben Werken aus dem Archiv des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) präsentiert sich erstmalig der Medienkunst-Nachwuchs der Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe mit vier eigenen Arbeiten und der szenografischen Gestaltung der Fläche.

Von Party bis Projektraum

Während der art KARLSRUHE dreht auch die Kulturszene in der Stadt richtig auf. Nach Messeschluss muss also noch lange kein Ende sein.

artini heißt die temporäre Bar, die täglich von 17 – 24 Uhr in der Kaiserstraße 120 öffnet, wo man über Kunst und Kunstbetrieb spricht, Kunst aus diversen Netzwerken ausgestellt wird und wechselnde DJs Sets performen.

Am 22.02. gibt’s Party im Foyer des ZKM im Hallenbau an der Lorenzstraße. Los geht es 21.00 Uhr und getanzt wird bis 1.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Unter dem Begriff “Kunstrauschen“ präsentiert sich die lange Nacht der Projekträume am Freitag, 23.02., von 19.00 bis 23.00 Uhr. Im Anschluss an das Messeprogramm kann man die Stadt und die lokale Kunstszene abseits etablierter Galerien erkunden. Karlsruhe besitzt eine unglaubliche Fülle an Projekträumen und Offspaces, die seit Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt sind. Ob Ateliers oder Räume in Privatwohnungen, Hinterhöfe oder große Hallen – in jedem erdenklichen Winkel Karlsruhes findet Kunst statt. Diese oft von Kunstschaffenden geführten Räume sind Orte selbstbestimmter künstlerischer Aktivität und Experimentierfreudigkeit, die einen einmaligen Einblick in die Arbeit zeitgenössischer Karlsruher Künstlerinnen und Künstler bietet.

Parallel zur art KARLSRUHE öffnen dieses Jahr zum ersten Mal für einen Abend gleichzeitig rund 15 dieser Projekträume ihre Türen und bieten die Chance, in entspannter Atmosphäre die teils versteckten Räumlichkeiten zu entdecken und die Kunstschaffenden persönlich kennenzulernen. Ein Shuttle-Bus verbindet die Messe mit den Projekträumen und Offspaces. Nähere Informationen erhält man unter kaunstrauschen-karlsruhe.de

Die offizielle After-Art-Party gibt es am Samstag, 24.02., im P8 in der Schauenburgstraße. Ein internationales DJ LineUp mit Acid Pauli, Anna Schreit oder auch Shahrokh Dini wird die Basis für einen perfekten Abend liefern. Die Visuals steuert der Künstler Dominik Rinnhofer bei.

Credit: Alejandro Monges Skulptur "SHIBUYA 2” Concrete, fiberglass, resine and pigments 2023, Galerie Heike Strelow, Frankfurt

2024-02-16
Digitale Pressemappe zur art KARLSRUHE 2024

Aus Gründen der Nachhaltigkeit setzen wir bei der art KARLSRUHE 2024 auf digitale Pressematerialien. Auf dieser Seite finden Sie die digitale Pressemappe der art KARLSRUHE 2024.

2024-02-15
Künstlerförderung auf der art KARLSRUHE: Das neue Format „re:discover“

Das Förderprogramm re:discover bietet künstlerischen Positionen, die aus unterschiedlichen Gründen unter dem Radar geblieben sind, erstmals auf einer Kunstmesse einen breiten Raum. Insgesamt 20 Künstlerinnen und Künstler wurden von einer Fachjury aus den Bewerbungen der Aussteller der art KARLSRUHE für die erste Auflage des Programms re:discover ausgewählt.

Darunter befindet sich der Medienkunst-Pionier Dieter Jung, den das Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe vor einiger Zeit in einer Einzelausstellung präsentierte (Galerie Kornfeld, Berlin). Mit seinen Hologrammen hat er bereits in den 1980er Jahren die Grenzen der Zweidimensionalität aufgebrochen und mit Licht und Laser-Skulpturen die kinetische Kunst bereichert.

Eine konsequente Position vertritt die Künstlerin Rune Mields (Galerie Judith Andreae, Bonn). Sie arbeitet mit mathematischen Zeichen und untersucht in ihren Werken das abstrakte Beziehungsgeflecht, das durch deren Verbindungen entsteht. Sie gehört mit ihrer wissenschaftlichen Arbeitsweise und der Vermittlung von Wissen zu den „Spurensuchern“ unter den Kunstschaffenden.

Die 2022 im Alter von 76 Jahren gestorbene Filmemacherin Dore O. (Galerie Ricarda Fox, Mülheim) – sie nahm an der documenta 5 und 6 teil – wurde als eine der „wichtigsten Pionierinnen des deutschen Experimentalfilms“ bezeichnet. Ihr Gesamtwerk besteht aus Filmen, Büchern, Bildern und Fotos. Ihre Arbeiten räumen dem Experiment einen breiten Raum ein; so griff sie zum Beispiel in den chemischen Prozess bei der Entwicklung von Polaroid-Fotos ein.

Das malerische Werk von Dieter Schosser (Galerie Alfred Knecht, Karlsruhe) zeichnete sich in den Anfangsjahren durch formale Strenge aus: „Kreis, Dreieck und Quadrat sind nicht viel, und doch fast alles“ – so beschrieb der Künstler den Kern seines Schaffens. Erst in seinem Spätwerk emanzipierte er sich von derlei Vorgaben und entfaltet eine große künstlerische Freiheit. Schosser nutzt nun auch Plastiktüten und weggeworfenes Papier als Malgrund und malt mit Kaffee oder Spülmittel. Dadurch entstanden sehr spontane, unkonventionelle Werke.

Der in Berlin lebende Künstler Frank Oehring (Malte Uekermann Kunsthandel, Berlin) ist im Kunstmarkt nur wenigen Insidern gut bekannt. In den vergangenen Jahrzehnten verwirklichte der Designer zahllose Arbeiten im öffentlichen und halböffentlichen Raum. So schuf er Anfang der siebziger Jahre das ikonische Leit- und Informationssystem sowie die zentrale Lichtskulptur im ICC Berlin. Für Freunde und Auftraggeber war er Lichtbringer und Zeichensetzer privater Interieurs.

Das Förderprogramm re:discover will auch einen Beitrag zur Debatte über künstlerische Nachlässe und die Mechanismen des Kunstmarkts leisten. Integraler Bestandteil des Projektes ist deshalb eine Präsentation des Künstler:innen-Archivs Brauweiler. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2010 gilt die in einer ehemaligen Abtei nahe Köln gelegene Institution als Modellprojekt für den Umgang mit Nachlässen. Unter der Leitung der Stiftung Kunstfonds werden hier ausgewählte künstlerische Vermächtnisse als kulturelles Erbe bewahrt, erforscht und ausgestellt.

Das Begleitprogramm zum Format „re:discover“ bietet Einblicke in den Kunstmarkt und beleuchtet die verschiedenen Perspektiven und Vermittlungspraktiken seiner Akteure. Das ARTIMA art meeting, findet am 22. und 23. Februar auf der Messe statt und wird sich mit Vorträgen sowie Paneldiskussionen dem Thema „Wie Kunst und Kunstmarkt von Wiederentdeckungen profitieren“ widmen.

Mit dem Förderprogramm re:discover bietet die art KARLSRUHE ihren Besuchern eine einmalige Entdeckungstour. Alle präsentierten Künstlerinnen und Künstler haben ein breiteres Œuvre geschaffen und sind mit einer großen Vielfalt an Werken und Werkgruppen am Stand ihrer Galerien präsent. Interessenten können sich bei geführten Rundgängen mit den einzelnen künstlerischen Positionen vertraut machen.

Angaben zum beigestellten Bild:

Frank Oehring, Auge, 1970, Courtesy: Malte Uekermann Kunsthandel, Berlin

2024-01-25
„Nature – Beauty and Destruction“ als Motto der LBBW-Sonderausstellung

Karlsruhe, 25.01.2024 Eine stattliche Künstlerliste, eine hochkarätige Besetzung, wie aus dem Bilderbuch der Gegenwartskunst-Geschichte: Von Franz Ackermann und Anselm Kieferüber Diana Thater und Thomas Grünfeld bis zu Olafur Eliasson und Andreas Gursky. Was die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und ihre Vorgänger-Institute seit 1970 gesammelt haben, insgesamt rund 3 000 Werke, kann sich wirklich sehen lassen.

Sarah Haberkorn, vom Januar 2024 an LBBW-Sammlungsleiterin, bereitet als Kuratorin eine Sonderschau unter dem Titel „Nature – Beauty and Destruction“ vor, die mit Naturdarstellungen von Flora und Fauna ein wechselvolles Spannungsfeld zwischen Schönheit und Zerstörung präsentieren wird.

Dazu Sarah Haberkorn: „Dabei stellen sich kritische Fragen zum Natur-Mensch-Verhältnis: Welchen Platz nimmt die Natur in der Kultur ein? In welcher Beziehung stehen wir zur Natur? Inwiefern wird Natur verdrängt, angepasst oder manipuliert? Wo und wie werden zerstörerische Prozesse sichtbar?“.

Haberkorn wird den Bogen weit spannen – nämlich vom Impressionisten Max Slevogt, der 1912 den „Steinbruch bei Albersweiler“ malte, bis zum zeitgenössischen Duo Julian Charrière und Julius von Bismarck, das Fels-Formationen nachgebaut und gesprengt hat. Natur-Vandalismus als Thema. Die Arbeit, so Sarah Haberkorn, beschäftige sich auch mit der Frage, „welche Landschaften als schützenswert eingestuft werden und was passiert, wenn diese zerstört werden“.

Dass die LBBW-Kunstsammlung schon vor Jahrzehnten nicht nur dazu diente, die Geschäftsräume des Unternehmens repräsentativ auszustatten, sondern auch der Künstlerinnen- und Künstler-Förderung sowie den gesellschaftlichen Themen der Zeit gewidmet war, zeigt die Tatsache, dass bereits im vergangenen Jahrhundert seitens der Landesbank immer wieder Werke erworben wurden, die sich u.a. mit Fragen der Identität, Globalisierung, Digitalisierung sowie der Umwelt und Nachhaltigkeit auseinandersetzen.

Die LBBW engagiert sich bei der art KARLSRUHE auf unterschiedlichste Weise seit deren erster Ausgabe im Jahr 2004. Damals noch durch die Baden-Württembergische Bank (BW Bank), die zum 1. August 2005 in die LBBW eingegliedert wurde.

Abbildung: Max Slevogt, Steinbruch bei Albersweiler, 1912, Courtesy LBBW

Max Slevogt, Steinbruch bei Albersweiler, 1912, Courtesy LBBW
2024-01-04
Diesmal wird der Hans Platschek Preis an Paula Doepfner vergeben

Karlsruhe, 5.01.2024 - „Eine beeindruckende Aktualität“ attestiert Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, den Text-Zeichnungen von Paula Doepfner, Jahrgang 1980, in Berlin zuhause. Die Künstlerin war Meisterschülerin von Rebecca Horn an der Universität der Künste in Berlin und setzt sich mit Krisen und Kriegen auseinander, auch mit Auschwitz-Dramen. Sie gilt folglich als existentiell orientierte Zeichnerin. Dabei bewegt sie sich auf literarischen Spuren von Schriftstellern wie Paul Celan und Robert Musil.

Marion Ackermann wurde von der Preisverleiherin - der Hamburger Hans Platschek Stiftung - eingeladen, als Solo-Jurorin eine Persönlichkeit für den Preis 2024 zu nominieren. Der Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift wird seit 2008 alljährlich auf der art KARLSRUHE durch die Platschek Stiftung verliehen. Im Werk Paula Doepfners, dass oft aus gesprochenem Wort und bildnerischem Schaffen besteht, stellt sich eine kongeniale Beziehung zu Hans Platschek her. Der zuletzt in Hamburg lebende und dort im Februar 2000 verstorbene Maler und Schriftsteller, Jahrgang 1923, wie Paula Doepfner in Berlin geboren, musste als Jugendlicher mit seiner Familie aus Nazi-Deutschland emigrieren und studierte dann an der Kunsthochschule in Montevideo.

Im Jahr 1953 aus Uruguay zurückgekehrt, wurde Hans Platschek rasch im Kreis der Informellen geschätzt. Er öffnete mit intellektuellem Scharfsinn bereits Ende der Fünfziger den bildnerischen Weg zur Neuen Figuration. Ein Weichensteller und eine Doppelbegabung, der sein Licht bisweilen unter den Scheffel stellte. „Ich bin Maler und schreibe über Kunst“, so stellte Platschek sich gerne bescheiden vor – auch noch, als er längst mit Biennale- und documenta-Ehren versehen war.

Paula Doepfner ist aktuell bis zum 28. Januar 2024 mit einer Ausstellung, „Darkness at the break of noon“, im Residenzschloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vertreten. Sie wird sich während der art KARLSRUHE 2024 in Halle 3 der Messe in den Dialog mit Arbeiten von Hans Platschek begeben. Eindrucksvoll wird die Preisträgerin, die an der Charité in Berlin immer wieder bei Obduktionen zuschaut und Skizzen macht, für die große Öffentlichkeit dokumentieren, dass Kunst sehr viel mehr ist, als schöne Bilder zu schaffen. Ganz im Sinne von Hans Platschek.

Die Preisverleihung findet auf der kommenden art KARLSRUHE am Donnerstag, 22.02.2024, 16 Uhr im ARTIMA art Forum in Halle 2 statt. Die Laudatio hält Dr. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Die Künstlerin Paula Doepfner wird anwesend sein.

Angaben zu den beigestellten Bildern:

Paula Doepfner, „I got nothing, Ma, to live up to“, Text: „Vergiss Deinen Namen nicht - Die Kinder von Auschwitz“ von Alwin Meyer, Tinte auf Gampi Papier, 101 x 180 cm, 2022 - 2023. Foto: Mathias Schormann

Porträt: Paula Doepfner, 2023

Paula Doepfner ist zu sehen
2023-11-23
Ein Festival der Kunst aus 120 Jahren

Karlsruhe, 23.11.2023 – 177 Galerien, von denen 46 aus dem Ausland stammen, haben sich im Jurierungsverfahren der art KARLSRUHE durchgesetzt und bestücken die vier lichtdurchfluteten Hallen mit zwei- und dreidimensionalen Kunstwerken unterschiedlichster Materialität. Dabei setzt die art KARLSRUHE weiterhin auf ihre Kompetenzen im Bereich der Klassischen Moderne, der Nachkriegs- und Gegenwartskunst. Zugleich strahlt sie in die Stadt Karlsruhe hinein, verbindet noch stärker das Lokale mit dem Überblick aus 120 Jahren internationalem Kunstschaffen.

Aktuell dominieren noch die männlichen Künstler auf der Messe. Doch dass sich hier etwas ändert, machen die One Artist Shows deutlich. Von fast 60 künstlerischen Einzelpräsentationen sind ein Drittel weiblich. Besucherinnen und Besucher können außerdem noch mehr Skulpturen entdecken als in den vergangenen Jahren: Neben den Skulpturenplätzen und dem Skulpturengarten im Atrium gibt es zusätzlich „Skulpturenspots“ und damit noch mehr Wahrnehmung für Großformatiges beispielsweise im Besucher-Umlauf.

Klassische Moderne in vielen Spielarten

Die Klassische Moderne erfreut sich noch immer großer Beliebtheit. Das schlug sich erst vor Kurzem in der Versteigerung eines Picasso-Gemäldes mit Millionenwert bei Sotheby’s nieder. Insgesamt fünf Galerien, darunter auch die neu gegründete LE Gallery (Keerbergen/Belgien), zeigen Werke des spanischen Künstlers. Die Klassische Moderne wird in ihren verschiedenen Facetten, vom Impressionismus über den Surrealismus, den Kubismus bis zum Expressionismus mit herausragenden Kunstwerken von musealer Qualität vertreten sein. Max Liebermann (Ludorff, Düsseldorf, Nöth, Ansbach), Ernst Ludwig Kirchner (Ludorff, Düsseldorf; Henze & Ketterer, Riehen; St. Gertrude, Hamburg), Erich Heckel (Henze & Ketterer, Riehen; Kampen, Sylt; Schrade, Ehingen) und Marc Chagall (Jeanne, München; Raphael, Frankfurt; Kampen, Sylt; Gildens Art, London) sind nur einige der Künstler, die gezeigt werden.

Jahrzehntelang sind Künstlerinnen von Museen und vom Kunsthandel vernachlässigt worden. Hier ändert sich etwas. Nur noch wenige Galerien haben ein ausschließlich männliches Programm. Drei Galerien bringen 2024 ausschließlich Frauen mit auf die Messe (BEGE, Ulm; Claeys, Freiburg und Judith Andreae, Bonn).

Ein breites Spektrum der Nachkriegskunst

Informel, ZERO und Konkrete Kunst: alles Kunstrichtungen, die im Europa der Nachkriegszeit eine essenzielle Rolle spielen. Die art KARLSRUHE hat auf diese unterschiedlichen Stile seit jeher ein Augenmerk und gibt alljährlich einen profunden Überblick zur Kunst der 1950er und 60er-Jahre. Ob weniger bekannte Informel-Pioniere, wie Eugen Batz (Döbele, Mannheim), oder Namen, die landläufig mit der gestisch-spontanen Malweise der ersten Nachkriegszeit verbunden werden, wie Hans Hartung (Brita Prinz, Madrid) oder Antoni Tàpies (Cortina, Barcelona und MDA, Höganäs) – der vom Gegenstand befreite Aufbruch in der Bildenden Kunst ist ein wichtiger Bereich auf der Messe.

Einen anderen bildnerischen Neuanfang nach dem Krieg proklamierte von Düsseldorf aus die Gruppe ZERO um Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker. Sie waren die Enfants terrible der rheinischen Kunstszene, feierten wilde Feste, ließen Luftballons in den Nachthimmel steigen und eroberten sich den Galerie- wie den Außenraum auf lebensfrohe Art. Ihre Kunstwerke können an insgesamt neun Ständen, darunter Geißler-Bentler (Bonn) und van der Koelen (Mainz) sowie bei Geiger (Konstanz) betrachtet werden. Passend dazu zeigt das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien in einer groß angelegten Retrospektive einen Überblick über das vielseitige Gesamtwerk von Heinz Mack. Der inzwischen 92jährige Künstler schlägt – mit einer weiteren Schau im Konzernsitz der EnBW – den Bogen zur in Karlsruhe beheimateten Medienkunst.

Von Pop Art bis heute

Im Kanon der Nachkriegskunst darf die Pop Art mit wichtigen Vertretern wie Andy Warhol, Tom Wesselmann, Claes Oldenburg oder Mel Ramos und ihrer ins künstlerische gewandten Darstellung der Waren- und Konsumwelt nicht fehlen. Aber auch die eher kritische britische Spielart ist mit David Hockney (Benden & Ackermann, Köln) vertreten. Es wird deutlich, dass die Jahrzehnte nach 1945 nicht nur abstrakt gewesen sind. Von hier aus lässt sich eine Linie zu Gerhard Richter und Peter Dreher, aber auch zu den oft großformatigen Gemälden von Karin Kneffel (Ludorff, Düsseldorf) oder den überspitzt realistischen Skulpturen von Carolee Feuerman (Hübner & Hübner, Frankfurt) ziehen. Dass die Strichmännchen-Zeichnungen eines Keith Haring bis heute inspirieren, zeigen aufs deutlichste dagegen die Werke der 2000 geborenen Ambra Durante (Friese, Berlin), die 2022 mit dem art KARLSRUHE-Preis ausgezeichnet wurde.

Auch die Konkrete Kunst mit Hauptvertretern wie Josef Albers (Ludorff, Düsseldorf), Georg Karl Pfahler oder Otto Herbert Hajek (Luzán, Berlin) sowie der eher Insidern bekannten Marie-Thérèse Vacossin (Wagner, Paris) wird auf der Kunstmesse vertreten sein. Von hier aus lässt sich eine weitere Linie in die Gegenwart ziehen zu den farbintensiven Kompositionen von Peter Anton (Braunbehrens, Stuttgart) oder den teils zu Raumkonzepten aufgeweiteten Farbfeldmalereien von Arvid Boecker (Monica Ruppert, Frankfurt). Fotografie und Videokunst, das Crossover der Medien, lassen sich ebenso auf der kommenden art KARLSRUHE finden, wie die Gegenwartskunst im Allgemeinen den Bogen in die vielfältige Karlsruher Kunstszene mit ihren Pop Up-Galerien und Projekträumen schlägt.

Blick in die tageslichtdurchflutete Halle
2023-11-08
art KARLSRUHE 2024: Beirat juriert 170 Galerien aus 13 Ländern

Die bevorstehende art KARLSRUHE - Klassische Moderne und Gegenwartskunst (22. bis 25. Februar 2024) ist die Premiere für die neue Doppelspitze Olga Blaß und Kristian Jarmuschek. Unter Leitung des Beiratsvorsitzenden Kristian Jarmuschek hat das Gremium aus den eingegangenen Bewerbungen 170 national wie international renommierte Galerien juriert. Die Galerien, die ihr Programm in den vier hohen, lichtdurchfluteten Messehallen präsentieren werden, stammen aus insgesamt 13 Ländern. Das Ergebnis der Jurierung in Verbindung mit der neuen Hallenstruktur stellt eine bewusste Reduktion des Teilnehmerfeldes dar, die qualitätvolle Präsentationen auf der Messe in den Mittelpunkt rückt.

Starkes Teilnehmerfeld bei der Klassischen Moderne und Nachkriegsmoderne

Kunstfreundinnen und Kunstfreunde können sich im Februar auf eine starke Beteiligung von Galerien der Klassischen Moderne und Nachkriegsmoderne wie Ludorff (Düsseldorf), Samuelis Baumgarte (Bielefeld), Thole Rotermund (Hamburg), Schwarzer (Düsseldorf), Schlichtenmaier (Stuttgart), Malte Uekermann (Berlin), Raphael (Frankfurt), Hafenrichter (Nürnberg), Luzán (Berlin), MDA (Höganäs, Schweden), Geißler Bentler (Bonn), Rudolf (Kampen, Sylt) und Dr. Michael Nöth (Ansbach) freuen. Nach einer Auszeit wieder dabei sind Henze & Ketterer (Basel/Riehen) und Geiger (Konstanz).

Hochkarätige Galerien mit zeitgenössischen Positionen

Auch bei den zeitgenössischen Positionen werden renommierte Galerien wie Meyer Riegger (Karlsruhe) und Cosar (Düsseldorf) wieder oder erstmalig teilnehmen. Verstärkt wird das Teilnehmerfeld durch Galerien wie Petra Rinck (Düsseldorf), Dr. Dorothea van der Koelen (Mainz/Venedig), Benden & Ackermann (Köln), Commeter (Hamburg), Friese (Berlin), Hilleckes Gallery (Berlin), Renate Bender (München) oder etwa Scheffel (Bad Homburg).

„Ich freue mich sehr, dass sich so viele hochkarätige Galerien für die Messe beworben haben. Viele zum wiederholten Mal aber auch eine beträchtliche Anzahl, die zum ersten Mal eine Koje auf der Messe bespielen möchten. Damit bringen die Galerien auch zum Ausdruck, dass sie die Neuerungen beispielsweise bei der Hallenstruktur mittragen. Erfreulich auch, dass sich viele Galerien für neue Möglichkeiten der Beteiligung wie Newcomer oder Friends entschieden haben“, so Messechefin Britta Wirtz.

Frankfurter Galerien mit breitem Teilnehmerfeld

In diesem Jahr ist die art KARLSRUHE prominente Anlaufstelle für viele Galerien aus dem nahegelegenen Frankfurt. Besonders erfreulich ist, dass Schierke & Seinnecke die art KARLSRUHE gewählt haben, um ihren ersten Messe-Auftritt überhaupt zu realisieren. Die Galerie Schlieder ist erstmalig dabei und Hübner & Hübner kehrt auf die Messe zurück. Weitere wie Greulich, Heike Strelow, Maurer, Raphael und Monica Ruppert waren auch 2023 dabei und kommen nun wieder.

Nicht nur die Hessen sind stark vertreten: Insgesamt 28 Galerien kommen aus Baden-Württemberg wie Ewald Karl Schrade (Karlsruhe/Mochental), Thomas Fuchs (Stuttgart), Michael Sturm (Stuttgart) oder burster (Karlsruhe/Berlin) und 19 aus der Hauptstadt wie Tammen, mianki. Gallery oder Schmalfuss.

Guter Zuspruch für neue Formate

Neuerungen gab es bei den Beteiligungsmöglichkeiten, für die sich beworben werden konnte. So wird es ein Format „Newcomer“ geben, für die sich Galerien bewerben konnten, deren Gründungsjahr ab 2020 war und die weniger als dreimal auf der art KARLSRUHE ausgestellt haben. Zehn Galerien wurden für diese Sektion juriert. Darunter Galerien der zeitgenössischen Kunst wie die PAW Galerie (Karlsruhe) und Tempesta gallery (Mailand). Die LE Gallery (Keerbergen, Belgien), die für die Klassische Moderne steht, hat sich ebenfalls für diesen ersten Auftritt auf der Messe entschieden.

Für den Paper Square, wo ausschließlich Arbeiten auf Papier präsentiert werden, wurden insgesamt 37 Aussteller juriert. Der Paper Square entwickelt die langjährige Sonderpräsentation „Druckgrafik“ weiter und bietet jungen Sammlerinnen und Sammlern einen Anlaufpunkt und Einstieg ins Sammeln. Und er ist gleichzeitig ein Raum für Liebhaber dieses speziellen künstlerischen Materials.

Die raumgreifenden Skulpturenplätze sind seit jeher integraler Bestandteil der art KARLSRUHE. Zusätzlich zu großformatigen Statements dreidimensionaler Kunst in den Hallen wird es erstmals Skulpturenspots geben, die einzelnen Werken in den gläsernen Umläufen des Atriums Raum zum Entdecken geben. Gezeigt werden insgesamt 24 Spots unter anderem mit Werken von Walter Moroder (Galerie Baumgarten), Ingrid Hartlieb (Imke Valentien), Thomas Röthel (Geißler-Bentler), Olga Golos (Heckenhauer) oder Markus Lüpertz (ArtAffair).

Künstlerische Positionen aus 120 Jahren

Ein Besuch der art KARLSRUHE 2024 gleicht einem Streifzug durch die zurückliegenden 120 Jahre künstlerischen Schaffens: Von der klassischen Moderne bis zu zeitgenössischer Kunst spannt die Messe den Bogen. „Mein erstes kuratorisches Wirken für die art KARLSRUHE während der Jurierung gemeinsam mit dem Beirat, hat mir nochmal nachdrücklich gezeigt, welch herausragende künstlerische Positionen und vielversprechenden Nachwuchskünstler die Galeristen zur Messe bringen. Die Reduktion des Teilnehmerfeldes wird sich zusätzlich auf die Qualität der Messe sehr positiv auswirken“, zeigt sich Kristian Jarmuschek äußerst zufrieden. Ein Blick auf die Künstlerliste zeigt ein wahres Who’s Who des 20. und 21. Jahrhunderts – von großen Namen wie Marc Chagall, Pablo Picasso, Ernst Ludwig Kirchner und Lyonel Feininger bis zu den Pop-Artisten, den ZERO Künstlern und den Informel-Artisten, darunter Max Ackermann, Bernard Schultze oder auch Rolf Cavael. Auch die „Altmeister“ der Gegenwartskunst tauchen auf, beispielsweise Gerhard Richter, Damien Hirst, Sigmar Polke oder Neo Rauch. Über gefragte Maler und Bildhauer wie Alexander Calder, Michael Basquiat oder Mimmo Paladino reicht das Spektrum bis zu den jüngsten künstlerischen Positionen, etwa von Matthias Garff, Ambra Durante oder Anne Carnein.

Olga Blaß freut sich, dass das basierend auf vielen Gesprächen mit Ausstellenden entwickelte Konzept gut aufgegangen ist und die neuen Beteiligungsmöglichkeiten rege genutzt wurden. Nicht nur die Stilrichtungen und angebotenen Preisklassen sind weit gefächert: „Wir wollen etablierte Sammler und Sammlerinnen ansprechen. Aber ebenso ein junges Publikum, für welches wir bewusst ein niederschwelliges Angebot schaffen. Beispielsweise mit Werken auf Papier, für die wir eigens den „Paper Square“ in Halle 3 konzipiert haben.“

2023-08-17
art KARLSRUHE auf angestammtem Termin im Februar zurück
art Karlsruhe

Nach der Mai Ausgabe der art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst in diesem Jahr kehrt die Messe auf ihren angestammten Termin zurück. Vom 22. bis 25. Februar 2024 eröffnet sie wieder das Kunstmesse-Jahr. In einem der schönsten Messegelände Europas, tageslichthell und säulenfrei, gibt die art KARLSRUHE einen Überblick über 120 Jahre künstlerischen Schaffens. Sie ist in einer der kaufkräftigsten Regionen Deutschlands verankert, dem Sammlerland Baden-Württemberg, in unmittelbarer Nähe zu Frankreich, der Schweiz und Österreich. Die großzügig angelegte Messe mit Schwerpunkten im Bereich der Klassischen Moderne, Kunst nach 1945, Gegenwartskunst und Skulptur, sieht sich als Spiegel des Kunstmarktes in seiner gesamten Vielfalt.

Mit einer Neu-Strukturierung der Hallen, die dem schnellen Zurechtfinden der Besuchenden dient, und beispielsweise einem erweiterten Angebot von Werken auf Papier, richtet sich die art KARLSRUHE ganz bewusst sowohl an den etablierten Sammelnden als auch an den Kunstmarkteinsteiger

Neue Leitung der art KARLSRUHE

Die Doppelspitze aus der Kunsthistorikerin Olga Blaß und dem Galeristen und Vorstand des Bundesverbands Deutscher Galerien und Kunsthändler, Kristian Jarmuschek, leitet die Messe seit Mai 2023 gemeinsam. Die Ausgabe im kommenden Jahr wird somit eine Premiere für die Doppelspitze.

Blaß und Jarmuschek sind sich einig, die art KARLSRUHE, basierend auf ihren Stärken, in ihrer Qualität und ihrer Struktur weiterzuentwickeln. Dazu gehört auch, etablierte Formate wie beispielsweise die Sonderschau eines privaten Sammlers, neu zu denken und weiteren, zukunftsweisenden Formaten Raum zu geben.

Bewerbungsschluss für Galerien

Nur noch wenige Tage bleiben interessierten Galerien, um sich für die Messe zu bewerben. Bereits am 25. September 2023 ist Bewerbungsschluss. Die Bewerbungsunterlagen sind auf der Homepage der Messe abrufbar.

Galerien, die bereits teilgenommen haben, werden feststellen, dass die Möglichkeiten der Präsentation um spannende Themen wie beispielsweise die Segmente Re:discover und Friends erweitert wurden und eine Neu-Strukturierung der Hallen geplant ist.

2023-05-07
Gute Geschäfte sorgen für gute Stimmung

Positive Stimmung und gute Verkäufe an den Ständen: Nach einer sehr guten Preview (3. Mai) zog die art KARLSRUHE 2023 an vier durchgängig stark besuchten Tagen über 40.000 Kunstsammelnde und -interessierte in die Hallen der Messe Karlsruhe. Vom 4. bis 7. Mai verwandelten 207 Galerien aus 15 Ländern das Messegelände zum zwanzigsten Mal in einen Schau- und Marktplatz der internationalen Kunstbranche.

Besonders zufrieden stimmt die Messe Karlsruhe die gewachsene Anzahl an Fachbesuchenden, etwa Kuratorinnen und Kuratoren, Betreuer institutioneller Sammlungen oder Museumsdirektoren, die gerade zu Beginn der Messe für eine gesteigerte Nachfrage an den Galeriekojen sorgten. So konnte sich etwa Malte Uekermann von der Galerie Uekermann (Berlin/Ludwigsburg) am Donnerstag darüber freuen, ein Werk seines Künstlers Alexander Deubl in die Sammlung Hoppe-Ritter abzugeben: “Ich freue mich sehr, dass ich dieses Werk von Alexander Deubl zu einem fünfstelligen Betrag in eine so renommierte Sammlung abgeben konnte.“

Ebenso erfreulich beurteilt die Messegesellschaft den hohen Anteil junger Kunstfreundinnen und -freunde, die sich erstmals für das Kunsterlebnis der art KARLSRUHE begeistern konnten. So lag der Anteil der Neubesuchenden unter 30 Jahren laut einer repräsentativen Besucherumfrage bei satten 40 Prozent.

Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, blickt positiv auf die art KARLSRUHE 2023: „Der Zuspruch für und die Strahlkraft der art KARLSRUHE sind höher denn je. Mit unserer Jubiläumsedition haben wir unter Beweis gestellt, dass im Kunstmessegeschäft kein Weg mehr an Karlsruhe, der UNESCO City of Media Arts, vorbeiführt. Auch dank der art KARLSRUHE rückt die Kunst- und Kulturstadt Karlsruhe für fünf Tage in den Fokus der Öffentlichkeit. Rund jeder Fünfte hat seinen Messeaufenthalt mit dem Besuch von Kultureinrichtungen in Karlsruhe verknüpft.“

Würdigung für jahrzehntelangen Einsatz

Ebenso wichtig wie das eigene Jubiläum war der Messe Karlsruhe, das große Finale Ewald Karl Schrades, der die kuratorische Leitung der art KARLSRUHE nach zwei Jahrzehnten in neue Hände gibt, gebührend zu würdigen und zu feiern. Für seine letzte Messe zieht Schrade positive Bilanz: „Ich habe 19 Jahre lang geübt. Die 20. art KARLSRUHE ist mein Meisterstück, das ich nun voller Stolz übergeben kann.“

Den Staffelstab übernehmen fortan Teamleiterin Olga Blaß und Beiratsvorsitzender Kristian Jarmuschek. „Wir haben den Anspruch, die Messe als starken Kunstmarktplatz unter Beibehaltung zentraler Elemente des zwanzigjährigen Messekonzepts im Dialog mit unseren Kunden stetig weiterzuentwickeln“, so die designierte Doppelspitze.

Schrade möchte der Messe weiterhin erhalten bleiben, sowohl als Aussteller wie auch als Ehrenvorsitzender des Vereins der „Freunde und Förderer der art KARLSRUHE“, welcher eigens zur runden Messeausgabe gegründet wurde.

Erfolgskonzept wird 20 Jahre alt

Seit zwei Jahrzehnten erweist sich das Erfolgskonzept der art KARLSRUHE als zuverlässig. Bereits bei der Premiere im Jahr 2004 gab es Skulpturenplätze und One-Artist-Shows zu bestaunen; Programmpunkte, welche Besuchende auch in diesem Jahr erleben konnten und die auch in Zukunft zu den Alleinstellungsmerkmalen der art KARLSRUHE zählen werden.

Stimmen der Galerien

Auch an anderen Galeriekojen bewertet man die Teilnahme an der art KARLSRUHE 2023 positiv.

Marina von Morr von der Galerie Anna Laudel (Istanbul) betont den Servicecharakter der Messe Karlsruhe: „Ich kann nur sagen: Weiter so! Es wird lösungsorientiert und auf toller Kommunikationsebene gearbeitet, das erlebt man nicht bei allen Messen.“

„Wir würden an dieser Stelle gerne für die nächsten 20 Jahre bleiben. Hier fühlen wir uns richtig wohl“, so Leander Rubrecht von Rubrecht Severens Fine Arts (Maastricht), die nun das zweite Mal in Karlsruhe vertreten waren.

Daniel Wahrenberger von der Galerie WOS (Pfäffikon) freut sich über den gestiegenen Besucherandrang: „Es waren durchgehend Besucher mit großem Interesse und hohem Niveau vor Ort und die Verkäufe stimmen auch. Wir sind 2024 gerne wieder dabei.“

Für The Route Gallery (Amsterdam) war die erstmalige Teilnahme an der art KARLSRUHE ein schönes Erlebnis: „Endlich durften wir dabei sein! Die Organisation war perfekt bis ins Detail. Wir werden ganz sicher wiederkommen“, so Basara Dilek.

Auch für die Galerienszene Baden-Württembergs ist die art KARLSRUHE eine gewinnbringende Plattform, sich und ihre Kunst zu präsentieren.

Petra Kern (Kunstkompetenz Petra Kern / Heidelberg) freut sich über ein gelungenes Messegeschäft: „Ich habe jeden Tag verkauft. Es ist meine elfte Teilnahme. Das Gefühl ist ganz anders als letztes Jahr. Ich hatte dieses Mal den größten Stand meiner eigenen Messegeschichte auf der art KARLSRUHE – und dazu noch einen Skulpturenplatz.“

Erfolgsmeldungen verzeichneten auch die Galerie Schacher und die Galerie Thomas Fuchs aus Stuttgart. So gelang es dem Galeristenpaar Katrin und Marko Schacher neben weiteren Werken auch ihr teuerstes Exponat abzugeben. Das 180 mal 180 Zentimeter große Werk ‚On my Terms‘ der Künstlerin Josephiné Sagna hat eine neue Heimat in der Region gefunden.

Andreas Pucher von der Galerie Thomas Fuchs äußert sich hingegen wie folgt: „Wir haben zur 20. Ausgabe der art KARLSRUHE eine Auswahl von Galeriekünstlern mitgebracht. Darunter sind auch Werke von Rainer Fetting, von dem wir bereits drei Gemälde im hohen fünfstelligen Bereich Euro sowie eine Skulptur verkauft haben, dazu drei Arbeiten von Jochen Mühlenbrink. Auch wenn die letzten Jahre schon gut waren, lief die art KARLSRUHE 2023 besonders erfreulich.“

Der Blick nach vorne

Auf Wunsch der Branche kehrt die art KARLSRUHE kommendes Jahr auf einen Frühjahrstermin zurück. Die 21. Ausgabe der Messe findet dann wieder an ihrem angestammten Platz statt und eröffnet unter der Leitung von Teamleiterin Olga Blaß und Beiratsvorsitzendem Kristian Jarmuschek vom 22. bis 25. Februar 2024 das deutschsprachige Kunstmessejahr.

2023-05-06
art KARLSRUHE-Preis an Künstlerin Mona Radziabari und Galerie Michael Sturm verliehen
Die One-Artist-Show der Künstlerin Mona Radziabari am Stand der Galerie Michael Sturm. Credits: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner

Die Galerie Michael Sturm (Stuttgart) widmet der iranischen Künstlerin in diesem Jahr eine One-Artist-Show, eine Einzelpräsentation auf mindestens 25 Quadratmetern Messefläche. Zur Wahl standen in diesem Jahr insgesamt 180 One-Artist-Shows.

Ein installatives Werk von Künstlerin Mona Radziabari am Stand der Galerie Michael Sturm.

Einblicke in die Kunst des Einzelnen

Die One-Artist-Shows ermöglichen es den Messebesuchenden, sich näher mit dem Schaffen einzelner Künstlerinnen und Künstler zu befassen. So präsentiert die Galerie Michael Sturm mehrere Werkreihen Radziabaris in Halle 2.

Ein Teil der Werke Radziabaris befasst sich mit politischen und sozialen Situationen. Zu diesen Arbeiten gehören die Serien „Pointless Holes“ und „Who Cares“. In „Who Cares“ verwendet sie beispielsweise Zeitungen aus ihrer Heimat und nutzt diese als Ausgangsmaterial für ihre Malerei. Im Jahr 2015 zog Radziabari nach Wien. Diese Auswanderung hatte einen tiefen Einfluss auf ihre neuen Kunstwerke. Die Künstlerin begann ihre neue Serie von Gemälden „Less is enough“ während der Pandemie. Da die Künstlerin nicht in der Lage war, den Iran und ihre Familie zu besuchen, begann sie mit Hilfe von Google Maps ebenjene Orte zu suchen und entwickelte daraus abstrakte Gemälde, deren Präsentation nun mit dem art KARLSRUHE-Preis ausgezeichnet wurden.

Eine Allianz von Stadt und Land

Der art KARLSRUHE-Preis, eine Allianz von Land und Stadt, dotiert mit einem Ankaufsetat in Höhe von 15.000 Euro, würdigt seit 2008 die beste One-Artist-Show der Messe. Darüber hinaus dient der Preis dem fortwährenden Ausbau der art KARLSRUHE-Collection, welche in der Städtischen Galerie in Karlsruhe beheimatet ist.

Eine Fachjury wählte aus den insgesamt 180 One-Artist-Shows der Messe die überzeugendste Einzelpräsentation. Verliehen wurde der Preis am Samstag (6. Mai) um 17:00 Uhr im ARTIMA art Forum in Halle 4.

„Mit den leisen Waffen ihrer konzeptuellen Kunst hat die Künstlerin uns überzeugt, aber auch mit einer stimmigen Gesamtpräsentation der von der Galerie Michael Sturm eingerichteten One-Artist-Show, die unterschiedliche Werkgruppen aus Malerei, übermalten Zeitungscollagen, Fotografien und Assemblagen installiert haben“, begründet Jurysprecherin Stefanie Patruno das Urteil.

Mitglieder der Jury waren Dorothee Baer-Bogenschütz (Kunsthistorikerin und Journalistin), Nikolai B. Forstbauer (Autor und Journalist), Christiane Lenhardt (Journalistin), Anja Casser (Direktorin des Badischen Kunstvereins Karlsruhe) und Stefanie Patruno (Direktorin der Städtischen Galerie Karlsruhe).

art KARLSRUHE würdigt starke Positionen

Seit nunmehr sechzehn Jahren zählen Preisverleihungen zum festen Programmpunkt der art KARLSRUHE. Der Hans Platschek-Preis für Kunst und Schrift wurde vergangenen Donnerstag an die Berliner Künstlerin Cornelia Schleime verliehen. Es folgte der mit 20.000 Euro dotierte Loth-Skulpturenpreis – gestiftet von der L-Bank – für die Galerie Albert Baumgarten und den Künstler Klaus Münch. Abgerundet wird das Trio der Preisverleihungen durch den art KARLSRUHE-Preis für die beste One-Artist-Show.

2023-05-05
Loth-Skulpturenpreis an Künstler Klaus Münch und Galerie Albert Baumgarten verliehen
Der Skulpturenplatz der Freiburger Galerie Albert Baumgarten mit Objekten des Künstlers Klaus Münch. Foto: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner

Noch bis Sonntag (7. Mai) sind die preisgekrönten Objekte auf der art KARLSRUHE am Skulpturenplatz der Galerie in Halle 2 zu sehen. In den verschiedenfarbigen Plexiglasobjekten lassen sich stark vergrößerte Präparate aus der Zellforschung erkennen, die mitunter eine Nähe zu Mondlandschaften haben. Die halbplastischen Objekte haben eine überraschende räumliche Tiefe durch eingebaute Spiegel.

Preisverleihung im ARTIMA art Forum

Die Preisverleihung fand am Freitagnachmittag im ARTIMA art Forum statt. Der von der L-Bank gestiftete Preis wurde von einer Fachjury vergeben. Zu den Mitgliedern der Jury zählen Alexander Heil (Nachlass Wilhelm Loth, Juryvorsitz), Sebastian Baden (Schirn Kunsthalle, Frankfurt), Pia Dornacher (Museum Lothar Fischer, Neumarkt) sowie Prof. Erwin Gross (Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe).

„Wenn Objekte einen Skulpturenplatz besetzen, deren Strahlkraft schon von Weitem in ihren Bann ziehen, dann macht das neugierig. Einzelne, voneinander unabhängige Plexiglasskulpturen verbinden sich in ihrer formalen Vielfalt zu einem variablen Kunstwerk und erscheinen immer wieder neu, abhängig von der Qualität des Lichts, den Gegebenheiten des Raumes oder der Tageszeit. Man vermutet in den bewusst zurückhaltenden Siebdrucken auf den Objektoberflächen geheimnisvolle Botschaften. Dabei handelt es sich um stark vergrößerte Zellpräparate aus der Forschung. Der Künstler verknüpft so Natur mit Kultur und eröffnet dem Betrachter Denk- und Spielräume für eigene Assoziationen“, begründet Juryvorsitzender Alexander Heil das Urteil.

Beim zwanzigsten Jubiläum der art KARLSRUHE standen insgesamt 26 Skulpturenplätze zur Wahl. Nachdem sich im vergangenen Jahr die Galerie Scheffel und deren Künstler Stefan Rohrer über die Auszeichnung freuen durften, reihen sich in diesem Jahr Albert Baumgarten und Klaus Münch in die Liste der Gewinner ein. Mit dem Loth-Skulpturenpreis - gestiftet von der L-Bank - werden die Galerie und der Künstler gleichermaßen ausgezeichnet.

art KARLSRUHE würdigt starke Positionen

Seit nunmehr sechzehn Jahren zählen Preisverleihungen zum festen Programmpunkt der art KARLSRUHE. „Der Messe und insbesondere mir als Kurator war es schon immer ein wichtiges Anliegen, den Kunstbetrieb zu fördern. Ein Aspekt dieses Engagements sind unsere drei Preisverleihungen, mit denen wir starke künstlerische Positionen würdigen und sichtbar machen möchten“, so Ewald Karl Schrade, der die Messe in diesem Jahr zum letzten Mal als Kurator betreut.

Neben dem Hans Platschek-Preis für Kunst und Schrift, der vergangenen Donnerstag an die Berliner Künstlerin Cornelia Schleime verliehen wurde, und dem Loth-Skulpturenpreis (gestiftet von der L-Bank) wird am Samstag (6. Mai) noch der art KARLSRUHE-Preis für die beste One-Artist-Show ausgelobt.

2023-05-04
art KARLSRUHE feierlich in 20. Jubiläum gestartet
Der Blick auf die Sonderschau Schrade. Credits: Messe Karlsruhe / Lars Behrendt

Die Preview, die wie schon im Jahr zuvor einen Tag vor der offiziellen Eröffnung der internationalen Kunstmesse stattfand, bot dem Publikum einen exklusiven Vorgeschmack darauf, was sich bis zum Sonntag (7. Mai) in den vier Hallen der Messe Karlsruhe entdecken lässt. 207 Galerien aus 15 Ländern zeigen bis dahin auf 35.000 Quadratmetern die Vielfalt der Kunst aus einer Zeitspanne von 120 Jahren – angefangen bei der Klassischen Moderne bis hin zu brandneuen Werken der Gegenwartskunst.

Erfolgskonzept wird 20 Jahre alt

Nicht nur 180 One-Artist-Shows sondern auch 26 Skulpturenplätze bereichern das diesjährige Messegeschehen in den vier lichtdurchfluteten Hallen. Beide Programmpunkte sind seit der Premiere in 2004 Jahr für Jahr fester Bestandteil der art KARLSRUHE und wurden anlässlich der 20. Ausgabe aufs Neue mit Leben gefüllt. „Wer sich in den Hallen umsieht, wird feststellen: Die Galerien haben zur Feier unseres Messejubiläums wirklich das Beste vom Besten mit nach Karlsruhe gebracht“, bekundet Gründungskurator Ewald Karl Schrade.

Anlässlich seiner letzten Messe in der Funktion als Kurator wurde Schrade von der Messe Karlsruhe eingeladen, die traditionelle Sonderschau in Halle 1 mit Werken seiner Sammlung zu bespielen. Auf rund 400 Quadratmetern erwarten die Besuchenden unter anderem Gemälde von Cornelia Schleime, Karl Hubbuch, Erich Heckel, Walter Stöhrer oder Eleonore Frey-Hanken.

Schrade ist auch als Galerist das Dreidimensionale sehr wichtig, daher ist es auch in seiner Sammlung stark vertreten. So thront inmitten der Ausstellungsfläche die Skulptur „Wonne bi“ von Dietrich Klinge, unweit daneben findet sich ein Meter langer Tannenzapfen von Stefan Strumbel oder der „Trash Man No. 129“ von HA Schult, welcher aus unzähligen Getränkedosen gefertigt wurde. In direkter Nachbarschaft der Sonderschau findet sich die Museumsmeile und das Forum Karlsruhe, an dem sich die Karlsruher Kulturinstitutionen präsentieren.

Von Kunstmarkteinsteiger bis zum langjährigen Sammler

In vier Hallen und einem Skulpturengarten – gesponsert von der Vollack Gruppe – bietet die art KARLSRUHE 2023 eine gewinnbringende Plattform für alle Freunde der Kunst. Verschiedene Stile und Epochen finden dabei ebenso zueinander wie unterschiedliche Preisklassen. Von Werken unter 100 Euro reicht die Preisspanne bis in die Millionen.

So steht am Stand der Galerie Samuelis Baumgarte (Bielefeld) etwa das Nagelbild „Weisses Feld“ aus dem Jahre 1987 für einen Preis von 1,485 Mio. Euro zum Verkauf. „Wir sind nach zehn Jahren zurück auf der art KARLSRUHE. Wir haben wichtige Positionen aus unserem Galerieprogramm dabei, etliches davon ist auf Museumsniveau. Wir sind sehr gespannt auf die Messe und freuen uns auf die Sammler aus der Region“, so Alexander Baumgarte.

Positive Erstbilanz bei den Galerien

Unter den Ausstellenden ist die Freude über den Start der 20. art KARLSRUHE groß. „Wir sind zum 13. Mal auf der art KARLSRUHE und wir mögen die Messe wirklich sehr. Sie ist einzigartig – aus unserer Sicht eine der besten Kunstmessen in Deutschland“, erzählt Jakub Gildens von Gilden’s Art London.

Auch bei Die Galerie aus Frankfurt herrscht zur Preview gute Stimmung. „Wir sind seit zehn Jahren auf der art KARLSRUHE – eine der Messen neben Köln, Miami, London, Seoul und Paris, die wir jedes Jahr machen“, so Galerist Peter Femfert.

„Ich verspüre Vorfreude auf die nächsten Tage, meinen jungen Künstlern den Raum zur Präsentation geben zu können – und sie sind froh, dabei zu sein. Die Hallensituation bringt gute Laune, das spiegelt sich auch in der Stimmung: Die art KARLSRUHE ist sehr schön“, so Monica Ruppert von der Galerie Ruppert.

Gute Verkäufe erzielte die Galerie Ludorff in Halle 3: „Der erste Messetag war ein voller Erfolg. Neben vielen interessanten Gesprächen und neuen Kontakten konnten wir auch erste Verkäufe verzeichnen.“ Bereits bei der Preview konnte neben weiteren das Werk „Heitere Bewegung auf Rosa“ von Willi Baumeister für 95.000 Euro abgegeben werden. Auch Werke von Georg Meistermann, Erich Heckel und Christopher Lehmpfuhl – allesamt im fünfstelligen Preisniveau – fanden gleich zum Auftakt zufriedene Käufer. Das teuerste Werk „Paraphrase“ im diesjährigen Programm der Galerie stammt von Lovis Corinth und steht mit 1,25 Mio. zum Verkauf.

Ebenfalls gute Verkäufe verzeichnet die Galerie Supper (Baden-Baden), welche der art KARLSRUHE als Aussteller seit 20 Jahren treu ist. „Als Aussteller der ersten Stunde hat mir die art KARLSRUHE gerade zu Anfang eine gute Plattform geboten, im Kunstbetrieb Fuß zu fassen, sich zu vernetzen und unsere Kunst zu präsentieren. Auch in diesem Jahr bewahrheitet sich dieser Eindruck: Bereits zur Preview konnten wir mehrere Kunstwerke verkaufen, unter anderem ein Werk von Monika Thiele", so Dirk Supper.

2023-04-24
Kunst, so weit das Auge reicht

Meterhohe Skulpturen türmen sich vor ihren Betrachtern auf, kreative Köpfe erfreuen sich am Anblick farbenfroher Aquarelle, unweit entfernt lösen filigrane Zeichnungen der Klassischen Moderne großes Staunen aus: Die zwanzigste Ausgabe der art KARLSRUHE, welche vom 4. bis 7. Mai 2023 in den lichtdurchfluteten Hallen der Messe Karlsruhe stattfindet, verspricht erneut spannungsreiche Entdeckungen für alle Freunde der Kunst. Auf einer Fläche von 35.000 Quadratmetern präsentieren 207 Galerien aus 15 Ländern die Vielfalt künstlerischen Schaffens aus einer Zeitspanne von 120 Jahren – angefangen bei der Klassischen Moderne bis zu Positionen frisch aus den Ateliers.

Von A bis Z: Das ganze Spektrum der Kunst

Die 20. art KARLSRUHE bleibt ihrem Erfolgskonzept treu: Die internationale Kunstmesse versteht sich auch in diesem Jahr als Plattform künstlerischer Vielfalt. Herzstück des Messeerlebnisses bildet erneut das Programm der ausstellenden Galerien, welches das gesamte Spektrum der Kunst nach Karlsruhe bringt – von A wie Ackermann bis Z wie Zangs. Unterschiedliche Preisklassen und Stilrichtungen finden dabei ebenso zueinander wie zeitlose Klassiker des Kunstbetriebs und aufstrebende Newcomer der Branche. Insgesamt warten die Werke von rund 1.500 Kunstschaffenden darauf, im Mai von den Besuchenden entdeckt zu werden, seien es Skulpturen, Gemälde, Fotografien oder Textilien. Letzterem widmet sich vor allen Dingen die Präsentation „Social Fabric“ am Stand der Sammlung LBBW in Halle 1 mit Werken von Nevin Aladağ, Shannon Bool, Thomas Grünfeld und weiteren Künstlerinnen und Künstlern. Roter Faden der Sammlung ist die Bedeutung und Verwendung von Textilien in der zeitgenössischen Kunst.

Interessierte können sich bereits im Vorfeld zur Messe einen ersten Überblick über das diesjährige Programm auf der Kunstplattform artsy verschaffen. Erstmals wird dort dank einer Kooperation eine Online-Ausstellung parallel zur Messe realisiert. Beginnend ab dem 28. April bietet artsy einen Vorgeschmack, was die 207 teilnehmenden Galerien im Mai in Karlsruhe zeigen werden. Alternativ bietet auch das messeeigene Galerienverzeichnis erste Einblicke in die Galerien- und Künstlerliste der 20. art KARLSRUHE.

Kunstgenuss in vier Hallen

Passend zum Motto „Eine Stadt zum Genießen“, das die Stadt Karlsruhe als diesjährige Michelin Host City für das Jahr 2023 ausgerufen hat, verspricht auch die art KARLSRUHE unvergessliche Genussmomente. So besteht badischer Genuss nicht nur aus Spitzengastronomie, sondern auch aus der Freude am Umgang mit Kunst und Kultur. Wie die Ausgaben zuvor verspricht auch die art KARLSRUHE 2023 Kunstgenuss in insgesamt vier Messehallen. Damit Besuchende stets den Überblick behalten, sind diese erneut nach unterschiedlichen Schwerpunkten unterteilt:

• Halle 1: Druckgrafik und Auflagenobjekte

• Halle 2: Kunst nach 1945 und Gegenwartskunst

• Halle 3: Klassische Moderne und Gegenwartskunst

• Halle 4: ContemporaryArt21

Aufgelockert wird das Messeerlebnis durch die Skulpturenplätze, die im Wechsel zu den Galeriekojen platziert sind und zu den unverwechselbaren Alleinstellungsmerkmalen der art KARLSRUHE zählen.

Die art KARLSRUHE im Zeichen der Skulptur

In Einklang mit dem Skulpturengarten – gesponsert von der Vollack Gruppe – ist das Thema Skulptur auch in den Hallen von großer Bedeutung. „Diesmal werden es sogar 26 Skulpturenplätze sein“, verkündet Kurator und Gründungsvater der art KARLSRUHE Ewald Karl Schrade. Anlässlich des 20. Jubiläums lassen sich die jeweils 100 Quadratmeter großen Freizonen dieses Jahr erstmals in allen vier Hallen erleben.

Das Spektrum dreidimensionaler Kunst ist wie das Programm der Galerien breit angelegt: von figurativen Positionen der Gegenwart bis zu herausragenden Beispielen Konkreter Kunst. So präsentieren Villa de Arte Galleries (Barcelona) die strengen und zugleich einfallsreichen Skulpturen von Arik Levi (Halle 1), während Herbert Mehlers von disziplinierter Formgebung geprägte Stahlskulpturen am Skulpturenplatz von DIE GALERIE (Frankfurt) in Halle 3 zu sehen sind.

Bestehend aus 600 Vogelkäfigen reflektiert das meterhohe Bauwerk "The Cage" von Künstler Fahar Al-Salih die Frage und Suche nach Heimat. © Yvonne Hohner Contemporary/Fahar Al-Salih

Ein echter Hingucker ist ebenso die Installation des in Karlsruhe lebenden Künstlers Fahar Al-Salih (Yvonne Hohner Contemporary). Sein aus rund 600 Vogelkäfigen bestehendes Werk „The Cage“ ist mit einer Höhe von fünfeinhalb Metern, fünf Metern Breite und einer Länge von acht Metern ein Großkaliber unter den diesjährigen Skulpturenplätzen. Als Brückenbauer zwischen den Kulturen reflektiert das meterhohe Bauwerk die Frage und Suche nach Heimat.

Lädt zum Reflektieren ein: Das Werk "mirror mirror on the... throne" der Künstlerin Nicole Doth zu sehen am Skulpturenplatz der Galerie Hühsam. © Galerie Hühsam/Nicole Doth

Ebenfalls einen Skulpturenplatz bespielt das Werk „mirror mirror on the… throne“ der Künstlerin Nicole Doth (Galerie Hühsam). Wie der Name andeutet, handelt es sich bei der Installation um einen verspiegelten Thron. Durch die Wahl des Spiegels als Material entsteht aus einem funktionalen Gegenstand ein Interpretationsraum, der – wie der Spiegel selbst – zum Reflektieren einlädt. Die Werkserie Doths hinterfragt Macht und Machtansprüche gemäß dem persönlichen Credo der Künstlerin: „don’t be afraid of art“.

Durch die Präsentation der Werke von Sergii Chaika auf der art KARLSRUHE versucht die Galerie Heckenhauer den Künstler zu unterstützen zu unterstützen und plant einen Teil des Verkaufserlös an gemeinnützige Hilfsorganisationen zu spenden. © Galerie Heckenhauer/Sergii Chaika

Politische Positionen auf der art KARLSRUHE

„Darf die Koje auf einer Kunstmesse gesellschaftskritisch sein?“ Diese Frage stellt sich die Galerie Schacher – Raum für Kunst. Wenn es nach dem Stuttgarter Galeristenpaar Katrin und Marko Schacher geht, kann diese Frage ohne Zweifel bejaht werden. Kunst solle nicht nur bunt und ästhetisch sein, sondern auch zum Nachdenken anregen. Aus diesem Grund widmet die Galerie der jungen Künstlerin Joséphine Sagna eine One-Artist-Show. In ihren großformatigen Gemälden thematisiert Sagna konkret, bunt, expressiv und lebensfroh ihre Erfahrungen und Emotionen als schwarze Frau in einer überwiegend weißen Gesellschaft.

Neben der Nachhaltigkeit ist auch der Krieg ein Thema im Programm der Galerien. Etwa zeigt die Galerie J. J. Heckenhauer, die dieses Jahr erstmals an der art KARLSRUHE teilnimmt, den ukrainischen Künstler Sergii Chaika. „Wir hatten für Sergii Chaika im Dezember 2022 Farbe und Leinwand besorgt, die auf Grund des Krieges in der Ukraine nur schwer zu bekommen sind. Somit konnte er unter widrigsten Umständen wie Strom- und Heizungsausfällen im Atelier überhaupt malen“, erklärt Roger Sonnewald, der die Münchner Galerie in sechser Generation führt.

Auch das Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) zeigt in diesem Jahr politische Kunst auf der Messe, unter anderem Arbeiten der ukrainischen Medienkünstlerinnen Alina Bukina und Anna Manankina. Beide waren im vergangenen Jahr nach Ausbruch des Krieges als Artist-in-Residence für mehrere Monate am ZKM. Präsentiert wird zudem die Online-Plattform »antiwarcoalition.art«, die weltweit Künstler-Statements gegen den Krieg sammelt, teilt und verbreitet.

Von Sonderschau bis Talk-Format: das Rahmenprogramm

Neben dem SWR2-Messetalk und dem LBBW-Monopol-Talk findet erneut das ARTIMA art meeting statt. Das offen zugängliche Symposium umfasst dieses Jahr sechs Vorträge, die das Messejubiläum mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit verbinden. Zu den Rednern zählen neben dem Aktionskünstler HA Schult und den renommierten Nachhaltigkeitsexperten Stefanie und Uwe Voigt (Universität Augsburg) auch art KARLSRUHE-Kurator Ewald Karl Schrade.

Auch an anderer Stelle trägt die Messe mehr denn je die Handschrift ihres Gründervaters. Als Zeichen der Anerkennung für seinen jahrelangen Einsatz widmet die Messe Karlsruhe die traditionelle Sonderschau der Sammlung ihres Erdenkers Ewald Karl Schrade.

Auch Preisverleihungen sind Teil der art KARLSRUHE: Neben dem Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift und dem art KARLSRUHE-Preis der Stadt Karlsruhe und des Landes Baden-Württemberg für die beste One-Artist-Show wird erneut der Loth-Skulpturenpreis verliehen, der von der L-Bank gestiftet wird.

Kunstgenuss in Stadt und Region

Nicht nur in den Messehallen lässt sich in der Zeit vom 4. bis 7. Mai Kunst genießen. Parallel zur art KARLSRUHE finden in der Messewoche zahlreiche weitere Kunst-Events in und um Karlsruhe, der UNESCO City of Media Arts, statt.

So zeigt die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, deren Hauptgebäude seit über einem Jahr aufgrund einer Sanierung geschlossen ist, Bilder und Plastiken vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart im ZKM. Ebenfalls im ZKM findet sich die Ausstellung „Renaissance 3.0“, in der es um die zunehmende Verwissenschaftlichung der Kunst geht.

Mit „P for Performance: All about us“ bietet der Badische Kunstverein spannungsreiche Einblicke in das Schaffen der Künstlerin Maja Bekan. Die Ausstellung eröffnet ein weiteres Kapitel im Diskurs über verschiedene performative Praktiken im Kunstverein und umfasst alle bislang entstandenen Arbeiten Bekans.

Anlässlich des 20. Jubiläums der art KARLSRUHE kehrt außerdem die „after art Party“ zurück. Samstags (6. Mai, ab 20 Uhr) sowie sonntags (7. Mai, ab 13 Uhr) lädt der Veranstalter Shahrokh Dini in den Karlsruher Hirschhof ein, um die Messe-Woche stilvoll mit Live-Musik ausklingen zu lassen.

2023-04-18
Den Staffelstab weitergeben

Frage: 20 Jahre art KARLSRUHE – da darf man Ihnen, dem ganzen Messe-Team und insbesondere dem Gründungsvater, Ewald Karl Schrade, natürlich herzlich gratulieren. Denn eine solche Leistung, Kontinuität auch in gesellschaftlich und wirtschaftlich unruhigen Zeiten zu garantieren, ist keine Selbstverständlichkeit. Sie verdient größten Respekt. Gibt es ein Erfolgsgeheimnis?

Britta Wirtz: Zweifellos spielten in den beiden zurückliegenden Jahrzehnten mehrere Faktoren eine entscheidende Rolle. Baden-Württemberg als Bundesland, in dem zahlreiche Sammler zuhause sind, und natürlich die ZKM-Stadt Karlsruhe als UNESCO City of Media Arts boten ideale Voraussetzungen, die art KARLSRUHE attraktiv erscheinen zu lassen. Freilich geht es auch um Aufenthaltsqualitäten im Badischen, um gastronomische und vielfältig kulturelle Angebote; zudem überzeugen unsere schönen hellen Messehallen, wie ich immer wieder höre. Nicht zuletzt – und da richtet sich mein Dank an Ewald Karl Schrade und das Team – wird seitens des Publikums und der Ausstellenden stets Wert auf den Service-Charakter der Messe gelegt. Mit der art KARLSRUHE haben wir da auch im internationalen Vergleich allzeit gut punkten können. Sie sehen: Kein Geheimnis, dieser Erfolg, sondern schlichtweg eine Dienstleistung auf der Basis hoher fachlicher Standards.

Frage: Dass Ewald Karl Schrade nun als Kurator ausscheidet, fortan einzig den Aussteller geben mag, stellt gewiss einen Einschnitt dar, auf den Sie sich freilich in den vergangenen beiden Jahren einstellen konnten. Ohnehin seitens der Messe Karlsruhe allerorten mit Fragen der Transformation beschäftigt, haben Sie einen Wechsel vollzogen, der sich verkürzt auf die Formel „Vom Solisten zur Doppelspitze“ bringen lässt. Vor welchem Hintergrund muss man diese Entwicklung sehen?

Britta Wirtz: In einem Kunstbetrieb, der in den vergangenen 20 Jahren rasant zugelegt hat, will aufmerksam beobachtet werden, wie sich die Wünsche und Bedürfnisse allseits ändern, wie Kunstschaffende und die ihr Tun Vermittelnden neue Wege einschlagen. Bekanntlich hat sich die gesamte Arbeitswelt in diesem jungen Jahrtausend gewandelt, und so war es naheliegend, zunehmend Team-Gedanken einfließen zu lassen. Im Zuge einer Ausschreibung haben wir also keine/n Schrade-Nachfolger/in gesucht, sondern eine/n Vorsitzende/n des Beirats, der/die von 2024 an quasi wie ein/e Außenminister/in tätig ist, nämlich Kristian Jarmuschek, und das im Zusammenwirken mit der langjährigen Projektleiterin der art KARLSRUHE, der Kunsthistorikerin Olga Blaß. Als Doppelspitze werden beide nach der Jubiläumsmesse gemeinsam den Staffelstab und die Regie übernehmen – und die art KARLSRUHE in die Zukunft führen.

Frage: Wird das neue Leitungskonzept mit einer Programmkorrektur verbunden sein? Gibt es Pläne, die art KARLSRUHE neu zu orientieren?

Britta Wirtz: Nein, das einst von Ewald Karl Schrade erdachte Grundkonzept dieser Kunstmesse stimmt. Warum sollten wir ändern wollen, was uns seit 2004 Jahr für Jahr mehr Erfolg beschert hat: Immerhin konnten wir vor der Pandemie stets um die 50 000 Besucherinnen und Besucher zählen, aus dem gesamten deutschsprachigen Raum; viele internationale Gäste zudem. Darunter „kaufkräftiges Publikum“, wie „Artnet“ kommentierte. Aber wir werden die art KARLSRUHE natürlich entwickeln, stets auf den Basis einer sorgsamen Markt-Beobachtung. Und auf dem Bogen, den wir von Anfang an von der Klassischen Moderne zur Gegenwartskunst geschlagen haben.

Frage: Mit Kristian Jarmuschek haben Sie an der Seite von Olga Blaß einen Insider im Messe-Einsatz, der wie Schrade als Galerist tätig ist, der obendrein reichlich Messe-Erfahrung einbringt. Kein Zufall, oder?

Britta Wirtz: Ich kann nicht verschweigen, dass es mir sehr recht ist, dass er diese Expertise einbringt. Denn in den vergangenen beiden Jahrzehnten hat sich am laufenden Band und eben am Beispiel Schrade gezeigt, dass Messe-Macher, die alle Sorgen und Wünsche ihrer Kolleginnen und Kollegen kennen, viel für die gemeinsame Sache tun können. Es ist schlichtweg hilfreich, in schwierigen Situationen über die gleiche Einschätzung in der Sache und eine bewährte Diktion auf Augenhöhe zu verfügen.

Frage: Wie man hört, so gibt es bereits jetzt, anlässlich des Starts zur 20. art KARLSRUHE und der Staffelübergabe in der Regie, erste Aktivitäten der Messe Karlsruhe, die an eine Art Neuanfang denken lassen. Stimmt das?

Britta Wirtz: Womöglich meinen Sie die Gründung des gemeinnützigen Vereins „Freunde und Förderer der art KARLSRUHE e.V.“. In der Tat wollen wir in Bezug auf die Kunst- und Wissensvermittlung zulegen, dabei auch Kinder und Jugendliche einbinden. Außerdem ist es uns ein Anliegen, einen Beitrag zu leisten, dass Museen ihre Sammlungen ergänzen können. So soll der Verein auf der art KARLSRUHE Kunstwerke erwerben, die dann als Leihgabe oder Geschenk weitergegeben werden.

2023-04-14
Die Messe mit Herz
Der Gründungskurator der art KARLSRUHE: Ewald Karl Schrade. © Verena Müller

Frage: Die 20. art KARLSRUHE ist für Sie, den Gründungsvater der erfolgreichen Kunstmesse, zugleich die letzte als Kurator. Fortan werden Sie ausschließlich als Aussteller teilnehmen. Im Rückblick auf zwei Jahrzehnte Regie: Wie bewerten Sie heute Ihre Idee, ausgerechnet in Baden-Württemberg eine Veranstaltung mit diesem internationalen Anspruch zu realisieren, und was hat sich aus Ihrer Sicht bewährt?

Ewald Karl Schrade: Es lag 2004 in der Luft, eine Kunstmesse in diesem Bundesland zu gründen, und es ist nach wie vor naheliegend, Karlsruhe, die UNESCO City of Media Arts, als herausragenden Standort zu sehen. Denn Baden-Württemberg gilt immer noch, neben dem Rheinland, als die Heimat unzähliger Sammlerinnen und Sammler, so dass es letztlich auch kein Wunder ist, dass hier viele Institutionen der Kunst zuhause sind, Museen ebenso wie die Ausstellungs- und Forschungsstätte ZKM, das Zentrum für Kunst und Medien. Nicht zu vergessen, dass in Karlsruhe allein zwei Kunsthochschulen ansässig sind.

Frage: Apropos Alleinstellungsmerkmal. Sie haben der art KARLSRUHE von Anfang an einen unverwechselbaren Charakter gegeben. Welche Merkmale kennzeichnen diese Messe – und was steckt dahinter?

Ewald Karl Schrade: Am auffälligsten ist vermutlich, dass es zum Konzept gehört, die Klassische Moderne und die Gegenwartskunst gleichermaßen ernst zu nehmen, sie zum Dialog zu führen. Atelierfrische Arbeiten gewinnen in einem solchen Umfeld, wie umgekehrt etwa die Bilder von Klassikern wie Max Ernst oder Pablo Picasso auf dem Spannungsbogen zum Werk nachrückender Generationen neues Interesse finden. Wesentlich war sicher auch, dass die art KARLSRUHE als Messe der One-Artist-Shows in die Annalen des Kunstbetriebs kam. 2023 werden es 180 solcher besonderen Präsentationen sein, die den Ausstellerinnen und Ausstellern die Gelegenheit geben, einzelne Positionen ausführlicher vorzustellen. Schließlich: Ohne die oft zitierten Skulpturenplätze wäre diese Messe nicht mehr denkbar. Diese Freiflächen des Dreidimensionalen, stets direkt an die Stände der betreuenden Galerien angedockt, dienen auch insofern dem Publikum, als es beim Rundgang durch den Parcours der vier Hallen immer neu überrascht wird.

Frage: Zum Rahmenprogramm der art KARLSRUHE gehören mehrere Preisverleihungen sowie beispielsweise auch das alljährlich stattfindende ARTIMA art meeting. Lenken diese Angebote nicht vom Angebot der Galerien ab, sind sie notwendig?

Ewald Karl Schrade: Natürlich sind diese Events wichtig und richtig. Denn eine Kunstmesse kann meines Erachtens nicht nur eine rein kommerzielle Schau sein; sie muss vielmehr auch von ganzem Herzen kommen und zudem ihrer kommunikativen Aufgabe gerecht werden. Mag ein Teil des Kunsthandels mittlerweile auch als Online-Geschäft vonstattengehen: Alles in allem geht es um persönlichen Begegnungen, um Gespräche der Branche, auch um die direkte Auseinandersetzung mit dem Unikat. So haben wir mit dem ARTIMA art meeting ein Forum der Debatte und der Erörterung geschaffen, wo es in diesem Jahr um Nachhaltigkeit geht.

Frage: Beinahe täglich werden auf der Messe Kunstpreise vergeben. Wie darf man dieses Engagement verstehen?

Ewald Karl Schrade: Es handelt sich um drei Auszeichnungen, nämlich, erstens, um den art KARLSRUHE-Preis, der mit 15 000 Euro dotiert ist und dem Ankauf von Werken des prämiierten Messestandes dient. Stadt und Land stiften den Betrag gemeinsam, um die art KARLSRUHE-Sammlung wachsen zu lassen. Zweitens: Die L-Bank sponsert den mit 20 000 Euro versehenen Loth-Skulpturenpreis; zweifelsfrei ein Anreiz für Galerien, in Karlsruhe die erwähnten Skulpturenplätze mit oft tonnenschweren Werken zu gestalten. Und zudem wird seit 16 Jahren der Hans Platschek-Preis vergeben, diesmal an Cornelia Schleime, um an den 1923 geborenen und im Jahr 2000 verstorbenen Maler und Kritiker zu erinnern.

Frage: Sie können offenbar rundum zufrieden sein, wenn Sie nun als Kurator ausscheiden. Gleichwohl: Gibt es einen Wunsch, den Sie zum Finale Ihrer Tätigkeit als Messe-Inszenator haben?

Ewald Karl Schrade: Ja. Die Kunstfreunde mögen weiterhin in Scharen nach Karlsruhe kommen und meine Nachfolger, Olga Blaß und Kristian Jarmuschek, sowie die ganze Messe Karlsruhe mit ihrem Interesse erfreuen. Immerhin konnten wir, vor der Pandemie, Jahr für Jahr rund 50 000 Besuchende registrieren. Ein Erfolg auch für Künstlerinnen und Künstler sowie für Ausstellerinnen und Aussteller

2023-03-31
Von Recycling-Kunst bis Baumrinden-Skulpturen

Die art KARLSRUHE 2023 im Zeichen der Nachhaltigkeit

Anlässlich der bevorstehenden 20. Ausgabe der internationalen Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst will die Messe Karlsruhe vom 4. bis 7. Mai allen Freundinnen und Freunden der Kunst ein besonders nachhaltiges Messeerlebnis bieten. Dabei profitiert die art KARLSRUHE ebenso vom Engagement der ausstellenden Galerien wie vom Einsatz der Messe Karlsruhe, welche das Thema Nachhaltigkeit bereits seit längerer Zeit aktiv vorantreibt.

Von Catering bis Ökostrom: Nachhaltigkeit als vielfältiges Aufgabenfeld der Messe Karlsruhe

„Wir haben nachhaltiges Handeln als wichtiges global-gesellschaftliches Thema erkannt und wissen, um dessen strategische Bedeutung für das Messe-, Kongress- und Eventgeschäft“, so Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe. In ihrem Handeln orientiert sich die Messe Karlsruhe an den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen, welche im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden und Vorgaben für eine bessere Zukunft festlegen. Neben Maßnahmen zum Klimaschutz zählen beispielsweise die Geschlechtergerechtigkeit oder die Schaffung hochwertiger Bildungsangebote zu jenen Aspekten, zu denen die Messe Karlsruhe bereits heute einen Beitrag leistet.

Wie das gesamte Veranstaltungsportfolio profitiert auch die art KARLSRUHE vom Bestreben der Messe Karlsruhe, nachhaltigere Veranstaltungen zu organisieren, etwa durch die Nutzung entsprechender Gebäudetechnik und Infrastruktur. So bezieht die Messe Karlsruhe ausschließlich zertifizierten Ökostrom aus Wasserkraft und führt regelmäßig Energieaudits durch, um weitere Einsparpotentiale ausfindig zu machen. Auf dem Messegelände selbst wird ausschließlich mit Brunnenwasser gekühlt, während für die Bewässerung der Grünflächen – wie dem von der Vollack Gruppe gesponserten Skulpturengarten auf der art KARLSRUHE – Grund- statt Trinkwasser genutzt wird.

Das Catering ist ein weiterer Bestandteil des Nachhaltigkeitskonzepts. Als langjähriger Partner der Messe Karlsruhe setzt die Firma Gauls bei Getränken ausschließlich auf regionale Anbieter, welche sich in einem Umkreis von 100 Kilometern zum Messestandort befinden. Auch bei Speisen gilt: regionale Anbieter „first“. Bei fertig produzierten Speisen, die nicht in den Verbrauch gegangen sind, arbeitet Gauls mit Food Sharing-Unternehmen zusammen, die diese Lebensmittel abholen und sozialen Einrichtungen zur Verfügung stellen. Lebensmittel-Reste, die nicht weitergegeben werden dürfen, werden strikt von anderem Müll getrennt und wandern in den Bio-Abfall. Dafür stehen Tonnen des Spezialanbieters ReFood bereit, der die organischen Rückstände zu umweltfreundlicher Energie verarbeitet und die Nachverfolgbarkeit der Entsorgung garantiert - ein Vorgehen, welches auch bei der art KARLSRUHE Anwendung findet.

Nachhaltigkeit auf der art KARLSRUHE

Bei der Planung der art KARLSRUHE wird der Aspekt der Nachhaltigkeit zunächst durch die Schonung verwendeter Ressourcen gelebt: Die Kunstmesse wird über die Firmenstandards hinaus erstmals komplett mit nachhaltigen Rewind-Teppichböden ausgestattet, das Beleuchtungssystem wurde komplett auf LED-Technik umgerüstet und auch im Standbau wird Nachhaltigkeit durch mehrfache Nutzung von Wänden gewährleistet. Die Flotte des VIP-Shuttle setzt auf E-Technik und auch bei den Print-Materialien im Presse- und Marketingbereich ergeben sich weitere Stellschrauben auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit: So wurde beispielsweise die Stückzahl aller Druckerzeugnisse im Vergleich zu den Vorjahren reduziert und die verbliebenen Materialien auf FSC-zertifiziertes Papier umgestellt.

„Bei der Planung der zwanzigsten art KARLSRUHE haben wir nicht nur darauf geachtet, unser Tagesgeschäft nachhaltiger zu gestalten, um unseren ökologischen Fußabdruck zu verbessern, sondern auch darauf, das Thema Nachhaltigkeit im Messeprogramm sichtbar zu machen“, erklärt Olga Blaß, Project Managerin der art KARLSRUHE. Ausgangspunkt hierfür sei der grundlegende Nachhaltigkeitsgedanke des Kunstbetriebs: Kunst zu bewahren, zu fördern und zugänglich zu machen. Jene Prinzipien finden sich schließlich auch im Konzept der art KARLSRUHE bestätigt.

Nachhaltigkeit eine Bühne bieten

Eine erste Maßnahme zur Förderung von Kunst ist das traditionsreiche Format der One-Artist-Shows. Auf mindestens 25 Quadratmetern widmet eine Galerie ihr Programm hierbei einem ausgewählten Künstler beziehungsweise einer ausgewählten Künstlerin. Dieses Engagement der Galerien wird von der Messe Karlsruhe seit jeher mit reduzierten Standpreisen honoriert. Dies führte im Verlauf der Jahre dazu, dass Galerien immer häufiger jungen, aufstrebenden Kunstschaffenden eine One-Artist-Show widmen. Ein Trend, der sich auch 2023 bewahrheitet: So sind viele der insgesamt 180 One-Artist-Shows erneut jungen Kunstschaffenden gewidmet, beispielsweise Joséphine Sagna (Galerie Schacher – Raum für Kunst). In ihrer Malerei reagiert die Deutsch-Senegalesin immer wieder auf latenten und offenen Rassismus, mit dem sie schon als Heranwachsende in der weißen Mehrheitsgesellschaft konfrontiert wurde.

Unter dem Titel „Nachhall und Nachhaltigkeit: 20 Jahre art KARLSRUHE“ bietet auch das ARTIMA art meeting der Nachhaltigkeit eine Bühne. In dem traditionsreichen Talk-Format werden am 4. und 5. Mai 2023 insgesamt sechs Vorträge stattfinden, welche das runde Jubiläum der art KARLSRUHE mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit verbinden. Zu den Referenten zählt neben Messechefin Britta Wirtz und art KARLSRUHE-Kurator Ewald Karl Schrade unter anderem der Aktionskünstler HA Schult, der bereits seit Jahrzehnten für einen bewussten Umgang mit Ressourcen wirbt. Über „Nachhaltigkeit als gesellschaftliche Verpflichtung“ sprechen hingegen Philosophieprofessor Uwe Voigt und dessen Ehefrau und Kulturwissenschaftlerin Stefanie Voigt.

Nachhaltige Kunst und Kunst im Dienst der Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit spiegelt sich auch im Programm der 207 ausstellenden Galerien, welche im Mai aus insgesamt 15 Ländern ihren Weg nach Karlsruhe antreten.

Auf der art KARLSRUHE lassen sich vermehrt umweltfreundliche Kunstwerke aus recycelten Materialien ausfindig machen – ein Ansatz, den beispielsweise die Künstlerin Micky Focke (Galerie Jeanne) verfolgt. Focke folgt einem ökologischen Ansatz und verwendet unter anderem gefundene Materialien und thematisiert so den Umgang der Menschheit mit der Welt.

Ebenso kreativ wie nachhaltig handelt der Künstler Rainer Jacob (Yvonne Hohner Contemporary), wenn er die Rinde von alten Bäumen zu Skulpturen verarbeitet, die infolge von Klimaerwärmung und Trockenheit abgestorben sind. Die Künstlerin Mechthild Ehmann (zu sehen bei Art-Isotope) gestaltet ihr künstlerisches Schaffen hingegen ressourcenschonend, indem sie ihre Massiv-Glasskulpturen aus industriellen Abfällen der Glasverhüttung fertigt.

Als echte Publikumsmagneten stellen sich auch die Werke des Künstlers Matthias Garff (zu sehen bei den Galerien Tobias Schrade und Tammen) heraus. Die tierischen Skulpturen des 1986 geborenen Schweizers bestehen ebenfalls aus Recyclingmaterial und Fundstücken und sollen auf den Umwelt- und Artenschutz aufmerksam machen. Auf der art KARLSRUHE 2023 wartet beispielsweise die Statue eines Erpels darauf, von den Besuchenden entdeckt zu werden. Diese setzt sich neben einem Wasserkrug, auch aus einer Thermoskanne, einem Schuh, Aluminiumformen, Axtstielen sowie einem Gummistiefel zusammen.

Einen besonderen Bezug zur Natur bieten die Arbeiten von Katrin Fridiks (Circle Culture). Die in Island geborene Künstlerin ist eine Verfechterin der ökologischen Nachhaltigkeit. Ihre jüngste Werkserie ist ein Beispiel für ihr Engagement, Kunst als Werkzeug für den Wandel einzusetzen. Indem sie umweltfreundliche Materialien und Prozesse in ihre Arbeit einbezieht, ist Fridriks Wegbereiterin für eine neue Ära der bewussten Kunstproduktion. Fridriks verwendet in ihren Werken auch eine Vielzahl von recycelten Materialien, von alten Büchern und Zeitschriften bis hin zu ausrangierten Industrieobjekten.

Manch eine Galerie widmet gar ihren ganzen Messeauftritt dem Thema Nachhaltigkeit. „Unser Messestand steht dieses Jahr unter dem Motto Lebensfreude und Nachhaltigkeit“, erklärt etwa Holger Hegemann von der gleichnamigen Galerie.

Klimaschutz und malende Frauen

Nachhaltigkeit spiegelt sich jedoch nicht nur im künstlerischen Schaffen, sondern dient der Kunst auch als eigenes Thema. Am Stand der Galerie Brouwer Edition in Halle 4 finden Kunstfreunde etwa Werke von Andreas Scholz. Bekannt für seine Landschafsmalerei zeigt dieser auf der art KARLSRUHE klimaaktivistische Landschaftsbilder. Seit mehreren Jahren begleitet der Künstler die Baumbesetzer des Altdorfer Waldes. Fasziniert von ihrem Einsatz hat Scholz die „Aktivisti“ im Altdorfer Wald malerisch gewürdigt.

Eine andere Facette der Nachhaltigkeit wird hingegen am Stand von Dr. Nöth Kunsthandel bespielt. Zur Stärkung weiblicher Kunst präsentiert die Potsdamer Galerie auf der art KARLSRUHE 2023 das Programm „Malende Frauen – Gemalte Frauen“ und zahlt damit auf das UN-Nachhaltigkeitsziel der Geschlechtergleichheit ein. Der Schwerpunkt liegt auf den Werken Lotte Lasersteins quer durch all ihre Schaffensphasen. Hinzu kommen Werke von Tamara de Lempicka, Jeanne Mammen, Paula Modersohn-Becker, Berthe Morisot, Suzanne Valadon und Gabriele Münter.

Andernorts lässt sich weibliche Kunst ebenfalls erleben, etwa der Skulpturenplatz der Galerie Cyprian Brenner, welche mit „Yolanda“ von Miriam Lenk gestaltet wird. Die Skulptur zeigt einen weiblichen Archetyp, groß und mächtig, befreit von jeglicher Disziplin, eine Galionsfigur für alle, die das Gefühl haben, nicht der Norm zu entsprechen, sondern Diversität zu leben. Nachdem die Stärkung weiblicher Kunst bereits in den Jahren zuvor ein großes Anliegen der art KARLSRUHE war, dürfen sich Besuchende auch in diesem Jahr auf ausdrucksstarke Positionen freuen.

Nachhaltigkeit ist für Galerien gelebte Tugend

Wie weit das Engagement der Galerien reichen kann, zeigt der Wettbewerb „Galleries for Future“, bei welchem die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe nachhaltige Galeriekonzepte auszeichnet. Mit den Beliner Galerien mianki und Kornfeld sind gleich zwei Kunsthandlungen auf der art KARLSRUHE 2023 vertreten, welche im Rahmen des Wettbewerbs ausgezeichnet wurden.

Auch der Arbeitsalltag von Galerien wird zunehmend nachhaltiger gestaltet. „Das Thema Nachhaltigkeit setzen wir bisher bei Geschäftsreisen um, indem wir im Inland nicht mehr fliegen und zu einem Großteil mit der Bahn reisen. Ein weiterer Aspekt ist das Verpackungsmaterial, welches wir sukzessive nachhaltiger gestalten“, erklärt beispielsweise Roger Sonnewald von der Galerie Heckenhauer. Auch die Galeristin Anja Knoess hat für sich entschieden, weitgehend auf Flüge zu verzichten und ermuntert ihre Sammler, das Gleiche zu tun. Bei Kunsttransporten setzt sie auf Beiladungen und Absprachen.

Soziale Aspekte der Nachhaltigkeit bedient die Künstlerin Ulrika Eller-Rüter (Galerie Geißler-Bentler). Die Künstlerin setzt sich intensiv mit dem Thema Wasser auseinander, indem sie Wassertropfen aus der ganzen Welt mikroskopiert und als Fine Art Print ins Bild setzt. Gemeinsam mit der Galerie Geißler-Bentler unterstützt Eller-Rütter durch den Verkauf ihrer „Drops“ Brunnenprojekte in Guinea und Ghana.

Galerien profitieren durch erneute Förderung

Dank der vielfältigen Bemühungen der art KARLSRUHE kann sich die Messe erneut über eine Förderung durch das Rettungs- und Zukunftsprogramm Neustart Kultur freuen. Als Bedingung der Förderung wird seitens der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) ein Einsatz in Sachen Nachhaltigkeit gefordert – welchen die art KARLSRUHE erfolgreich erbringt. Wie schon bei der Sommeredition der Messe in 2022 wird die gesamte Fördersumme an die ausstellenden Galerien in Form von rabattierten Standmieten weitergegeben.

Nicht zuletzt können auch die Besuchenden einen Teil zur Nachhaltigkeit des Messeerlebnisses beitragen, beispielsweise in dem sie das Messeticket nicht in gedruckter, sondern digitaler Form mit sich führen oder für die Anreise den Messeexpress nutzen. Der Shuttleservice bringt alle Besuchenden im Zehn- bzw. Zwanzigminutentakt kostenfrei zur art KARLSRUHE, indem er vom Karlsruher Hauptbahnhof zum Messegelände in Rheinstetten und zurück pendelt.

Auf dem Bild ist ein Skulptur eines Erpel zu sehen.
Bildangebot: Matthias Garff, „Erpel“ 2023 bei der Galerie Tobias Schrade
Bildangebot: Andreas Scholz "Funke" bei der Galerie Brouwer Edition
2023-03-07
Zwei Jahrzehnte art KARLSRUHE
Das Wechselspiel aus Galeriekojen und Skulpturenplätzen gehört seit 2004 zum unverkennbaren Markenzeichen der art KARLSRUHE. Foto: Lars Behrendt

Ihrem Erfolgskonzept bleibt die Karlsruher Kunstmesse auch dieses Jahr treu: Wie bereits bei der Premiere im Jahr 2004 präsentiert die art KARLSRUHE seit zwei Jahrzehnten das gesamte Spektrum der Kunst aus 120 Jahren.

Die art KARLSRUHE als Marktplatz künstlerischer Vielfalt

„Wir haben immer darauf geachtet“, erläutert Projektleiterin Olga Blaß, „dass die art KARLSRUHE eine Messe für alle Kunstfreunde ist, weil auch die Kunst selbst nichts ausschließt“. So bietet der Marktplatz im deutschen Südwesten auch in 2023 ein spannungsreiches Erlebnis für alle Freunde der Kunst. 207 nationale wie internationale Galerien zeigen die Bandbreite des Kunstmarktes: von hochkarätigen Gemälden der Klassischen Moderne bis zu herausragenden Werken der Gegenwart. Die Künstlerliste ist gefüllt mit arrivierten Positionen wie Picasso und Miró, Nolde, Pechstein oder Kirchner. Im Bereich Post War sind unter anderem die Vertreter der ZERO-Gruppe (Mack, Piene, Uecker) bei vielen Ausstellern zu sehen. Und auch im Feld der Gegenwartskunst dürfen sich die Besuchenden auf der art KARLSRUHE über große Namen wie Imi Knoebel, Karin Kneffel oder Georg Baselitz freuen.

Die Vielfalt künstlerischer Positionen spiegelt sich jedoch nicht nur in den unterschiedlichen Stilen, welche auf der Messe zueinander finden, sondern auch in den gebotenen Preisklassen. So bietet die art KARLSRUHE nicht nur etablierten Sammlerinnen und Sammlern eine geeignete Plattform, ihre bestehenden Kollektionen um neue Werke zu erweitern. Spannende Entdeckungen in allen Preisklassen sind in jeder der vier Messehallen möglich.

2004 ins Leben gerufen, startete die art KARLSRUHE mit rund 70 Ausstellern in einer Halle in ihre Premiere. Zwei Jahrzehnte später ist sie aus dem deutschen Kunstmessekalender nicht mehr wegzudenken und bietet Jahr für Jahr über 200 Galerien in vier Hallen ein Zuhause. Foto: Jürgen Rösner

Spannender Parcours durch vier Messehallen

Die runde Messeausgabe, so sagt ihr Gründungsvater und Kurator Ewald Karl Schrade, sei für ihn im Rückblick noch einmal eine Bestätigung: „Unser Grundkonzept, sowohl die Interessen der Ausstellerinnen und Aussteller als auch jene des Publikums sorgsam wahrzunehmen und zu berücksichtigen, hat sich bewährt.“ Schrade, der mittlerweile über 50 Jahre lang als Galerist tätig ist und sich als Messemacher nach der 20. art KARLSRUHE zurückziehen will, war stets im Zuge der sogenannten Aufplanung um die Bildung optimaler Galerie-Nachbarschaften bemüht. Zugleich ging es ihm darum, den Besuchenden einen spannungsreichen Parcours durch insgesamt vier Messehallen bauen zu lassen. Diese sind in 2023 wieder nach ihren traditionellen Schwerpunkten unterteilt: In Halle 1 befinden sich Werke der Druckgrafik und Auflagenobjekte, in Halle 2 Kunst nach 1945 und Gegenwartskunst, Halle 3 besticht mit Werken der Klassischen Moderne im Zusammenspiel mit Gegenwartskunst. In Halle 4 - der dm-arena – ist die Contemporary Art21 zuhause. Doch auch außerhalb der Hallen lässt sich Kunst erleben. So wartet der Skulpturengarten – gesponsert von der Vollack Gruppe – unter freiem Himmel mit dreidimensionalen Positionen auf.

Die Aktionshalle der Messe Karlsruhe bei der Premiere im Jahr 2004. Foto: Jürgen Rösner

Verkaufsmesse, Kontaktbörse und Bühne für Preisverleihungen

Zu den unverkennbaren Markenzeichen der art KARLSRUHE zählen nicht nur die zahlreichen One-Artist-Shows der teilnehmenden Galerien, sondern auch die großzügig gestalteten Skulpturenplätze, die seit 2004 fester Programmpunkt der Messe sind.

Insgesamt 26 dieser großflächigen Installationen, welche im Wechselspiel mit den Galeriekojen Räume für die Interaktion zwischen Kunstwerken und den Betrachtenden ermöglichen, lassen sich dieses Jahr bestaunen.

Neben dem Fokus auf den Kunsthandel dient die art KARLSRUHE auch als wichtige Informations- und Kontaktbörse. So trifft sich die Kunstszene in Karlsruhe, um über neue Projekte, die nächsten Ausstellungen oder aktuelle Herausforderungen des Kunstmarktes zu sprechen. „Mit der art KARLSRUHE ist es uns gelungen, die Stadt als wichtigen Standort der Kunst im deutschsprachigen Raum zu platzieren. Es ist schön zu sehen, wie sich die Messe seit ihrer Gründung im Jahr 2004 entwickelt hat, stetig an Renommee und Strahlkraft gewinnt und den nationalen wie internationalen Kunstbetrieb Jahr für Jahr nach Karlsruhe, der UNESCO City of Media Arts, einlädt“, erklärt die Geschäftsführerin der Messe Britta Wirtz. Das zwanzigjährige Bestehen der Messe ist laut der Messechefin ein gutes Indiz über die Bedeutung der Karlsruher Kunstmesse. Mit rund 75 Galerien in einer einzelnen Halle gestartet, bietet die art KARLSRUHE zwei Jahrzehnte später über 200 Galerien eine Plattform, sich und ihre Kunst zu präsentieren. „Die Verlässlichkeit und Beständigkeit der Messe hat natürlich mit der klugen und bewährten Konzeption ihres Gründers und Erdenkers Ewald Karl Schrade zu tun, der sich stets mit großer Leidenschaft dafür eingesetzt hat, unseren Ausstellern das bestmögliche Messeerlebnis zu bieten“, so Wirtz.

Fester Bestandteil dieses Messeerlebnisses sind seit einigen Jahren auch die Preisverleihungen, welche erneut auf der 20. art KARLSRUHE stattfinden werden. Mit dem art KARLSRUHE-Preis des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe, dem Loth-Skulpturenpreis (gestiftet von der L-Bank) und dem Hans Platschek-Preis für Kunst und Schrift werden auch in diesem Jahr wieder drei Preise im Rahmen der Karlsruher Kunstmesse vergeben.

Die Aktionshalle der art KARLSRUHE 2022. Foto: Lars Behrendt

Viele Aussteller sind von Anfang an dabei

Aus dem deutschen Kunstmessen-Kalender sei die art KARLSRUHE nicht mehr wegzudenken, sagt der Berliner Galerist Werner Tammen. Er gehört nicht nur zum derzeit tätigen Beirat, sondern war bereits 2004 auf der damals gegründeten Messe als Aussteller vertreten. Wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen, die 2023 zum 20. Mal in Karlsruhe teilnehmen wollen, ist er von der art KARLSRUHE überzeugt. Das breite Spektrum des Angebots von der Klassischen Moderne bis zur jüngsten Gegenwartskunst, die weiträumigen Messehallen und nicht zuletzt die Publikumsresonanz sind es, die Tammen immer wieder in den deutschen Südwesten reisen lassen. „Eine gerne praktizierte Pflicht“, erläutert der bekannte Galerist, „nicht zuletzt dank der Tatsache, dass die Sammler-Dichte dort hoch ist – und auf dieser Messe folglich auch stattliche Umsätze generiert werden.“

Auch Galerien wie Schwarzer (Düsseldorf), GNG (Paris), Brennecke (Berlin), Obrist (Essen), Rothamel (Erfurt) oder die Galerie an der Pinakothek der Moderne (München) nehmen Jahr für Jahr gerne teil und gehören zu den Galerien, welche die art KARLSRUHE seit ihrer Gründung im Jahr 2004 begleiten.

Die in Mainz und Venedig ansässige Galeristin Dorothea van der Koelen, ebenfalls seit 2004 dabei und im Messe-Beirat aktiv, konnte in den zurückliegenden beiden Jahrzehnten zusammen mit ihren Künstlerinnen und Künstlern regelmäßig Skulpturenplätze einrichten, darunter Lore Bert, Francois Morellet, Fabrizio Plessi, Günther Uecker und Bernar Venet. „Stets erhielten wir eine starke Resonanz“, berichtet sie. „Der Zuspruch hat natürlich mit der Kunst selbst zu tun; gleichwohl haben die wunderbaren, vom Licht durchfluteten Messehallen optimale Voraussetzungen geschaffen.“

2023-01-11
art KARLSRUHE 2023: Beirat juriert 207 Galerien aus 15 Ländern

Es werden 207 national wie international renommierte Galerien ihr Programm in den vier hohen, lichtdurchfluteten Messehallen präsentieren. Ende Dezember 2022 hatte der siebenköpfige Beirat der art KARLSRUHE die teilnehmenden Galerien juriert.

207 Galerien aus 15 Ländern locken Kunstbegeisterte vom 4. bis 7. Mai 2023 in die Hallen der Messe Karlsruhe. Foto: Jürgen Rösner/Messe Karlsruhe

National und international renommierte Galerien

Kunstfreundinnen und Kunstfreunde können sich im Mai auf Galerien aus insgesamt 15 verschiedenen Ländern freuen. Mit 47 Beteiligungen ist man vor allen Dingen im europäischen Raum gut aufgestellt: International renommierte Galerien wie Cortina (Barcelona), Gilden’s Art (London), gimpel & müller (Paris), Kovacek (Wien), Laudel (Istanbul), Brita Prinz (Madrid), Rubrecht Severens (Maastricht), Várfok (Budapest) und Galleri MDA (Helsingborg) werden in der Messe Karlsruhe gastieren. Mit der Gallery Tableau (Seoul) ist außerdem eine anerkannte Galerie aus Südkorea mit von der Partie.

Selbstredend sind auch große Namen der deutschen Kunstszene vertreten, etwa die Galerie Friese (Berlin), Ludorff (Düsseldorf), Osper (Köln), Thole Rotermund (Hamburg), Schwarzer (Düsseldorf), Galerie Française (München), Samuelis Baumgarte (Bielefeld) und van der Koelen (Mainz). Auch in diesem Jahr ist die art KARLSRUHE prominente Anlaufstelle der regionalen wie nationalen Kunstbranche. So kommen 36 Ausstellende aus Baden-Württemberg, unter anderem Schlichtenmaier (Grafenau) oder Yvonne Hohner Contemporary (Karlsruhe). Ebenfalls stark vertreten sind Ausstellende aus der Galerienlandschaft Berlins: Insgesamt 31 Galerien aus der Hauptstadt werden im Mai ihr Programm in Karlsruhe zeigen.

„Wir freuen uns sehr, dass auch in diesem Jahr renommierte Galerien aus dem In- und Ausland in unseren Hallen zu einem gemeinsamen Fest der Kunst zusammenkommen und damit die Strahlkraft Karlsruhes als Standort für Kunst und Kreativität und nicht zuletzt als UNESCO City of Media Arts unter Beweis stellen werden“, so Messechefin Britta Wirtz.

Kunst für alle

Ein Besuch der art KARLSRUHE 2023 gleicht einem Streifzug durch die zurückliegenden 120 Jahre künstlerischen Schaffens: Von der klassischen Moderne bis zur atelierfrischen Gegenwartskunst spannt die Kunstmesse ihren Bogen. „Anhand der Bewerbungen sieht man, dass alle zugelassenen Austellerinnen und Aussteller der kommenden art KARLSRUHE auch diesmal das Beste vom Besten mitbringen werden“, zeigt sich Gründungskurator Ewald Karl Schrade zufrieden. In der Folge bietet die Künstlerliste der kommenden art KARLSRUHE ein Who’s Who des 20. und 21. Jahrhundert – von Klassikern wie Pablo Picasso und Joan Miró über das Max-Trio (Beckmann, Ernst und Liebermann) bis zu den großen Pop-Artisten, darunter Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg und Andy Warhol. Auch die führenden deutschen Altmeister der Gegenwartskunst tauchen auf, beispielsweise Georg Baselitz, Gerhard Richter und Günther Uecker. Über gefragte Maler und Bildhauer wie Stephan Balkenhol, Tony Cragg und Neo Rauch reicht das Spektrum bis zu den Jüngsten, etwa die Zeichnerin und Gewinnerin des letzten art KARLSRUHE-Preises Ambra Durante.

Doch nicht nur die Stilrichtungen, sondern auch die angebotenen Preisklassen sind auf der art KARLSRUHE weit gefächert: von Werken im niederschwelligen Preissegment bis zu Positionen im siebenstelligen Bereich. „Wir wollen nicht nur etablierte Sammlerinnen und Sammler ansprechen, sondern richten uns bewusst an ein jüngeres Publikum, dem wir auf unserer Messe einen Einstieg in die Leidenschaft des Kunstsammelns bieten möchten. Genau das unterstreicht unseren Ruf als demokratischste Kunstmesse im deutschsprachigen Raum“, so Olga Blaß, Projektleiterin der Messe und ein Teil der Doppelspitze, welche die Messe nach der Ära Schrade führen wird.

Sonderschau des Galeristen Ewald Karl Schrade

Anlässlich seiner letzten Messe in der Funktion des Kurators trägt die diesjährige Sonderschau die Handschrift ihres Gründervaters Ewald Karl Schrade. Zur Anerkennung seines jahrelangen Einsatzes für die art KARLSRUHE wurde der Galerist von der Messe Karlsruhe eingeladen, die traditionelle Sonderausstellung in Halle 1 mit Werken seiner Sammlung zu bespielen. Nachdem in den Jahren zuvor bereits namhafte Privatsammlungen, darunter zuletzt die Sammlung Frieder Burda (2018), Peter C. Ruppert (2019), Hans-Peter Haas Stiftung (2020) sowie Maria Lucia und Ingo Klöcker (2022), auf der art KARLSRUHE ausgestellt waren, wird nun eine repräsentative Auswahl aus dem Depot Schrades auf rund 400 Quadratmetern zu sehen sein.

Die Präsentation ist ein Spiegel Schrades über 50-jähriger Arbeit als Galerist, die sich so vital entwickelt hat wie die Kunstgeschichte selbst. Neben bekannten Namen wie Georg Meistermann, Walter Stöhrer, Erich Heckel, Karl Hubbuch, Shmuel Shapiro, Bernd Zimmer, Lore Bert, Cornelia Schleime, Marion Eichmann, Antonio Marra und HA Schult begleitet Ewald Karl Schrade immer wieder Künstler von Anbeginn an auf ihrem Weg, wie zum Beispiel Christopher Lehmpfuhl und auch Willi Siber.

2022-11-23
Neue Doppelspitze für die art KARLSRUHE: Kristian Jarmuschek und Olga Blaß leiten die Messe zukünftig gemeinsam
Kristian Jarmuschek und Olga Blaß. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Karlsruhe, 23.11.2022 – Nach der zwanzigsten Ausgabe der art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst (4.-7. Mai 2023) wird deren Kurator und Gründer Ewald Karl Schrade die Leitung der Kunstmesse in bewährte und neue Hände übergeben. So werden fortan Kunsthistorikerin Olga Blaß und Kristian Jarmuschek als Vorsitzender des Beirats die Messe gemeinsam leiten.

Neues Leitungskonzept der art KARLSRUHE

Der Startschuss für den Transformationsprozess fiel bereits im Juli 2021 als Ewald Karl Schrade den Entschluss fasste, sich nach der art KARLSRUHE 2023 aus seiner Funktion als Kurator zurückzuziehen. Im Anschluss an diese Entscheidung erfolgte ein strukturierter Ausschreibungs- und Auswahlprozess. Gemeinsam mit Schrade entwickelte die Messe Karlsruhe das Leitungskonzept neu. Dieses sieht künftig eine interne Leitung in Person von Olga Blaß vor, welche bereits seit 2011 im Team der art KARLSRUHE tätig ist und die Geschicke Messe seit 2017 als Projektleiterin steuert. Als zweite Spitze ist ein gestärkter externer Beirat vorgesehen, der mit einem leitenden Vorsitzenden am Markt agiert. Jene Position wurde nun mit Kristian Jarmuschek besetzt. Jarmuschek ist seit 2004 geschäftsführender Inhaber der Berliner Galerie Jarmuschek + Partner. Seit 2013 ist er außerdem Vorstand des Bundesverbandes Deutscher Galerien und Kunsthändler und hat diesbezüglich jüngst seine dritte Amtszeit angetreten.

Dem Auswahlgremium für die neu zu besetzende Stelle gehörten folgende Personen an: die Direktorin der Städtischen Galerie Stefanie Patruno, die Vorständin des Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) Dr. Helga Huskamp, aus dem Messebeirat der art KARLSRUHE die Galeristin und Verlegerin Dr. Dorothea van der Koelen, die Journalistin Dorothee Baer-Bogenschütz sowie der Berliner Galerist Werner Tammen. Aus dem Kreis der langjährigen Partner war Birgit Rolfes, Leiterin der Kunstsammlung der Mannheimer Versicherungen vertreten. Die international renommierte Agentur Odgers Berndtson hatte im Vorfeld mit zahlreichen, auf das neue Leitungsprofil ausgerichteten Persönlichkeiten des internationalen Kunstbetriebes Auswahlgespräche geführt.

Um einen fließenden Übergang zu gewährleisten, wird Kristian Jarmuschek bereits im Dezember dieses Jahres als Gast an der Sitzung des Beirates über die Jurierung der Aussteller für die art KARLSRUHE 2023 teilnehmen und Ewald Karl Schrade und das Messeteam in den Planungen begleiten.

Für die darauffolgende 21. Ausgabe der art KARLSRUHE im Jahr 2024 werden Kristian Jarmuschek und Olga Blaß offiziell erstmalig gemeinsam Regie führen.

Stimmen zur neuen Leitung der art KARLSRUHE

„Das neue Leitungskonzept ist ein wichtiger Schritt, die art KARLSRUHE auch künftig erfolgreich zu gestalten“, ist sich die Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe Britta Wirtz sicher. „Die Einstimmigkeit aller in den vergangenen Monaten am Auswahlprozess Beteiligter ist für die art KARLSRUHE ein bedeutendes Signal. Die Vorfreude, künftig mit Herrn Jarmuschek zusammenarbeiten zu können, ist groß. Er bringt neben der Perspektive des Galeristen auch das Wissen des erfahrenen Messeveranstalters mit, der weiß, was es bedeutet, ein großes Projekt zu leiten: von der Akquise über den Standbau bis zum Besuchermanagement. Nicht nur durch seine Verbandstätigkeit ist er bestens in der Szene vernetzt und seine jüngste Wiederwahl zeigt die Anerkennung seiner Arbeit innerhalb der Branche. Damit ist er eine hervorragende Besetzung unserer neuen Strukturen. Aber mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Ewald Karl Schrade, welcher der art KARLSRUHE in den letzten zwanzig Jahren nicht nur zu ihrer heutigen Strahlkraft verholfen hat, auf der wir nun weiter aufbauen können, sondern auch den Transformationsprozess mit Rat und Tat begleitet hat.“

Kristian Jarmuschek, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe Britta Wirtz und Olga Blaß vor den Hallen der Messe Karlsruhe. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Auch Ewald Karl Schrade freut sich über die Neuausrichtung: „Es war ein rundum gelungener Planungs- und Findungsprozess. Ich bin mir sicher, dass die Messe durch das Duo Blaß und Jarmuschek in Zukunft sehr gut aufgestellt ist, sich beständig weiterentwickeln wird, ohne dabei ihre DNA zu verlieren. Seit meinem Entschluss war es mir überaus wichtig, die Messe nach meiner Zeit als Kurator in vertrauensvollen Händen zu wissen. Das ist uns gelungen. Bereits seit 2017 konnte ich zahlreiche Aufgaben an das Team der Messe Karlsruhe, insbesondere Frau Blaß, abtreten. Das Zusammenspiel aus dem Marktteam der Messe und einem gestärkten, externen Beirat sehe ich daher als richtigen Weg für die art KARLSRUHE. Nun freue mich jedoch erst einmal auf meine letzte Ausgabe als Kurator und werde der Messe auch danach selbstverständlich als ausstellender Galerist erhalten bleiben.“

Mit Blick auf seine neue Funktion als externe Leitung zeigt sich Kristian Jarmuschek ebenfalls vorfreudig: „Die Freude meinerseits ist immens“, so Jarmuschek. „Als Galerist weiß ich, wie sich eine Messe als Aussteller „anfühlen muss“ und kann diese Perspektive bestmöglich in die Konzeption der art KARLSRUHE einbringen. Die Belange und Wünsche der Ausstellenden sind mir daher ein besonderes Bedürfnis. Meine neue Funktion als Beiratsvorsitzender werde ich mit großem Respekt wahrnehmen. Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 hat sich die art KARLSRUHE als eine der wichtigsten Kunstmessen im deutschsprachigen Raum etabliert. Gerade im Südwesten unseres Landes, einer Region mit vielfältiger und lebendiger Kunstbranche, gilt sie sowohl für erfahrene Kunstsammlerinnen und -sammler als auch für Neueinsteiger als prominente Anlaufstelle. Dieser Leistung gebührt Anerkennung. Vor allem bewundere ich die Leidenschaft, mit welcher sich Ewald Karl Schrade in den letzten zwei Jahrzehnten der art KARLSRUHE gewidmet und mit wie viel Herzblut er die Messe gestaltet hat. Mit meinen Erfahrungen werde ich mich in den nächsten Jahren dafür einsetzen, die art KARLSRUHE im Bewusstsein für ihren besonderen Charakter als wichtige Plattform für alle Marktteilnehmenden regional und international weiterzuentwickeln.“

Als Stimme des Beirates zeigt sich auch Werner Tammen, Vorsitzender des Landesverbandes Berliner Galerien, zufrieden: „Mit Kristian Jarmuschek haben wir eine sehr gute Wahl getroffen. Natürlich tritt das neue Leitungsteam in große Fußstapfen. Dennoch bin ich mir sicher, dass der Beirat mit ihm als neuem Vorsitzenden eine wichtige Funktion für die Weiterentwicklung der art KARLSRUHE erfüllen wird, indem wir die Belange des Marktes bei der Planung der Messe abbilden und einbringen werden.“

Abschließend ist das neue Leitungskonzept auch für Gabriele Luczak-Schwarz, Erste Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Messe Karlsruhe, ein richtungsweisendes Signal: „Die Berufung von Kristian Jarmuschek zur Leitung des externen Beirats ist für die Stadtverwaltung Karlsruhe eine erfreuliche Nachricht. Ich bin mir sicher, dass Kristian Jarmuschek dazu beitragen wird, den guten Ruf Karlsruhes als Stadt der Kunst weiter zu stärken. Aufgrund seines hervorragenden Netzwerks wird es ihm zugleich gelingen, die art KARLSRUHE nachhaltig zu prägen und diese Messe in eine weiterhin erfolgreiche Zukunft zu führen. Vielen Dank an Herrn Schrade, dem es gelungen ist, die art KARLSRUHE zu einer international renommierten Kunstmesse zu machen. Durch die art KARLSRUHE rückt die Stadt, die seit 2019 UNESCO City of Media Arts ist, jährlich in den Fokus der interessierten Öffentlichkeit und platziert Karlsruhe auch medial als wichtigen Standort der nationalen und internationalen Kunstszene.“

2022-07-10
Ein sommerliches Fest der Kunst
Besucherinnen und Besucher auf der art KARLSRUHE 2022. Credits: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Besucherinnen und Besucher auf der art KARLSRUHE 2022. Credits: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Vom 7. bis 10. Juli feierte die art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst die Rückkehr zur realen Begegnung mit der Kunst. Die 19. Ausgabe der Kunstmesse zog insgesamt 30.000 Besucherinnen und Besucher nach Karlsruhe, die UNESCO City of Media Arts. Nicht nur sommerlicher Kunstgenuss, sondern auch der Erwerb von Kunst war im Interesse des Karlsruher Publikums. So konnte die Karlsruher Kunstmesse laut Besucherumfrage nicht nur bei den Kaufabsichten, sondern auch bei der tatsächlichen Anzahl an Verkäufen ein Plus verzeichnen.

Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, blickt positiv auf die vergangenen Tage zurück: „Der dieses Jahr notwendig gewordene Transfer der art KARLSRUHE vom angestammten Platz im Frühjahr in den Sommer ist uns sehr gut gelungen. Als krönender Abschluss unseres Messe-Restarts konnte auch die art KARLSRUHE unter Beweis stellen, welch vielfältiges Potential in der Kulturstadt Karlsruhe steckt. Die mediale Aufmerksamkeit der art KARLSRUHE hat nicht nur das Image Karlsruhes als Stadt der Kunst vorangebracht, sondern auch deren Auszeichnung als „UNESCO City of Media Arts“ eine Bühne geboten. Die enge Verbindung zwischen Messe und Stadt wurde beispielsweise am Auftritt des Karlsruher Kulturamtes oder des ZKMs in der neu gestalteten Halle 3 spürbar.“

215 Aussteller aus 12 Ländern, darunter Türkei, Griechenland oder die USA, verwandelten die Messe Karlsruhe für fünf Tage zu einem facettenreichen Schau- und Marktplatz für Kunst aller Sparten, insbesondere Malerei, Skulptur, Fotografie oder Editionen standen im Fokus des Interesses. Dass die Strahlkraft der art KARLSRUHE auch nach der coronabedingten Messepause ungebrochen ist, zeigen nicht nur die Beteiligungen der teilnehmenden Aussteller, sondern auch die Rückmeldungen der Galeristinnen und Galeristen.

Die Freude über die Rückkehr zur realen Begegnung mit der Kunst war in Karlsruhe groß. Credits: Messe Karlsruhe / Lars Behrendt
Der Skulpturenplatz der Künstlerin Rosali Schweizer (präsentiert durch die Galerie an der Pinakothek der Moderne) in Halle 4.

Spaziergang durch die Kunstgeschichte

Mit 47 Galerien aus dem Ausland und etwa ebenso vielen aus Baden-Württemberg präsentiert sich die diesjährige art KARLSRUHE sowohl für das internationale Kunstgeschäft wie für die regional ansässigen Galerien als prominenter Treffpunkt der Branche. „Ein Besuch der art KARLSRUHE gleicht damit auch immer einem Spaziergang durch die Kunstgeschichte“, so Kurator Ewald Karl Schrade.

Mit 180 One-Artist Shows, 24 Skulpturenplätzen sowie zwei Sonderschauen bot die art KARLSRUHE 2022 Kunstinteressierten nicht nur Altbewährtes in neuem Licht, sondern auch Neuerungen, welche die reale Begegnung mit der Kunst kreativ in Szene setzten.

Der Skulpturenplatz der Künstlerin Rosali Schweitzer (präsentiert durch die Galerie an der Pinakothek der Moderne) in Halle 4.
Die Freude über die Rückkehr zur realen Begegnung mit der Kunst war in Karlsruhe groß. Credits: Messe Karlsruhe / Lars Behrendt

Neuerungen für entspannteren Kunstgenuss

Eine veränderte Hallenstruktur lud Kunstfreunde zu spannungsreichen Entdeckungen ein. In den vorderen Hallen erwartete die Besucher Kunst der Klassischen Moderne und Kunst nach 1945. ContemporaryArt 21 war in Halle 2 vertreten. Komplettiert wurde der Rundgang durch die neu gestaltete Halle 3, welche neben den Sonderschauen auch das ARTIMA art Forum beheimatete.

„Wir registrieren großen Zuspruch für das neue Hallenkonzept. Trotz gleichbleibend hoher Ausstellerzahlen wirken die Hallen dank großzügiger Querflure größer, die breiteren Gänge bieten nicht nur Raum für kunstvolles Flanieren, sondern tragen auch zu einer entspannteren Atmosphäre in den Hallen bei“, betonte Schrade weiter.

Auch hinsichtlich der zeitlichen Planung ergaben sich Neuheiten, sodass Preview (6. Juli) und Vernissage (7. Juli) erstmals je ein eigener Tag gewidmet wurde. Dies bot einer hohen Anzahl institutioneller Ankäufer, Kunsthändlern, Sammlerinnen und Sammlern gerade am ersten Tag die Möglichkeit, sich intensiv mit dem gebotenen Programm auseinanderzusetzen.

„Wenn das so weitergeht, muss ich nochmal nach Hause fahren, um weitere Kunstwerke zu holen. Der erste Tag lief super, die Galerie hat einige großformatige Arbeiten von mir verkauft. Ich finde die Entzerrung von Preview und Vernissage gut. Man hat einfach mehr Zeit, sich intensiver mit den Menschen, die es gewohnt sind, Kunst zu kaufen, zu beschäftigen“, schilderte beispielsweise Künstler Stefan Gross seine Eindrücke.

„Wir sind international gut vernetzt. Die art KARLSRUHE ist ein prima Baustein in Bezug auf unsere Präsenz in Deutschland. Wir haben sieben Künstler aus sieben Ländern von vier Kontinenten als Auswahl unseres Galerieportfolios dabei. Im Herbst eröffnen wir eine neue Dependence in Palm Beach. Wir sind glücklich, zum ersten Mal in Karlsruhe dabei zu sein und genießen den Sommertermin“, erzählt beispielsweise Eva Maria Ostendorf, Director der Kristin Hjellegjerde Gallery (Berlin/London).

Die Galerie Anja Knoess (Köln) und die Galerie Geiger (Konstanz) konnten der Umstrukturierung ebenfalls etwas abgewinnen. „Die Entzerrung finde ich super. So konnte ich mich auf wichtige Sammler konzentrieren“, urteilte etwa Dr. Stephan Geiger von der gleichnamigen Galerie.

Bei der Sommeredition der art KARLSRUHE stand nicht nur der Kunstgenuss, sondern auch der Kunsterwerb im Fokus der Besucherinnen und Besucher. Credits: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner
Bei der Sommeredition der art KARLSRUHE stand nicht nur der Kunstgenuss, sondern auch der Kunsterwerb im Fokus der Besucherinnen und Besucher. Credits: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner

Galerien und Künstler freuen sich über gute Verkäufe

Nicht nur die Rückkehr zur realen Begegnung mit der Kunst wurde gebührend auf der Sommeredition der art KARLSRUHE gefeiert, auch die Verkäufe stimmten viele Galerien sehr zufrieden.

Die Galerie Schacher – Raum für Kunst (Stuttgart) zieht in Karlsruhe ein positives Messefazit. „Wie konnten das größte Exponat unseres Künstlers Shalva Gelitashvili verkaufen. Das Werk „Purple Rain“ zeigt eine Öl-Malerei auf Abbruchfenstern und sorgte für großes Staunen an unserem Stand. Auch die mit Naturmotiven bedruckten Acrylglasplatten von Claudia Thorban haben viele neue Fans gefunden“, so Marko Schacher, Inhaber der Galerie Schacher und einer der Beiräte der art KARLSRUHE.

Die Galerie Eric Bausmann (Halle) verzeichnete nach kurzer Zeit ebenfalls zufriedenstellende Erfolge: „Wir sind sehr zufrieden. Am zweiten Tag hatten wir schon ungefähr die Hälfte neu gehängt.“

Ein besonderer Verkauf gelang der Salongalerie „Die Möwe“ (Berlin). Nachdem das lange Zeit verschollen geglaubte Werk „Madeleine im Spiegel“ von Lotte Laserstein auf der art KARLSRUHE erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, dauert es nicht lange, bis das Werk veräußert werden konnte. „Es ist viel Interesse bei den Besuchern vorhanden. In jedem Fall läuft Lotte Laserstein und insgesamt ist das Interesse bezüglich der Frauen größer als ihren männlichen Kollegen gegenüber“, so Claudia Wall von „Die Möwe“.

Die Gewinnerin des art KARLSRUHE-Preises Ambra Durante (präsentiert von Galerie Friese). Credits: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner
Die Gewinnerin des art KARLSRUHE-Preises Ambra Durante (präsentiert von Galerie Friese). Credits: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner

art KARLSRUHE als demokratischster Kunsthandelsplatz

Das diesjährige Programm der art KARLSRUHE zeichnete sich maßgeblich durch die Vielfältigkeit des Programms aus. „Ein programmatischer Schwerpunkt abseits der zeitlichen Gliederung lässt sich dieses Jahr kaum ausfindig machen“, erklärte Kurator Ewald Karl Schrade. „Das ist gerade das Schöne an unserer Messe: der unfassbar große Facettenreichtum an Positionen, die miteinander im Dialog stehen“, so Schrade weiter. Rund 1.500 Künstler waren durch das Programm der Galerien auf der Messe zu sehen. Sowohl aufstrebende Jung-Künstler und Künstlerinnen wie die im Jahr 2000 geborene Gewinnerin des art KARLSRUHE-Preises Ambra Durante (Galerie Friese), aber auch große Namen der Kunstgeschichte wie Lovis Corinth oder Heinz Mack wurden präsentiert.

Diese Bandbreite spiegelt sich auch in den angebotenen Preissegmenten. So wurden auf der art KARLSRUHE sowohl Geschäftstätigkeiten über Werke mit Preisen im sechs- bis siebenstelligen Bereich verzeichnet; aber auch für Einsteiger gab es zahlreiche Titel, welche die Lust am Kunstsammeln wecken konnten. „Auch dieses Jahr wollten wir unseren Ruf als die wohl demokratischste Kunstmesse des Landes unterstreichen. Darum war es uns ein Bedürfnis, jungen Sammlerinnen und Sammlern eine Inspirationsplattform zu bieten, beispielsweise durch die Sonderschau Druckgrafik“, so Britta Wirtz.

Die nächste art KARLSRUHE findet ebenfalls zu einer wärmeren Jahreszeit statt und lädt Kunstfreunde vom 4. bis 7. Mai 2023 in die Karlsruher Messehallen ein.

2022-07-09
Von wimmelnden Bildgeschichten und motorisierten Skulpturen

Seit nunmehr fünfzehn Jahren zählen Preisverleihungen fest zum Messeerlebnis der art KARLSRUHE (noch bis 10. Juli). „Der art KARLSRUHE war es schon immer ein wichtiges Anliegen, Kunstschaffende und Galerien zu fördern. Ein Aspekt dieses Engagements sind die drei Preisverleihungen, mit denen wir starke künstlerische Positionen würdigen und sichtbar machen möchten“, so Ewald Karl Schrade, Kurator der art KARLSRUHE.

Neben dem Hans Platschek-Preis für Kunst und Schrift wurde auch der art KARLSRUHE- sowie der Loth-Skulpturenpreis erneut auf der diesjährigen Messe verliehen.

Die Gewinnerin des art KARLSRUHE-Preises Ambra Durante gemeinsam mit Kurator Ewald Karl Schrade, Erste Bürgermeisterin der Stadt Karlsruhe Gabriele Luczak-Schwarz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe Britta Wirtz und Galerist Gerrit Friese. Credits: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

art KARLSRUHE-Preis geht an Ambra Durante (Galerie Friese)

Beim vierzehnten art KARLSRUHE-Preis blieb es erfahrungsgemäß spannend bis zum Schluss. Die Auszeichnung, eine Allianz von Land und Stadt, dotiert mit einem Ankaufsetat in Höhe von 15.000 Euro, würdigt seit 2008 einerseits die beste One-Artist-Show, andererseits dient sie dem fortwährenden Ausbau der art KARLSRUHE-Collection.

Dieses Jahr konnte sich die junge Künstlerin Ambra Durante (präsentiert durch Galerie Friese, Berlin) in die Liste der Preisträgerinnen und Preisträger reihen. Die im Jahr 2000 geborene Zeichnerin, die erst seit Kurzem auf dem Kunstmarkt vertreten ist, findet bereits viel Resonanz. Auf der art KARLSRUHE überzeugte Durante eine Fachjury mit ihren Bildgeschichten, die sie auf unterschiedlichsten Trägermaterialien verewigt. So entstehen ihre Werke mal auf Papier, mal auf Glas bis hin zu Bahnfahrkarten.

Eine Fachjury wählte aus den insgesamt 180 One-Artist-Shows der Messe die überzeugendste Einzelpräsentation. Verliehen wurde der Preis am Samstag (9. Juli) um 11:00 Uhr im ARTIMA art Forum in der neu gestalteten Halle 3. „Ambra Durante ist die vielleicht jüngste Künstlerin der art KARLSRUHE. Mit Humor und Ironie behaupten sich ihre Werke, die ein Feuerwerk an Figuration zünden, innerhalb dessen sich die Figuren immer wieder selbst verlieren“, begründete Laudatorin Dr. Stefanie Patruno, Direktorin der Städtischen Galerie Karlsruhe, das einstimmige Urteil.

Die Mitglieder der Jury waren Dorothee Baer-Bogenschütz (Kunsthistorikerin und Journalistin), Nikolai B. Forstbauer (Autor und Journalist), Prof. Dr. Pia Müller-Tamm (Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe) und Dr. Stefanie Patruno (Direktorin der Städtischen Galerie Karlsruhe).

Ambra Durante neben einem ihrer Werke am Stand der Galerie Friese. Credits: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner
Der Gewinner des Loth-Skulpturenpreises Stefan Rohrer mit Galerist Christian Scheffel, Juryvorsitz Alexander Heil, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe Britta Wirtz und Kurator Ewald Karl Schrade. Credits: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner

Loth-Skulpturenpreis - gestiftet von der L-Bank - geht an Stefan Rohrer (Galerie Scheffel)

Den von der L-Bank gestifteten und mit 20 000 Euro dotierten Preis vergibt eine Fachjury für den besten Skulpturenplatz der art KARLSRUHE. Die Galerie Scheffel (Bad Homburg) und der Künstler Stefan Rohrer dürfen sich über die diesjährige Auszeichnung freuen. Mit dem Loth-Skulpturenpreis werden die Galerie und der Künstler gleichermaßen ausgezeichnet.

Der Preis wurde von einer Fachjury vergeben, welche ihr Urteil wie folgt begründet: „Verkehrsvehikel wie Autos sind zentrale Objekte, Kultobjekte des 20. Jahrhunderts. Rohrer verwandelt diese konkreten Objekte in abstrakte Skulpturen, Vektoren des Raumes. Dabei überzeugt er durch die präzisen Verfremdungseffekte und die kraftvolle Arbeit am Material. Alltagsobjekte, meistens Fahrzeuge, bringt er aus der Form in neue Formen. Diese Verwandlungen schaffen humorvolle, überraschende und starke Objekte.“

Der Skulpturenpreis ist nach dem Künstler Wilhelm Loth (1920 – 1993) benannt. 1958 wurde er als Leiter einer Bildhauerklasse an die Kunstakademie in Karlsruhe berufen, an der er seit 1960 als Professor bis zu seiner Emeritierung 1986 wirkte.

Die Fachjury bestand aus Alexander Heil (Nachlass Wilhelm Loth, Juryvorsitz), Dr. Sebastian Baden (Schirn Frankfurt), Dr. Pia Dornacher (Museum Lothar Fischer, Neumarkt), Prof. Werner Pokorny (Bildhauer), Prof. Dr. Peter Weibel (ZKM Karlsruhe).

Die Gewinner-Skulptur von Stefan Rohrer. Cerdits: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Der Gewinner des Hans Platschek-Preises Osmar Osten Kurator Ewald Karl Schrade, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, Jurorin Dr. Ulrike Lorenz und Vertretern der Hans Platschek Stiftung (Sabine und Kurt Groenewold sowie Dr. Sebastian Giesen). Credits: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Hans Platschek-Preis für Osmar Osten

Den Auftakt der Preisverleihungen machte der Hans Platschek- Preis für Kunst und Schrift, der seit 2008 im Rahmen der art KARLSRUHE vergeben wird. Nach zuletzt Monika Baer (2021) und Helga Schmidhuber (2020) konnte sich nun der Chemnitzer Künstler Osmar Osten über die Auszeichnung freuen und bekam diese an der Eröffnung der Messe am 7. Juli überreicht.

Die diesjährige Einzeljurorin Dr. Ulrike Lorenz begründete ihre Wahl für Osten wie folgt: „Meine Wahl fiel auf Osmar Osten, weil der Chemnitzer Künstler mit seiner postdadaistischen Malerei und in seinen ironischen Kurztexten den Absurditäten der menschlichen Existenz und Deutungsmacht seit vielen Jahren und über einen gesamtgesellschaftlichen Umbruch hinaus unbeeindruckt auf der Spur bleibt – ein geistesgegenwärtiger Zeitgenosse mit menschenfreundlicher Lust am Grotesken nach dem Motto: ‚Was heißt hier siegen, überleben ist alles‘.“

Neben einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro konnte sich Osten über eine weitere Würdigung freuen: Seine Werke werden für die Dauer der Messe am Stand der Stiftung im Dialog mit ausgewählten Positionen Hans Platscheks präsentiert.

2022-07-07
Kunstvolles Comeback der art KARLSRUHE gestartet

„Es freut uns sehr, dass die reale Begegnung mit der Kunst in Karlsruhe nach über zwei Jahren wieder möglich ist und wir auch in den Reihen unserer Aussteller große Vorfreude verspüren konnten“, resümierte Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe. Noch bis Sonntag, den 10. Juli 2022, verwandeln 215 Galerien aus 12 Ländern die Karlsruher Messehallen in ein sommerliches Fest der Kunst.

Große Vorfreude bei Ausstellern und Besuchern. Credits: Messe Karlsruhe/Lars Behrendt

Galerien ziehen erste Bilanz

Bereits bei der Preview am Mittwoch (6. Juli 2022) zog ein Gros der 215 Galerien positive Bilanz. „Dass die art KARLSRUHE wieder stattfinden kann, ist ein echter Befreiungsschlag. Und die terminliche Entzerrung zu anderen Veranstaltung finde ich richtig gut – auch von Besuchern habe ich sehr positive Rückmeldungen erhalten. Wir sind sehr froh, dass wir hier sind“, schilderte beispielsweise Andreas Herrmann, Inhaber der mianki Gallery aus Berlin.

Auch die Galerie Gilden’s Art (London) freut sich über das Comeback und erste Verkäufe im Rahmen der Preview: „Die Sammler, die zur art KARLSRUHE kommen, sind außerordentlich loyal, kunstvertraut und sehr angenehm. Toll ist außerdem, dass sie jedes Jahr ohne Ausnahme wiederkommen. Das überzeugt uns seit Jahren“, so Ofer Gildor.

Pia Petzold von der Galerie Schmalfuss (Marburg) äußert sich ebenfalls positiv über die Stimmung auf der Preview: „Es ist schön, da zu sein, eine große Bandbreite schöner Dinge zeigen zu können – und auch, bei schönem Wetter in Karlsruhe zu sein. Das Publikum ist dankbar und kunstaffin.“

Medienkunst ist ein wichtiger Bestandteil der art KARLSRUHE. Hier das Werk "footprint" des Medienkünstlers Jonas Denzel vor Halle 3. Credits: Messe Karlsruhe/Lars Behrendt

Neues Messeerlebnis dank neuer Hallenstruktur

Besonders erfreulich ist in diesem Jahr die hohe Anzahl wiederkehrender Galerien, die sich und ihre Kunst in Karlsruhe präsentieren. So haben rund 97% der diesjährigen Aussteller in der Vergangenheit schon einmal an der art KARLSRUHE teilgenommen. „Für uns ist das ein wichtiges Signal, dass der Kunstbetrieb in unserer Messe eine gewinnbringende Plattform sieht und uns gerne einen Besuch abstattet“, so Britta Wirtz. Trotz vieler vertrauter Namen wird das Messeerlebnis für die Besucherinnen und Besucher ein neues sein. Genau wie der Sommertermin lädt auch eine überarbeitete Hallenstruktur zu spannungsreichen Entdeckungen ein.

Während sich Halle 1 der Kunst nach 1945 und Gegenwartskunst widmet, finden Kunstinteressierte in Halle 2 nun die Druckgrafik, Auflagenobjekte und ContemporaryArt21 – also ganz aktuelle Werke. Die dm-arena steht seit diesem Jahr maßgeblich im Zeichen der Klassischen Moderne, berücksichtigt aber auch jene Teile des Programms der Aussteller, die sich mit künstlerischen Positionen der Gegenwart beschäftigen. Über 60 Aussteller präsentieren hier Kunst aus der entsprechenden Zeitspanne. Dies wird dem Anspruch der art KARLSRUHE gerecht, im deutschsprachigen Raum die Messe mit einer der stärksten Beteiligungen zur Klassischen Moderne zu sein.

Die größte Neuerung hält Halle 3 parat. Hier treffen sich im Laufe der Karlsruher Kunstmesse die Themen „Kunst“ und „Kommunikation“. „Das Zusammenspiel der Bereiche Kunst und Kommunikation ermöglicht neue Synergien – sowohl für Besucherinnen und Besucher als auch für die dortigen Aussteller“, so Ewald Karl Schrade, Kurator der art KARLSRUHE.

Wie die Sonderschau Druckgrafik und die Sonderschau der Privatsammlung Klöcker ist in Halle 3 auch die Medienkunst zuhause. Neben einem Stand der Stadt Karlsruhe, welche die UNESCO City of Media Arts repräsentiert, ist auch das Karlsruher ZKM vertreten, welches mit Werken aus der Ausstellung „BioMedien“ vor Ort ist.

Der Skulpturengarten - gespondert von der Vollack Gruppe. Credits: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Kunst unter freiem Himmel erleben

Abgerundet wird der sommerliche Messebesuch durch den Skulpturengarten – gesponsert von der Vollack-Gruppe. Auf der Grünfläche zwischen den Messehallen lässt sich dreidimensionale Kunst unter freiem Himmel erleben.

Im Atrium wurde dieses Jahr auch das „Karlsruhe Multiple“ vorgestellt. Das von Vollack initiierte und gemeinsam mit dem Zoo Karlsruhe und der Staatlichen Majolika Manufaktur durchgeführte Kunstprojekt verbindet Natur und Kultur. Bereits zum vierten Mal in Folge lenkt ein Kunstwerk aus renommierter bildhauerischer Hand die Aufmerksamkeit auf eine bedrohte Tierart. 2022 ist es das Flusspferd. Die von der Künstlerin Irmela Maier stammende Arbeit mit dem Titel „Blue“ wird auf der Messe erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Wie in den vergangenen Jahren fließen Erlöse aus dem Verkauf einer auf 100 Stück limitierten Serie an die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe.

2022-06-29
Auf die Wünsche der Branche achten
Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe. © Jürgen Rösner/Messe Karlsruhe

Frage: Die 19. art KARLSRUHE will auch als ein Signal des Aufbruchs gesehen werden. Nach pandemischen Zeiten geht’s wieder auf allen Ebenen weiter. Wie beurteilen Sie die Lage für den Kunstbetrieb, welchen Beitrag kann die Messe Karlsruhe leisten?

Britta Wirtz: Es war in der Tat eine entbehrungsreiche Phase, die wir alle bewältigen mussten. Der Hunger nach Wiederbegegnung ist allerorten ausgeprägt. Natürlich haben viele Museen, Galerien und auch wir als Messegesellschaft dank digitaler Möglichkeiten den Kontakt aufrechtgehalten. Gleichwohl ist die reale Begegnung der Menschen und die direkte, auch sinnliche Erfahrung in Bezug auf Kunstwerke durch nichts zu ersetzen. Ich bin froh, dass wir jetzt wieder per art KARLSRUHE einen Beitrag leisten können, Kunst als einzigartiges Erlebnis wahrzunehmen.

Frage: Welche Neuerungen sind eingeführt worden, wie wird sich die art KARLSRUHE 2022 darstellen, was haben Kurator Ewald Karl Schrade und Ihr Team diesmal anders formatiert?

Britta Wirtz: Auffälligste Korrektur ist zweifellos der Termin. Haben wir früher das internationale Kunstmessejahr eröffnet, findet die art KARLSRUHE nun im Juli statt – und für 2023 und für 2024 planen wir, auf den Mai umzuschwenken. Eine Folge unserer Bemühungen, die Wünsche der Branche zu beachten. Obendrein versprechen die Sommer-Termine ein besseres Licht und eine allgemein freudigere Stimmung.

Frage: Was ändert sich zudem? Wie werden die 215 Galerien aus immerhin zwölf Ländern, mithin knapp ein Viertel aus dem Ausland, platziert sein, wie ist der Rundgang durch 120 Jahre Kunstgeschichte von der Klassischen Moderne bis zu jüngsten Strömungen angelegt?

Britta Wirtz: Natürlich wollen wir unsere Alleinstellungsmerkmale, beispielsweise Galerien-Stände im Wechsel mit Skulpturenplätze zu zeigen oder enorm viele One-Artist-Shows zu berücksichtigen, keinesfalls aufgeben. Messe-Besucher werden also viel Vertrautes wiederfinden, doch eine neue Hallenstruktur sorgt für neue Aufmerksamkeit. So werden etwa die etablierte Gegenwartskunst und die Bilder der großen Meister aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in der Halle 1 und in der dm-Arena zu sehen sein. Und die Halle 3 wurde unter der Devise „Kunst und Kommunikation“ so gestaltet, dass sie zum längeren Verweilen einlädt und „Raum für neue Gewohnheiten“ bietet, wie es eine Mitarbeiterin formulierte.

Frage: Klartext, bitte. Was heißt das, was wird dort geboten?

Britta Wirtz: Es gab die Idee, in einer der vier Messehallen, ergänzt um den für Skulpturen prädestinierten Innenhof, die Sonderausstellungen und Museumspräsentationen sowie die Preisverleihungen und das traditionsreiche ARTIMA art meeting gemeinsam zu platzieren – als einen besonderen Ort des Austausches. Dort steht zudem ein großzügig dimensionierter Restaurant-Bereich zur Verfügung. So dürfte die Halle 3 auch jener Kommunikation dienen, nach der wir uns alle in den vergangenen zweieinhalb Jahren gesehnt haben.

Frage: Die nachrückende Sammler-Generation, nicht automatisch schon in der Lage, höhere Preise für Kunst zu bezahlen, muss zur Zielgruppe im Publikum gehören. Wie schaffen Sie es, die art KARLSRUHE auch für junge Kunstfreunde attraktiv zu halten?

Britta Wirtz: Diese Frage stellen wir uns immer wieder – und setzen dabei auf die Kraft des Originalkunstwerks. Dazu gehören bekanntlich auch Editionen, etwa Grafiken und Auflagenobjekte, wie sie unsere Aussteller vor allem in Halle 2 präsentieren. Diese Bemühungen der Galerien, auch zu erschwinglichen Preisen hochkarätige Kunst anzubieten, unterstützen wir mit einer Sonderschau in Halle 3, der Druckgrafik gewidmet. Die ausgestellten Blätter können noch während der Messe über die Galeristen erworben werden.

Frage: Was wünschen Sie sich selbst, wie soll die Bilanz der diesjährigen art KARLSRUHE aussehen?

Britta Wirtz: Wie so oft und auch andernorts – es zählen nicht nur die Zahlen. Selbstverständlich müssen Galeristen gute Geschäfte machen, wollen Sammler das Richtige zum vernünftigen Preis erwerben, aber wichtig ist mir persönlich, dass die art KARLSRUHE als ein Fest der Kunst erlebt wird, als das Sommerfest schlechthin, ebenso unterhaltsam wie anregend.

2022-06-29
Auf jeden Einzelnen kommt es an
Ewald Karl Schrade, Kurator der art KARLSRUHE. © Jürgen Rösner/Messe Karlsruhe

Frage: Hätten Sie 2004, als die erste art KARLSRUHE stattfand, vermuten können, dass dieses Messe im deutschen Südwesten einmal so erfolgreich sein könnte, dass sie mit über 200 renommierten Ausstellern, darunter etliche aus dem Ausland, ob aus Barcelona, Istanbul, London, Mailand oder Paris, so viele Besucher nach Baden-Württemberg bringen wird?

Ewald Karl Schrade: Natürlich habe ich es damals nicht wissen können. Gehofft hatte ich es aber schon. Denn Karlsruhe, mittlerweile auch als UNESCO-Stadt der Medienkunst weltweit im Gespräch, aber schon seinerzeit von herausragenden Museen, Galerien, zwei Kunsthochschulen und insbesondere dem ZKM geprägt, bringt ideale Voraussetzungen mit, um als Messestadt auch der Kunst zu dienen.

Frage: Als Gründungsvater der art KARLSRUHE haben Sie mit der Messe Karlsruhe einen Marktplatz entwickelt, der sich durch einen speziellen Charakter auszeichnet. Können Sie ihn beschreiben?

Ewald Karl Schrade: Es war einst keinesfalls selbstverständlich, Klassische Moderne und Gegenwartskunst zusammen zu zeigen. Doch im Dialog, über die Jahrzehnte und Stile hinweg, so dachte ich, entsteht eine Symbiose, die gewinnbringend für alle sein muss. Das Neue ist schließlich ohne das Alte und das Bewährte nicht vorstellbar, auch kaum zu schätzen. Und im dialektischen Ansatz ist dann eben auch die komplette art KARLSRUHE konzipiert, wie auch die Programm-Präsentationen der Aussteller im Zuspiel mit den von ihnen ebenfalls gebotenen One-Artist-Shows zeigen. Oder: Wo Malerei hängt, steht auch Skulptur. Das Eine und das Andere finden gleichermaßen zueinander.

Frage: Dabei drängt sich die Frage auf, wie Aussteller und Sammler zueinanderfinden, wie kommt es, dass die art KARLSRUHE, Ausgabe für Ausgabe, offenbar auch geschäftlich ein Erfolg ist?

Ewald Karl Schrade: Dass viele meiner Kollegen, erfahrene Galeristen, immer wieder zur Messe nach Karlsruhe anreisen, lässt sich zwar auch dank der Tatsache guter Umsätze erläutern. Doch die kommen ja nicht von selbst zustande. Wir bemühen uns um die Besucher, um jeden Einzelnen, nehmen die art KARLSRUHE gedanklich auch aus Sammler-Perspektive wahr, um für jeden viel zu bieten – auf der Basis einer klaren, übersichtlichen Struktur durch vernünftige Aufplanung und optimale Standgestaltung.

Frage: Attraktiv scheinen auch die zahlreichen Preisvergaben und Sonderausstellungen zu sein, die über das Merkantile hinaus für große Aufmerksamkeit sorgen? Kein Zufall, oder?

Ewald Karl Schrade: Natürlich nicht. Aber im Laufe der knapp zwanzig Jahre art KARLSRUHE sind manche Auszeichnungen hinzugekommen, ob es der Loth-Skulpturenpreis ist – oder der Platschek-Preis für Kunst und Schrift, der diesmal an den Chemnitzer Künstler Osmar Osten vergeben wird, ausgewählt von der Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar, Ulrike Lorenz. So werden Kunst und Kunstbetrieb aus einer weiteren Perspektive betrachtet.

Frage: Diesmal wird im Rahmen der großen Sonderausstellungen die Sammlung des Juristen-Ehepaares Klöcker in Halle 3 präsentiert. Es handelt sich ausschließlich um Frauen-Darstellungen. Was steckt grundsätzlich hinter diesen Präsentationen privater Kollektionen auf der Messe?

Ewald Karl Schrade: Ich habe von Anfang an darauf verzichtet, institutionelle Sammlungen vorzustellen. Es war mir wichtig, überaus anschaulich zu vermitteln, wie aus privater Leidenschaft und teils mit bescheidenen Mitteln in der Startphase großartige Sammlungen entstehen können. Maria Lucia und Ingo Klöcker haben ihr Motiv gefunden und somit eine unverwechselbare Bilder- und Skulpturen-Kollektion zusammengetragen. Ein vorzügliches Beispiel, wie etwas Wunderbares entstehen kann; vorbildlich.

Frage: Im kommenden Jahr, so ist es seit langem geplant, werden Sie die kuratorische Verantwortung für die art KARLSRUHE ein letztes Mal tragen, sich danach angeblich zurückziehen. Ist das wirklich so?

Ewald Karl Schrade: Keine Sorge vonnöten. Ich bleibe der art KARLSRUHE erhalten – als Aussteller. Darauf freue ich mich. Denn dann kann ich mich endlich einmal vom ersten bis zum letzten Messetag um meinen eigenen Stand kümmern, über Künstler und Kunst sprechen, die mir persönlich am Herzen liegen.

2022-06-21
art KARLSRUHE 2022 – Klassische Moderne und Gegenwartskunst

Mit ihrer 19. Ausgabe feiert die art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst vom 7. bis 10. Juli ihr kunstvolles Comeback auf dem Karlsruher Messegelände. Nach der Digitalausgabe „art KARLSRUHE selections“ im vergangenen Jahr ist die reale Begegnung mit der Kunst in Karlsruhe nun endlich wieder möglich. Insgesamt verwandeln 215 Galerien aus zwölf Ländern die vier hohen, lichtdurchfluteten Messehallen für vier Tage zum Schau- und Marktplatz für Kunst aus einer Spanne von über 120 Jahren. Kunstinteressierte können der Sommerausgabe der art KARLSRUHE bis in die hellen Abendstunden einen Besuch abstatten. Diese öffnet ihre Tore von 11 bis 20 Uhr.

Nicht nur bei der Terminierung der art KARLSRUHE 2022 steht der Sommer im Fokus. Auch im Programm der 215 ausstellenden Galerien finden sich sommerliche Positionen. Hier das Werk "Eis III" des Künstlers Peintre X (präsentiert von der Galerie Hegemann). © Galerie Hegemann/Peintre X

Internationale und nationale Galerien

Herzstück der Messe ist das Programm der ausstellenden Galerien. Die diesjährige Ausstellerliste vereint erneut Galerien aller Sparten – von der Klassischen Moderne bis zur jüngsten Gegenwartskunst. Renommierte Größen wie Ludorff (Düsseldorf), Friese (Berlin), Maulberger (München), Osper (Köln), Rotermund (Hamburg), Schwarzer (Düsseldorf), Scheffel (Bad Homburg) oder van der Koelen (Mainz) sind darunter. Außerdem bereichern 47 Galerien aus dem Ausland das diesjährige Programm mit ihren facettenreichen Positionen. Darunter langjährige Aussteller wie Várfok (Budapest) oder Gilden‘s Art (London). Naturgemäß sind ebenfalls neue Aussteller vertreten, beispielsweise die Kristin Hjellegjerde Gallery aus London, die erstmalig in Karlsruhe zu Gast sein wird. Mit 8 Galerien aus Karlsruhe und über 43 weiteren aus Baden-Württemberg ist die Kunstmesse jedoch auch prominente Anlaufstelle für die regional verorteten Galerien.

Eine Vielzahl bekannter Künstlerinnen und Künstler werden durch die unterschiedlichen Programme der zugelassenen Galerien auf der art KARLSRUHE zugegen sein: Von Josef Albers und Salvador Dalí über Otto Dix und Max Liebermann bis zu Pablo Picasso, Markus Lüpertz oder Alex Katz. Aber auch die Werke junger, aufstrebender Kunstschaffender sind präsent, etwa die Bildgeschichten der im Jahr 2000 geborenen Ambra Durante, einer künstlerischen Doppelbegabung, oder die tierischen Skulpturen des Schweizers Matthias Garff.

Einblicke in die Kunst des Einzelnen

Genau wie das Messeprogramm versprechen auch die 180 One-Artist-Shows einen spannungsreichen Gang durch die Kunstgeschichte. So werden Informel-Altmeister wie Karl Otto Götz (Die Galerie, Frankfurt) ebenso berücksichtigt wie Gegenwartskünstlerinnen, darunter beispielsweise Elvira Bach (Galerie Art Affair, Regensburg). Auch internationale Stars sind per One-Artist-Show in Karlsruhe dabei, etwa Christo (Art Edition Fils, Düsseldorf), Bob Dylan (Premium Modern Art, Heilbronn) und Neo Rauch (Galerie Erik Bausmann, Halle).

Hier steckt der Sommer bereits im Namen. Das Werk "Kaffeegarten im Sommer" von Christian Lehmpfuhl gibt es auf der art KARLSRUHE bei der Galerie Ludorff zu sehen. © Galerie Ludorff/Christian Lehmpfuhl

Kunstgenuss unter freiem Himmel

Zum wiederholten Male steht die art KARLSRUHE auch im Zeichen dreidimensionaler Kunst. Markantes Alleinstellungsmerkmal sind die 24 Skulpturenplätze in den Messehallen, welche im Wechselspiel zu den Galerienkojen platziert sind, kreative Freiräume schaffen und für plastische Überraschungen sorgen. Besondere Aufmerksamkeit wird dieses Jahr auch dem Skulpturengarten – gesponsert von der Vollack Gruppe – zuteil. In Einklang mit einem gastronomischen Angebot lassen sich die dreidimensionalen Kunstwerke in sommerlicher Atmosphäre unter freiem Himmel erleben.

Die neue Jahreszeit findet sich künstlerisch aber auch in den Messehallen wieder. So erwarten die Besucherinnen und Besucher im Programm der ausstellenden Galerien mitunter sommerlich anmutende Positionen, beispielsweise das Werk „Eis III“ des Künstlers Peintre X (Galerie Hegemann) oder „Kaffeegarten im Sommer“ von Christopher Lehmpfuhl (Galerie Ludorff).

Das großformatige Werk "Madeleine mit Spiegel" aus schwedischem Privatbesitz wird im Programm der Galerie "Die Möwe" erstmals in Deutschland öffentlich präsentiert. © Salongalerie "Die Möwe"

Sonderschau im Zeichen der Weiblichkeit

Unweit der Sonderschau Druckgrafik in Halle 3 befindet sich die Sonderschau der Privatsammlung Klöcker. Seit Beginn der 1980er Jahre widmet sich die Sammlung des gleichnamigen Ehepaars Frauendarstellungen der Nachkriegs- und Gegenwartskunst. Das Weibliche zieht sich demnach wie ein roter Faden durch die gesamte Kollektion. Zu den Positionen zählen beispielsweise Werke von Gerhard Richter, Sigmar Polke oder Eric Fischl. Naturgemäß sind auch einige Malerinnen, Fotografinnen und Bildhauerinnen vertreten, darunter Sibylle Bergemann, Barbara Klemm oder Cornelia Schleime. Eine repräsentative Auswahl wird auf 300 Quadratmetern zu sehen sein.

Das Weibliche zeigt sich jedoch auch abseits der Sonderschau. So wird beispielsweise das verschollen geglaubte Werk „Madeleine mit Spiegel“ der bedeutenden Künstlerin Lotte Laserstein auf der art KARLSRUHE zu sehen sein. Das großformatige Werk aus schwedischem Privatbesitz wird erstmals in Deutschland öffentlich präsentiert. Ausgestellt wird das Gemälde von der Berliner Salongalerie „Die Möwe“ in Halle 4.

Medienkunst auf der art KARLSRUHE

Genau wie die Sonderschauen ist auch die Medienkunst in der neu gestalteten Halle 3 zuhause, welche fortan unter dem Motto „Kunst und Kommunikation“ steht. Die Auszeichnung der Stadt Karlsruhe als bislang einzige deutsche „UNESCO City of Media Arts“ spiegelt sich auch dort wider. Mehr denn je ist es gelungen, Medienkunst auf der Karlsruher Kunstmesse zu präsentieren, seien es Lichtkunst- oder Videoinstallationen sowie Augmented Reality Applikationen. Nicht nur die Stadt Karlsruhe, sondern auch das ZKM sind mit einem eigenen Stand vertreten. Ein Höhepunkt ist die auf Initiative des Kulturamtes Karlsruhe eigens zur Messe angefertigte Arbeit des Medien-Künstlers Jonas Denzel, der eine interaktive Videoinstallation an einer großen LED-Wand bespielt. Mit dem Projekt „footprint“, welches von der Bechtle AG unterstützt wurde, möchte der Künstler auf die Frage aufmerksam machen, wie es uns gelingt, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, um eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten. Das digitale Spiegelbild der Füße jedes einzelnen Menschen wird abgebildet, abstrahiert, gespiegelt und entfremdet dargestellt. Dabei wird aus einem einfachen Bild eine komplexe Vervielfältigung.

Das Rahmenprogramm

Ebenfalls in Halle 3 findet am 7. und 8. Juli (ab 14:00 Uhr) das zweitägige ARTIMA art meeting statt. Das offen zugängliche Symposium umfasst dieses Jahr sechs Vorträge, welche sich mit dem Thema „Kunstbetrieb mit, gegen und nach Corona“ befassen. Auch Preisverleihungen sind Teil der art KARLSRUHE. Neben dem Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift und dem art KARLSRUHE-Preis für die beste One-Artist-Show wird erneut der Loth-Skulpturenpreis verliehen, welcher von der L-Bank gestiftet wird. Diese stellt wiederholt 20.000 Euro Preisgeld zur Verfügung, das gleichermaßen dem Künstler und Galeristen zugutekommt.

2022-06-12
Einblicke in die Kunst des Einzelnen

Sie gehören untrennbar zum Erfolgskonzept der art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst: Die One-Artist Shows. Auf mindestens 25 Quadratmetern widmet eine Galerie ihr Programm hierbei einem ausgewählten Künstler beziehungsweise einer ausgewählten Künstlerin. Im Fokus steht der vertiefte Einblick in das künstlerische Schaffen des Einzelnen. Insgesamt 180 solcher Installationen wird es vom 7. bis 10. Juli 2022 auf der diesjährigen Sommeredition der Karlsruher Kunstmesse zu sehen geben.

180 One-Artist-Shows versprechen interessante Einblicke in das kunstvolle Schaffen ausgewählter Künstlerinnen und Künstler. Hier das Werk Giverny V/5 von Karl Otto Götz (vertreten durch Die Galerie Frankfurt) © Die Galerie

Ein Streifzug durch die Kunstgeschichte

Wie das gesamte Messeprogramm versprechen auch die 180 One-Artist-Shows einen anregenden Gang durch die Kunstgeschichte der vergangenen 120 Jahre: Von klassischen Werken bis hin zu jüngsten Positionen frisch aus den Ateliers. So werden verstorbene Informel-Altmeister wie Karl Otto Götz (Die Galerie, Frankfurt) ebenso berücksichtigt wie Gegenwartskünstlerinnen, darunter Elvira Bach (Galerie Art Affair, Regensburg) und Marion Eichmann (Galerie Tammen, Berlin). Auch internationale Stars sind per One-Artist-Show in Karlsruhe dabei, etwa Christo (Art Edition Fils, Düsseldorf) und Bob Dylan (Premium Modern Art, Heilbronn). Einen ersten Einblick in die Vielfalt der Positionen bietet das Galerien- und Künstlerverzeichnis der art KARLSRUHE

Auch die 2000 geborene Künstlerin Ambra Durante ist per One-Artist-Show (Galerie Friese) auf der art KARLSRUHE vertreten. Hier das Werk "This is an Ode to Johannes". © Ambra Durante/Galerie Friese; Foto: Eric Tschernow

Preis für die beste One-Artist-Show

Ewald Karl Schrade, Kurator der art KARLSRUHE, hatte die Präsentationsform von Anfang an möglich gemacht. „Nach wie vor registrieren wir ein starkes Aussteller-Interesse, solche One-Artist-Shows einzurichten“, erläutert Schrade. Diese erleichtern nicht nur die Auseinandersetzung der Besuchenden mit dem Gesamtwerk eines Kunstschaffenden, sondern dienen auch der Anmutung der Messe. „Durch die sich wiederholenden bildnerischen Handschriften kommt eine gewisse Ruhe in die Kojen-Landschaft der vier Messehallen, ohne dabei die Vielfalt an Positionen zu reduzieren“, so Schrade weiter. Jede One-Artist-Show ist außerdem automatisch für den art KARLSRUHE-Preis nominiert. Mit der Auszeichnung würdigen das Land Baden-Württemberg und die Stadt Karlsruhe gleichermaßen einen Künstler und eine Galerie. Im Gegenwert von 15.000 Euro werden Werke aus der ausgezeichneten Einzelpräsentation für die art KARLSRUHE-Collection beworben, welche die Städtische Galerie Karlsruhe verwaltet. Auf der art KARLSRUHE 2022 wird der Preis am Samstag (9. Juli 2022, 11 Uhr) im ARTIMA art Forum in Halle 3 vergeben.

Künstler Shalva Gelitashvili wird durch die Galerie Schacher mit einer One-Artist-Show gewürdigt. © Galerie Schacher - Raum für Kunst, Stuttgart

Junge Künstler auf der art KARLSRUHE

Der Berliner Galerist Klaus Gerrit Friese, einer der 215 Aussteller aus zwölf Ländern, räumt freimütig ein, warum er in seinem Messe-Programm unter anderem den Arbeiten der jungen Künstlerin Ambra Durante eine One-Artist-Show widmet: „Dass die art KARLSRUHE Einzelpräsentationen mit günstigeren Standmieten fördert, ist stark. Und so fällt uns unsere Entscheidung für Ambra Durante, die wir aus größter künstlerischer Überzeugung getroffen haben, auch unter ökonomischen Gesichtspunkten leichter.“ Die im Jahre 2000 in Genua geborene Zeichnerin, die erst seit Kurzem auf dem Kunstmarkt vertreten ist, findet bereits viel Resonanz. So gehört beispielsweise Schriftsteller Daniel Kehlmann zu den Bewunderern der Bildgeschichten Durantes. Auch der aus Tiflis stammende junge Künstler Shalva Gelitashvili wird mit einer One-Artist-Show bei der Galerie Schacher vertreten sein. Für die art KARLSRUHE hat Shalva Gelitashvili eine Reihe von Bildern auf einem besonderen Trägermaterial geschaffen: dem Glas alter Fensterscheiben aus Abbruchhäusern, welche die Grenzen zwischen Skulptur und Gemälde verschwimmen lassen.

2022-05-25
Finanzielle Entlastung für Galerien

Im Rahmen des Rettungs- und Zukunftsprogramms Neustart Kultur hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) Fördermittel für den Kulturbereich zur Verfügung gestellt. Als bedeutsame Branchenmesse kann sich die 19. Ausgabe der art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst (7.- 10. Juli 2022) über einen positiven Förderbescheid freuen. Von dieser Nachricht profitieren in Karlsruhe die ausstellenden Galerien in Form von rabattierten Standmieten, denn die Fördersumme wird vollständig an die Aussteller weitergegeben.

Kunst hautnah erleben: Das ist vom 7. bis 10. Juli 2022 wieder in den Karlsruher Messehallen möglich. © Jürgen Rösner/Messe Karlsruhe

„Es freut mich sehr, dass wir unseren Ausstellern dank Neustart Kultur verbesserte Konditionen bieten können. Besonders die Galerien, Künstlerinnen und Künstler hatten in den letzten Monaten mit finanziellen Einbußen zu kämpfen. Wir hoffen, dass die rabattierten Standmieten die Galerien unterstützen, sich und ihre Kunst in Karlsruhe zu präsentieren. Das bereichert schließlich auch das Messeerlebnis der art KARLSRUHE. Diese wird als Abschluss unseres Messesommers nicht nur dem internationalen Kunstmarkt, sondern ebenfalls der Kunst- und Kulturstadt und auch City of Media Arts Karlsruhe eine Bühne bieten“, erläutert Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe. Die genaue Fördersumme wird im Nachgang an die Veranstaltung ermittelt.

Digitale Vorfreude auf reale Begegnung mit der Kunst

Wer sich bereits vorab auf das Programm der 215 ausstellenden Galerien einstimmen möchte, kann bald digital erste Einblicke auf der "Galerieplattform_DE" gewinnen. Als spezielles Angebot für Kunstinteressierte, Sammlerinnen und Sammler bietet die Online-Plattform vom 23. Juni bis zum 6. Juli eine Auswahl selektierter Werke von der Klassischen Moderne bis hin zu Positionen der jüngeren Kunstgeschichte.

Die Galerieplattform_DE wird erstmalig als Ergänzung zum Messe-Termin von der art KARLSRUHE bespielt. Das Prinzip ist leicht erklärt: Jede der teilnehmenden Galerien hat die Chance, verschiedene Werke im Vorlauf zur Messe im digitalen Schaufenster anzupreisen. Je ein Kunstwerk kann in den Kategorien „Klassische Moderne“, „Kunst nach 1945“, „Gegenwartskunst“ „Druckgrafik und Auflagenobjekte“ und „Skulptur“ hochgeladen werden. Verkäufe können anschließend im direkten Kontakt zwischen Galerie und potentiellen Kunden abgewickelt werden. „Die Plattform kann das reale Kunsterlebnis vor Ort natürlich nicht ersetzen, es aber sinnvoll ergänzen“, findet Kurator Ewald Karl Schrade.

„Die digitale Werkschau soll die Vorfreude auf unseren Sommertermin steigern. Kunstsammelnde können sich vorab ein Bild vom diesjährigen Spektrum der Positionen machen“, so Schrade weiter. Die Galerieplattform soll als Einladung an alle Kunstinteressierten verstanden werden, in Kontakt mit den Galerien zu treten. Diese Vision passt auch zum Ziel der art KARLSRUHE: den Kunstmarkt wieder näher zusammenzubringen.

2022-04-28
art KARLSRUHE 2022 als Sommeredition
Auch im Programm der 215 ausstellenden Galerien herrscht sommerliche Stimmung, hier das Werk „One Soul“ der Künstlerin Renata Tumarova (vertreten durch die Galerie Rother). © Renata Tumarova/Galerie Rother

Ein sommerliches Kunsterlebnis verspricht die diesjährige art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst. Vom 7. bis 10. Juli 2022 bietet das Karlsruher Messegelände dem internationalen Kunstmarkt bereits zum 19. Mal ein Zuhause. Insgesamt werden 215 renommierte Galerien aus zwölf Ländern in den vier hohen, lichtdurchfluteten Hallen erwartet, die dank ihren zahlreichen One-Artist-Shows und der traditionsreichen Skulpturenplätze viele Anregungen für den Kunstkauf geben. Eröffnete die art KARLSRUHE bisher das Kunstmessejahr im Februar, findet die Veranstaltung dieses Jahr coronabedingt im Juli statt. Nun können sich die Besucherinnen und Besucher zur hellen und warmen Jahreszeit über das gesamte Spektrum der Kunst aus 120 Jahren freuen, flankiert von Werken frisch aus den Ateliers.

Kunst in neuem Licht

Bei sommerlichem Flair verspricht die art KARLSRUHE 2022 bewährte Formate in wortwörtlich neuem Licht. „Ich freue mich sehr auf die sommerliche Ausgabe der art KARLSRUHE. Warmes Licht fällt durch die Fensterbänder in den Hallendecken auf die Kunstwerke, das Grün des Atriums lockt Besucherinnen und Besucher nach draußen und das lange Tageslicht lädt zu einem längeren Aufenthalt auf der Messe ein. Wir werden die Vorteile des Sommers in unserem Konzept berücksichtigen und ein spannungsreiches Messeerlebnis kreieren, das die Menschen nach Karlsruhe, die UNESCO City of Media Arts, einlädt“, versichert Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe.

Besondere Aufmerksamkeit wird der Skulpturengarten der art KARLSRUHE erfahren, der die Besucherinnen und Besucher nach draußen lockt. © Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Besondere Aufmerksamkeit wird der Skulpturengarten – gesponsert von der Vollack Gruppe – auf sich ziehen. Auf der rund 6.800 Quadratmeter großen Grünfläche zwischen den vier Messehallen wird unter freiem Himmel ein gastronomisches Angebot entstehen, welches in Einklang mit den dreidimensionalen Kunstwerken ein sommerliches Ambiente kreiert. Auch die Öffnungszeiten wurden an den neuen Termin der Kunstmesse angepasst. Kunstinteressierte haben nun bis in die hellen Abendstunden die Möglichkeit, der art KARLSRUHE einen Besuch abzustatten. Diese öffnet ihre Tore nun von Freitag (08. Juli) bis Sonntag (10. Juli) jeweils von 11:00 bis 20:00 Uhr. Auch die Vernissage am Donnerstag, den 7. Juli 2022, kann bei Kauf eines entsprechenden Tickets bis 20 Uhr besucht werden.

Rückkehr zum persönlichen Austausch

Das coronabedingte Ausweichen der Messe vom gewohnten Februartermin in den Juli bedeutet außerdem die in der Branche lang ersehnte Rückkehr zur realen Begegnung mit der Kunst. War die art KARLSRUHE 2020 die letzte Kunstmesse, die noch ohne Einschränkungen stattfinden konnte, erhofft man sich durch die Neuterminierung in diesem Jahr einen entspannteren Kunstgenuss. „Gemeinsam mit den Temperaturen steigt auch unsere Vorfreude auf die Juli-Edition der art KARLSRUHE. Wir wollen den Kunstmarkt wieder zusammenbringen“, erklärt Kurator Ewald Karl Schrade. Besonders der persönliche Austausch sei in der Pandemie zu kurz gekommen. Das ist auch die Meinung der ausstellenden Galerien, die laut Schrade gemeinsam mit dem Messeteam darauf hinarbeiten, dass der Kunstsommer in Karlsruhe ein voller Erfolg wird.

In den vier hohen, lichtdurchfluteten Hallen der Messe Karlsruhe entsteht vom 7. bis 10. Juli 2022 ein sommerliches Kunsterlebnis. © Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Sommerliche Stimmung herrscht auch im Kunstwerk "Aufbruch III" von Alireza Varzandeh (welches neben weiteren Titeln des Künstlers bei der Galerie Barbara von Stechow zu sehen sein wird). © Alireza Varzandeh/Galerie Barbara von Stechow

Kunstbetrieb in Zeiten der Krise

Dank der Kunstversicherung der Mannheimer Versicherungen, die auch 2022 mit einem Informationsstand vertreten sein werden, findet alljährlich die Gesprächsreihe ARTIMA art meeting im gleichnamigen Forum in der neu gestalteten Halle 3 statt. Am 7. und 8. Juli (14 Uhr) werden insgesamt sechs Referentinnen und Referenten auftreten und sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Kunstbetrieb mit, gegen und nach Corona“ befassen. Aus der Perspektive ihres Berufsstandes wollen prominente Kunstvermittler wie Werner Tammen, Landesvorsitzender der Berliner Galerien, oder Kurator Kasper König etwa über Herausforderungen der Kunstbranche in Zeiten der Pandemie berichten. „Es lag quasi in der Luft, das traditionsreiche ARTIMA art meeting diesmal der Pandemie und den Folgen für die Branche zu widmen“, erläutert Gabriele Lindinger, Büro für Kunst und Öffentlichkeit des Verlages Lindinger + Schmid. Seit je her konzipiert das Unternehmen die zweitägige Veranstaltungsreihe.

2022-04-07
Hans Platschek-Preis 2022 geht an Osmar Osten
Osmar Osten studierte von 1980 bis 1985 Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Seither hat er in zahlreichen deutschen wie internationalen Galerien und Musseen ausgestellt. Foto: Uta Brettschneider.

Dem Preisträger Osmar Osten wird die Auszeichnung gleich am Eröffnungstag der internationalen Kunstmesse überreicht: Die Preisverleihung ist für Donnerstag (7. Juli) um 17:00 Uhr im ARTIMA art Forum der neu gestalteten Halle 3 terminiert.

Genau wie die Stiftung erinnert auch der Preis an Leben und Werk seines Namensgebers, den vor über 20 Jahren verstorbenen Maler und Schriftsteller Hans Platschek. Der 1923 in Berlin geborene und 2000 in Hamburg gestorbene Künstler galt zeitlebens als kritischer Vor- und Nachdenker künstlerischer Positionen nach dem zweiten Weltkrieg. Die Stiftung zu seinen Ehren wurde 2005 vom Anwalt und Nachlassverwalter Kurt Groenewold gegründet. Neben ihm besteht der momentane Vorstand der Hamburger Stiftung aus Bettina Steinbrügge (Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean) sowie Sebastian Giesen (Hermann-Reemtsma-Stiftung).

Dass der Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift immer wieder Malerinnen und Malern, Bildhauerinnen und Bildhauern überreicht wurde, die selbst mit dem Wort arbeiten, kommt nicht von ungefähr. Von Helga Schmidhuber (2020), Monica Bonvicini (2019) über Jonathan Meese (2017) bis zu Werner Büttner (2011) – insgesamt 14 Künstlerinnen und Künstler wurden jeweils von einer Jurorin oder einem Juror nominiert und konnten anlässlich der Preisvergabe auf der art KARLSRUHE im Rahmen einer Sonderschau ihr Werk in den Dialog mit Arbeiten von Platschek setzen. Jüngst wurde der Preis der Malerin Monika Baer (2021) zuteil.

Der diesjährige Hans Platschek Preis geht an den Chemnitzer Künstler Osmar Osten. Foto: Barbara Klemm.

Am 7. Juli 2022 reiht sich der Chemnitzer Künstler Osmar Osten in die Riege der Preisträger. Angefangen mit einer Ausbildung zum Landschaftsgärtner, studierte Osten von 1980 bis 1985 Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Neben einer langjährigen Zusammenarbeit mit der Galerie „Salvatore e Caroline Ala“ in Mailand stellte er in zahlreichen deutschen wie internationalen Galerien und Museen aus. Die Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar, Ulrike Lorenz, beobachtet die künstlerische Entwicklung von Osmar Osten seit Jahrzehnten. Dass sie sich als Platschek-Preis-Jurorin für ihn entschieden hat, dokumentiert sie mit Bedeutung: „Mit seiner postdadaistischen Malerei und in ironischen Kurztexten bleibt er den Absurditäten der menschlichen Existenz unbeeindruckt auf der Spur. Ein geistesgegenwärtiger Zeitgenosse mit menschenfreundlicher Lust am Grotesken.“

Loth-Skulpturenpreis – gestiftet von der L-Bank – zum vierten Mal ausgelobt

Neben dem Hans Platschek-Preis zählt auch der von der L-Bank geförderte Loth-Skulpturenpreis zum Rahmenprogramm der diesjährigen Sommerausgabe der art KARLSRUHE. Zuletzt wurde der Preis 2020 vergeben. Damals durfte sich Künstler Gary Schlingheider, vertreten von der Galerie Burster (Berlin), über die Auszeichnung freuen. Den mit 20.000 Euro dotierten Preis vergibt eine Fachjury an einen der insgesamt 24 Skulpturenplätze. Diese zählen zu den unverwechselbaren Eigenheiten der Kunstmesse. Mit dem Preis werden Galerie und Künstler gleichermaßen ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am Freitag (8. Juli 2022, 17 Uhr) beim ARTIMA art Forum in Halle 3 statt.

Preis für die beste One-Artist-Show

Abgerundet werden die Preisverleihungen durch den art KARLSRUHE-Preis für die beste One-Artist-Show der Messe. Mit der Auszeichnung würdigen das Land Baden-Württemberg und die Stadt Karlsruhe gleichermaßen einen Künstler und einen Galeristen. Im Gegenwert von 15.000 Euro werden Werke aus der ausgezeichneten Einzelpräsentation für die art KARLSRUHE-Collection erworben, welche die Städtische Galerie Karlsruhe verwaltet. Letztmalige Preisträgerin war die Künstlerin Annette Kelm sowie die Berliner Galerie König. Auf der art KARLSRUHE 2022 wird der Preis am Samstag (9. Juli 2022, 11 Uhr) beim ARTIMA art Forum in Halle 3 vergeben.

2022-01-10
Neuer Termin: art KARLSRUHE findet vom 7. bis 10. Juli 2022 statt

Die am 20. Dezember 2021 in Kraft getretene, aktuelle Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg untersagt das Durchführen von Messen in der Alarmstufe II, in welcher sich Baden-Württemberg seit dem 4. Dezember 2021 befindet und deren Maßnahmen laut der momentanen Kommunikation des Landes wahrscheinlich auch bei einer Unterschreitung der Grenzwerte bis auf Weiteres verlängert werden.

Hinzu kommt die schnelle Verbreitung der Omikron-Variante, welche gesellschaftlich für Verunsicherung sorgt. Unter diesen Voraussetzungen ist die Planungssicherheit für eine Messe dieser Größenordnung für alle Messebeteiligten – Ausstellende, Dienstleister, Partner und den Veranstalter selbst – nicht mehr gegeben. In engem Austausch mit den Galerien, Beiräten und Partnern entscheidet sich die Messe Karlsruhe daher für eine Verschiebung der Kunstmesse in den Sommer.

„Gerne hätten wir unseren erfolgreichen Messe-Restart vom vergangenen Herbst fortgesetzt und dem Kunstmarkt mit der art KARLSRUHE eine Plattform zum gewohnten Frühjahrstermin geboten”, betont Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe. „Mit der Neu-Terminierung möchten wir unseren Galeristen, Besuchern und Partnern eine verlässliche Planung ermöglichen und dem Messebetrieb, in einer bis dahin hoffentlich endemischen Situation, ein Stück Normalität zurückgeben. Das Verlegen auf den Sommertermin sehen wir dabei als Chance, die Messe zu einer hellen und warmen Jahreszeit neu und in einem – sprichwörtlich – anderen Licht zu erleben und die Kunst und den Austausch unbeschwerter zu genießen.”

Auch Ewald Karl Schrade, Kurator der art KARLSRUHE betont die Notwendigkeit der Verschiebung: „Der größte Teil der Vorbereitungen für die art KARLSRUHE war getroffen und die Vorfreude bei den Galeristen auf den persönlichen Austausch mit Sammlern und Kunstfreunden war riesig. Wir merken aber auch, dass viele Menschen einem Messebesuch aktuell zurückhaltend gegenüberstehen. Unter diesen Voraussetzungen ist der befreite Kunstgenuss nur schwer möglich.” Aus diesem Grund sieht auch er das neue Messedatum als Möglichkeit, die persönliche Begegnung mit der Kunst neu zu denken: “Von der Verschiebung erhoffen wir uns nicht nur eine bessere Planbarkeit, sondern auch ein sommerliches Kunsterlebnis, das bewährte Formate wie den von der Vollack Gruppe gesponserten Skulpturengarten neu in Szene setzt und so zum längeren Verweilen im Freien einlädt.”

Bisher gekaufte Tickets für die art KARLSRUHE behalten ihre Gültigkeit.

2021-12-01
Eine Feier des Weiblichen in der Kunst
Maria Lucia und Ingo Klöcker neben einer maskenartigen Skulptur von Leiko Ikemura (
Maria Lucia und Ingo Klöcker neben einer maskenartigen Skulptur von Leiko Ikemura ("Kitsune Blue", 2011, VG Bild-Kunst Bonn 2021), im Hintergrund das Gemälde "The Last Droplets of the Day", 2015 der Malerin Aleah Chapin. Foto:Wolfgang Stahr

Die traditionelle Sonderschau der kommenden art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst steht ganz im Zeichen der Weiblichkeit: Unter dem Titel „Frauen: Sammlung Klöcker“ zeigt das gleichnamige Ehepaar eine repräsentative Auswahl ihrer Privatsammlung künstlerischer Frauendarstellungen. Nachdem die Sonderschau bereits 2021 gezeigt werden sollte, erfährt die Sammlung Klöcker nun die ihr gebührende Würdigung auf der 19. Ausgabe der art KARLSRUHE. In der neugestalteten Halle „Kunst & Kommunikation“ wird sie auf rund 300 Quadratmetern vom 17. bis 20. Februar zu sehen sein.

Anmerkung [Stand 11. Januar 2022] - Coronabedingt findet die art KARLSRUHE dieses Jahr in einer Sommeredition statt. Das neue Messedatum ist der 07.-10. Juli 2022.

Freundinnen von Sigmar Polke, 1967. Foto: Martin Url
Freundinnen von Sigmar Polke, 1967. Foto: Martin Url

Sammlung bietet großes Spektrum an Positionen

Maria Lucia und Ingo Klöcker, beide promovierte Juristen aus Bad Homburg, begannen Ende der 1980er mit dem Kunsterwerb. Von Anfang an ging es dabei um Frauendarstellungen in der Nachkriegs- und Gegenwartskunst. Das Weibliche in der Kunst zieht sich daher wie ein roter Faden durch die ganze Kollektion, ob von Künstlerinnen oder Künstlern gemalt oder geformt. Kunst ist für das Sammlerpaar weniger eine Kapitalanlage. „Vorrangig müssen uns die Kunstwerke persönlich berühren, überzeugen, im privaten Umfeld zur Anregung und zur Auseinandersetzung führen“, so Maria Lucia Klöcker. Die seit rund vier Jahrzehnten zusammengetragene Sammlung vereint sowohl das Schaffen weniger bekannter Künstler als auch Werke renommierter Maler und Bildhauer. Das Spektrum der Positionen ist nicht nur international geprägt, sondern auch weit gefächert: Von Stephan Balkenhol, Erich Fischl, Franz Gertsch, Alex Katz und Thomas Schütte bis zu Erich Kissing, Wolfgang Mattheuer, Sigmar Polke, Gerhard Richter und Arno Rink. Naturgemäß sind auch viele Malerinnen, Fotografinnen und Bildhauerinnen vertreten, darunter Aleah Chapin, Leiko Ikemura, Cornelia Schleime, Kiki Smith und Nancy Spero.

Aleah Chapin, The Last Droplets of the Day, Foto: Martin Url
Aleah Chapin, The Last Droplets of the Day, Foto: Martin Url

Gemeinsam die Liebe zur Kunst pflegen

Bei der Auswahl ihrer Werke kommt es den Klöckers vor allem auf künstlerische Expertise an. So eint die unterschiedlichen und stilistisch breit gefächerten Bilder und Plastiken ihre hohe handwerkliche Qualität: „Wichtiges Sammlungskriterium wurde die virtuose Beherrschung der künstlerischen Techniken“, erläutert Ingo Klöcker. Außerdem legen die Bad Homburger viel Wert auf die Suche nach überzeitlichen Positionen. „Jenseits des wechselnden Zeitgeschmacks zu sammeln, das war von Anfang an ein Anliegen.“ Die gemeinsame Liebe zur Kunst ist dabei nicht weniger wichtig. Bereits als Jugendliche hatten beide viel gezeichnet und gemalt, ehe sie während ihres Studiums begannen, als Duo die Kunstwelt zu entdecken. Aus diesem Grund ist die Sonderschau der art KARLSRUHE 2022 auch als biographischer Spiegel des Sammler-Ehepaares zu verstehen. Die Sammlung Klöcker ermöglicht einen vertieften Einblick in die Leidenschaft und das Engagement des privaten Sammelns. Damit reiht sie sich optimal in die Auswahl vergangener namhafter Sonderausstellungen wie Frieder Burda (2018), Peter C. Ruppert (2019) oder Hans-Peter Haas (2020).

Weiterer Höhepunkt: Sonderschau Druckgrafik

Die Sammlung Klöcker ist nicht das einzige Highlight in der neugestalteten Halle 3. Neben der Museumsmeile und dem ARTIMA art meeting findet sich dort auch die jährliche Sonderschau Druckgrafik, die druckgrafische Werke aus dem Programm der ausstellenden Galerien präsentiert. Druckgrafik, auch als Einsteigermedium bekannt, diente bereits zahlreichen etablierten Sammlern als Medium zur Annäherung an die Kunst. Die Sonderschau auf der art KARLSRUHE bietet die Möglichkeit, einen Einstieg in die Sammelleidenschaft zu finden oder die bereits bestehende Sammlung um hochkarätige Original-Grafiken zu ergänzen. Abgerundet wird das Programm durch die Preisverleihung sowie die dazugehörige Sonderausstellung der Hans Platschek-Stiftung, welche sowohl Kunstwerke des Preisträgers als auch von diesem kuratierte Werke Hans Platscheks zeigt.

Über die Messe

Die art KARLSRUHE spannt als Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst den Bogen über 120 Jahre Kunstgeschichte. Nationale sowie internationale Galerien zeigen die Bandbreite des Kunstmarktes – von dem kompletten Spektrum der Kunst des 20. Jahrhunderts bis hin zu Werken frisch aus den Ateliers. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal in den luftigen, lichtdurchfluteten Messehallen ist die einzigartige Aufplanung von Galerien im Wechselspiel mit großzügig angelegten Skulpturenplätzen und One-Artist-Shows, die den Fokus auf das künstlerische Schaffen Einzelner legen. Die nationale und internationale Strahlkraft der art KARLSRUHE spricht sowohl etablierte Sammler als auch Kunstmarkteinsteiger an und ist fest in der Kulturstadt Karlsruhe verankert. Im Zusammenspiel mit renommierten Museen und Kulturinstitutionen der Stadt Karlsruhe sowie der umliegenden Region erzeugt sie ein besonderes Kunsterlebnis.

2021-10-28
Beirat juriert 213 Galerien aus 13 Ländern
Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Ein Alleinstellungsmerkmal der Messe ist die einzigartige Aufplanung von Galerien im Wechselspiel mit großzügig angelegten Skulpturenplätzen. Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Endlich ist der persönliche Austausch wieder möglich. Die Rückkehr zu einer realen Begegnung mit der Kunst wird sowohl von Ausstellenden, Sammlern und Sammlerinnen, Kunstschaffenden und Publikum begrüßt. Mit Blick auf die kommende art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst (17. bis 20. Februar 2022) hat nun der siebenköpfige Beirat unter der Leitung von Kurator Ewald Karl Schrade und Messechefin Britta Wirtz die teilnehmenden Galerien juriert. Insgesamt werden 213 national und international renommierte Galerien aus dreizehn Ländern ihr Programm auf der Messe präsentieren.

Anmerkung [Stand 11. Januar 2022] - Coronabedingt findet die diesjährige art KARLSRUHE in einer Sommeredition statt. Das neue Messedatum ist der 07.-10. Juli 2022. Im Sommer werden 215 Galerien aus zwölf Ländern ihr Programm präsentieren.

National und international renommierte Galerien

Die diesjährige Ausstellerliste vereint erneut Galerien aller Sparten – von der Klassischen Moderne bis zur jüngsten Gegenwartskunst. Renommierte Galerien wie Baumgarte (Bielefeld), Ludorff (Düsseldorf), Friese (Berlin), Maulberger (München), Osper (Köln), Rotermund (Hamburg), Schwarzer (Düsseldorf) und van der Koelen (Mainz) sind darunter. Auch international ist die diesjährige art KARLSRUHE gut aufgestellt, beispielsweise mit Cortina (Barcelona), Fontana (Amsterdam), Gilden’s Art (London), Gimpel & Müller (Paris), Anna Laudel (Istanbul), Morone (Mailand), Prinz (Madrid) und Várfok (Budapest).

Eine Vielzahl bekannter Künstler und Künstlerinnen wird durch die unterschiedlichen Programme der zugelassenen Galerien auf der art KARLSRUHE vertreten sein: Von Josef Albers und Salvador Dali über Otto Dix und Max Liebermann bis zu Pablo Picasso und Kurt Schwitters. Im Segment der etablierten Gegenwartskunst sind Georg Baselitz und Franz Gertsch, Heinz Mack und Neo Rauch, Gerhard Richter und Günther Uecker vertreten. Auffällig viele Künstlerinnen präsentieren ihre Werke. Hier spannt sich der Bogen von Miriam Cahn und Katharina Grosse über Xenia Hausner und Candida Höfer bis zu Karin Kneffel und Cornelia Schleime.

So wird vom Expressionismus über Informel, ZERO und Pop bis zu Positionen jüngster, auch politisch engagierter Kunst das gesamte stilistische Spektrum aus 120 Jahren geboten.

Neue Hallenstruktur zur art KARLSRUHE 2022

Ein Alleinstellungsmerkmal der Messe ist die einzigartige Aufplanung von Galerien im Wechselspiel mit großzügig angelegten Skulpturenplätzen. 2022 werden insgesamt 24 Skulpturenplätze auf der Messe zu sehen sein. Neu ist in diesem Jahr eine veränderte Anordnung der gewohnten vier Messehallen. Neben den Schwerpunkthallen Klassische Moderne, Kunst nach 1945, Druckgrafik und Contemporary finden die Besuchenden nun eine eigene Halle für die Themen Sonderausstellungen, Museumspräsentationen und Talks inkl. einem großzügigen Restaurantbereich. Unter dem Motto „Kunst und Kommunikation“ lädt die neu gestaltete Halle zum Verweilen ein und bietet viel Raum für neue Entdeckungen und neue Gewohnheiten auf der art KARLSRUHE 2022.

Frauen: Sammlung Klöcker

In Halle 3 ist ebenfalls die jährlich wechselnde Sonderschau der art KARLSRUHE zu verorten. Auf der kommenden Messe steht sie unter dem Titel „Frauen: Sammlung Klöcker“. Maria Lucia und Ingo Klöcker, beide promovierte Juristen aus Bad Homburg, begannen Ende der 1980er mit dem Kunst-Erwerb und von Anfang an ging es um Frauendarstellungen in der Nachkriegs- und Gegenwartskunst. Das Weibliche in der Kunst zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Kollektion des Sammlerpaares, ob von Künstlerinnen oder Künstlern gemalt oder geformt. Eine repräsentative Auswahl wird im Rahmen der traditionellen Sonderausstellung auf rund 300 Quadratmetern zu sehen sein. Nachdem die Sonderschau bereits 2021 gezeigt werden sollte, erfährt die Sammlung Klöcker nun im Februar 2022 endlich die ihr gebührende Würdigung auf der art KARLSRUHE.

2021-09-16
Save the Date: art KARLSRUHE 2022
Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner
Die art KARLSRUHE - Klassische Moderne und Gegenwartskunst findet vom 17. bis 20. Februar in den Karlsruher Messehallen statt. Foto: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner

Die Messe Karlsruhe feiert in diesen Tagen den Re-Start ihres Eigenmesseportfolios. Mit der Begeisterung über den Start der Messesaison steigt auch die Vorfreude auf die nächste art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst, die vom 17. bis 20. Februar 2022 in der Messe Karlsruhe stattfindet. Die Aussteller wurden trotz des Wegfalls der Präsenzmesse 2021 nicht für die kommende Veranstaltung übernommen, sondern es wird für die Messe 2022 neu juriert. Somit haben alle Galerien, die sich bis zum 27. September bewerben die Chance, an der art KARLSRUHE teilzunehmen.

Anmerkung [Stand 11. Januar 2022] - Coronabedingt findet die diesjährige art KARLSRUHE in einer Sommeredition statt. Das neue Messedatum ist der 07.-10. Juli 2022.

Projektleiterin Olga Blaß: „Wir haben dieses Jahr bereits sehr zahlreiche Einreichungen erhalten und freuen uns über viele Galerien, die wieder und erstmals auf der art KARLSRUHE ausstellen möchten. Neubewerber sind uns auch dieses Jahr wieder herzlich willkommen.“ Kurator Ewald Karl Schrade ergänzt: „Der Zuspruch für unsere Kunstmesse ist ungebrochen groß. Nach einer so langen Zeit, in der die direkte Begegnung mit der Kunst gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich war, freuen sich alle auf den persönlichen Austausch und darauf, Kunst wieder hautnah zu erleben.“ Unter der Leitung von Kurator Ewald Karl Schrade und Messechefin Britta Wirtz kommt der siebenköpfige Beirat Mitte Oktober zusammen, um die ausstellenden Galerien zu jurieren.

Galerien können von Förderprogramm profitieren

Die Corona-Pandemie hat die Kultur- und Kreativwirtschaft mit besonderer Härte getroffen. Galeristen und Galeristinnen hatten in den letzten anderthalb Jahren mit enormen Umsatzeinbußen zu kämpfen. Das Rettungspaket des Bundes unterstützt Galerien mit dem Förderprogramm Neustart Kultur. Im Rahmen des Programms sind nun auch Messeteilnahmen förderungsfähig, und so profitieren Galerien auf der art KARLSRUHE von einer kostengünstigen Beteiligung. Die Aussteller dürfen sich über Standmietenrabatte freuen, die durch das Förderprogramm Neustart Kultur ermöglicht werden. Somit werden Galerien, die für die Kunstmesse zugelassen sind, entlastet und haben die Chance, ihr Geschäft wieder anzukurbeln – ohne ein eventuelles finanzielles Risiko eingehen zu müssen.

Transformationsprozess art KARLSRUHE

Die art KARLSRUHE geht nicht nur im Bereich der Kulturförderung neue Wege. Auch die Leitung der Kunstmesse befindet sich in einem Transformationsprozess. Nach der zwanzigsten Ausgabe der art KARLSRUHE - im Jahr 2023 - wird der Kurator und Gründer der Messe, Ewald Karl Schrade, den Staffelstab der Leitung dieser Messe in bewährte und neue Hände übergeben. Bis zu diesem Zeitpunkt werden Ewald Karl Schrade und Britta Wirtz, die Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, gemeinsam den nun eingeleiteten Transformationsprozess gestalten, der die zukünftige Leitung der Kunstmesse neu definiert.

Seit 2004 führt Ewald Karl Schrade die art KARLSRUHE als Kurator und Projektleiter und verhalf der Messe zu hochgradiger Anerkennung und Akzeptanz im Kunstmarkt. Bereits 2017 hat Olga Blaß in enger Abstimmung mit dem Kurator die Rolle der Projektleitung für die Veranstaltung übernommen. Das nun gemeinsam ausgearbeitete, künftige Konzept ist, die bisherigen Tätigkeiten Ewald Karl Schrades sukzessive in die Hände eines Teams aus externer künstlerischer Leitung und einer auf Augenhöhe positionierten Leitung seitens der Messe Karlsruhe zu legen.

Nach der art KARLSRUHE 2022 wird die Suche nach einer externen künstlerischen Leitung beginnen. Diese wird nach der Veranstaltung 2023 das Team der Messe Karlsruhe um den versierten Blick auf das externe Marktgeschehen ergänzen.

Verleihung des Hans Platschek-Preises 2022 wieder in Karlsruhe

Der renommierte Hans Platschek-Preis für Kunst und Schrift wird seit 2008 jährlich auf der art KARLSRUHE verliehen. Da die Messe im Februar dieses Jahres aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie üblich stattfinden konnte, fand die Preisverleihung außerplanmäßig im Kunstverein in Hamburg statt. Die Malerin Monika Baer ist die diesjährige Preisträgerin des Hans Platschek-Preises. Wer die Auszeichnung erhält, bestimmt ein jährlich wechselnder autonom entscheidender Juror. Die Einzeljurorin und somit auch Laudatorin 2021 ist Christina Végh, Leiterin der Kunsthalle Bielefeld. Platschek-Preisträger waren bereits Jonathan Meese, Monica Bonvicini, Michael Kunze und Helga Schmidhuber (2020). Im kommenden Jahr wird der Preis der Hans Platschek-Stiftung wieder auf der art KARLSRUHE verliehen.

2021-07-23
Transformationsprozess gestartet: art KARLSRUHE zukünftig mit bewährten und neuen Leitungsfunktionen

Bis zu diesem Zeitpunkt werden Ewald Karl Schrade und Britta Wirtz, die Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, gemeinsam den nun eingeleiteten Transformationsprozess gestalten, der die zukünftige Leitung der Kunstmesse neu definiert.

Seit 2004 führt Ewald Karl Schrade die art KARLSRUHE als Kurator und Projektleiter und verhalf der Messe zu hochgradiger Anerkennung und Akzeptanz im Kunstmarkt. Bereits 2017 hat Olga Blaß in enger Abstimmung mit dem Kurator die Rolle der Projektleitung für die Veranstaltung übernommen. Das nun gemeinsam ausgearbeitete künftige Konzept ist, die bisherigen Tätigkeiten Ewald Karl Schrades sukzessive in die Hände eines Teams aus externer künstlerischer Leitung und einer auf Augenhöhe positionierten Leitung seitens der Messe Karlsruhe zu legen.

Nach der art KARLSRUHE 2022 wird die Suche nach einer externen künstlerischen Leitung beginnen. Diese wird nach der Veranstaltung 2023 das Team der Messe Karlsruhe um den versierten Blick auf das externe Marktgeschehen ergänzen.

Britta Wirtz dazu: „Diese neue Rollenverteilung sehen die Messe Karlsruhe ebenso wie Kurator Ewald Karl Schrade als Garant dafür, den hohen Kompetenzaufbau beim Team der Messe Karlsruhe über die vergangenen zwanzig Jahre gewinnbringend zu nutzen. Gleichzeitig wird die explizite Ausrichtung an den Bedürfnissen aller unserer Kunden als entscheidendes Kriterium für den Erfolg von Messen, fortgeschrieben.“

Ewald Karl Schrade - von je her Galerist und Messemacher -, wird seine Leidenschaft für die Kunst und deren Vorankommen nach der Messe 2023 wieder verstärkt seinen beiden Galerien in Schloß Mochental und Karlsruhe widmen und der art KARLSRUHE als ausstellender Galerist erhalten bleiben.

Ewald Karl Schrade:„Ich freue mich, den jetzt angestoßenen Prozess gemeinsam mit der Geschäftsführerin Britta Wirtz, der Projektleiterin Olga Blaß und dem Team der Messe Karlsruhe auf einen guten Weg zu bringen. Nach meiner letzten Messe als Kurator werde ich die art KARLSRUHE aus einer veränderten Perspektive erleben und es sicher auch genießen, ohne die Verantwortung für die organisatorischen Prozesse nur noch meinen eigenen Messestand zu betreuen.“

2021-05-17
art KARLSRUHE selections bringt das Messeerlebnis nach Hause und in die Galerien vor Ort
Mosaikbild art KARLSRUHE selections
Galerienprogramm der art KARLSRUHE selections 2021 Foto: Messe Karlsruhe/art KARLSRUHE selections 2021

Eine Selektion, eine inspirierende Auswahl, ein Konzentrat des Messegeschehens: Die diesjährige art KARLSRUHE musste aus bekannten Gründen abgesagt werden. Stattdessen bietet die Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst auf ihrer Website ein Programm, das Kunstinteressierte informiert und unterhält, inspiriert und verbindet. Vom 20. bis 23. Mai hilft art KARLSRUHE selections die Zeit zu überbrücken, bis man sich wieder persönlich begegnen kann. Die 18. art KARLSRUHE findet somit als Onlineprogramm art KARLSRUHE selections statt. Zudem zeigen die teilnehmenden Galerien reale Ausstellungen mit für die art KARLSRUHE vorgesehenen Künstlern und Projekten.

Infotalks art KALRSRUHE selections 2021

Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe zum Konzept der art KARLSRUHE selections: „Die art KARLSRUHE ist eine Kunstmesse, die ihre Bedeutung auch in der unmittelbaren Auseinandersetzung der Besucher mit den Kunstwerken findet. Natürlich lässt sich nicht alles zeigen, was die Messe selbst geboten hätte. Es geht darum, einen Ausschnitt zu präsentieren, eben eine ausgewählte Selection“. Ewald Karl Schrade, Kurator der art KARLSRUHE ergänzt: „So bauen wir in diesem Jahr auf ein Digitalprogramm – begleitet von realen Ausstellungen in den Galerien selbst, um die Kontakte zwischen Künstlern, Galeristen und Sammlern aufrechtzuhalten. Wir sind auch in der Krise ein verlässlicher Partner für unsere Aussteller. 2022 wollen wir die art KARLSRUHE dann wieder als Präsenzmesse feiern und parallel die digitale Vernetzung zum Nutzen aller weiterführen“.

Digitales Kunsterlebnis art KARLSRUHE selections

Die Messe Karlsruhe hat gemeinsam mit dem ZEIT Weltkunst Verlag und weiteren Partnern, wie den auf der Messe als Guides langjährig tätigen Kunsthistorikern der Firma gcc culture consulting und ARTIMA – der Kunstversicherung der Mannheimer ein viertägiges Online-Programm entwickelt: Es kommen sowohl Galeristen als auch Sammler und Künstler zu Wort. Die Themen spiegeln die Ausrichtung der Messe wider und behandeln unter anderem die aktuell besonderen Herausforderungen im Kunstbetrieb, beispielsweise das analoge Sammeln in digitalen Zeiten.

Die art KARLSRUHE selections startet täglich mit dem ARTIMA Talk ihr Programm. An den traditionell auf der Messe stattfindenden ARTIMA art Meetings kann so auch digital teilgenommen werden. Lisa Zeitz, Chefredakteurin der Weltkunst, und Matthias Ehlert, stellv. Chefredakteur der Weltkunst, treffen jeweils im Wechsel eine Persönlichkeit der Kunstwelt und beleuchten im Gespräch mit ihr eine wichtige Dimension des Kunstmarkts: Handeln, Sammeln, Vermitteln und künstlerische Kreativität. Die Gäste der Videotalks sind: Thole Rotermund als Galerist und Vorstandsmitglied des Bundesverbands Deutscher Galerien und Kunsthändler e.V., Maria Lucia und Ingo Klöcker, Sammlerehepaar aus Bad Homburg, die auf der diesjährigen Messe die Sonderschau gezeigt hätten, sowie Johann Holten, Leiter der Kunsthalle Mannheim sowie die Künstlerin Karin Sander.

Anschließend können die Besucher der Webseite bei „Kunsttour im Duett“ einen vertiefenden Einblick in das Programm der zugelassenen Galerien erhalten. Die 45-minütigen, digitalen Führungen der Kunsthistoriker führen die Themen der Talks weiter und behandeln bspw. Konzeptkunst oder Frauendarstellungen in der Kunst. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, Fragen zu den gezeigten Werken und dem Galerienprogramm zu stellen.

Im anschließenden Expertenpodcast geht Kunstjournalist Dr. Sebastian Preuß auf Sendung. Er beantwortet die wichtigsten Fragen für Sammler und solche, die es werden wollen. Zudem gibt es im Rahmen der art KARLSRUHE selections an zwei Clubhouse-Abenden die Gelegenheit zum Austausch mit anderen Kunstinteressierten. Die Teilnehmer erwartet am Vorabend der art KARLSRUHE selections – sozusagen als Preview – interessante Geschichten zum Thema: „Warum wir Vernissagen lieben?“ sowie am Freitagabend eine Bilanz zu „virtuelles Messeerlebnis – ein Erfahrungsaustausch“.

Die Teilnahme am gesamten Digitalprogramm ist kostenfrei und spontan über die Webseite der art KARLSRUHE möglich.

Europaweite Sonderausstellungen der art KARLSRUHE-Galerien

Auch in den Galerien vor Ort wird die Kunstmesse erlebbar sein. Die für die art KARLSRUHE zugelassenen Galerien veranstalten vor oder während des kommenden Pfingstwochenendes Sonderausstellungen und kleinere Events. Einige Galerien haben eigens ihre Räumlichkeiten erweitert, um eine Sonderausstellung für die art KARLSRUHE selections zu realisieren. Sie rücken Künstler und Projekte in den Fokus, die sie auf der art KARLSRUHE 2021 präsentieren wollten, und zeigen für die Kunstmesse vorgesehene Werke. Viele der für die Messe geplanten One-Artist-Shows sind in den teilnehmenden Galerien zu sehen. Insgesamt beteiligen sich rund 50 Galerien aus ganz Europa. Eine gute Übersicht, in welchen Städten die Galerien geöffnet haben und was sie zeigen, bietet die Webseite der art KARLSRUHE, sodass Besucher sich leicht über die „art KARLSRUHE selections in ihrer Stadt informieren können.

Die 19. Ausgabe der art KARLSRUHE findet vom 17. bis 20. Februar 2022 statt und spannt einen Bogen über 120 Jahre Kunstgeschichte. Die Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst bleibt damit ihrem gewohnten Termin zu Beginn des Kunstmessejahres treu.

2021-04-20
art KARLSRUHE selections
Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Der Termin für die nächste art KARLSRUHE steht jetzt fest: Vom 17. bis 20. Februar 2022 spannt die 18. Ausgabe der Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst den Bogen über 120 Jahre Kunstgeschichte und bleibt damit ihrem gewohnten Termin zu Beginn des Kunstmessejahres treu. Da die diesjährige art KARLSRUHE aufgrund der fehlenden Öffnungsperspektive für das Messe- und Veranstaltungswesen abgesagt werden musste, finden nun die art KARLSRUHE selections rund um den ursprünglich geplanten Messetermin im Mai statt. Die Messe Karlsruhe hat gemeinsam mit Ausstellern und Partnern ein kostenfreies Digitalprogramm entwickelt. Zudem zeigen die teilnehmenden Galerien Sonderausstellungen mit für die art KARLSRUHE vorgesehenen Künstlern und Projekten.

„Es ist uns ein großes Anliegen, unsere Aussteller zu unterstützen und den Besuchern und Begleitern der Messe eine digitale Plattform für Information und Diskussion zu bieten. Die art KARLSRUHE selections sind ein Konzentrat des Messegeschehens und wird online ebenso wie in den teilnehmenden Galerien spannende Akzente setzen. Insbesondere da wir aktuell auf Kunstmessen verzichten müssen, wollen wir für ein noch stärkeres Gemeinschaftsgefühl in der Kunstlandschaft sorgen“, erklären Geschäftsführerin Britta Wirtz und der Kurator art KARLSRUHE, Ewald Karl Schrade.

art KARLSRUHE selections

Vom 20. bis 23. Mai setzen die art KARLSRUHE selections auf einen Mix aus Formaten zur Information und Kunstvermittlung sowie Diskussion: Es kommen sowohl Galeristen als auch Sammler und Künstler zu Wort. Neben den ARTIMA Talks zu unterschiedlichen Kunstmarktthemen können die Besucher der Webseite an digitalen Führungen von Kunsthistorikern teilnehmen. Die Führungen beleuchten das Programm der zugelassenen Galerien mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen. Die Themen der Talks und Führungen behandeln unter anderem die aktuell besonderen Herausforderungen im Kunstbetrieb, das analoge Sammeln in digitalen Zeiten oder auch thematische Schwerpunkte wie die Frauen in der Kunst. Weitere digitale Highlights sind ein Podcast sowie Treffpunkt und Diskussion auf Clubhouse. Die Teilnahme am Digitalprogramm, das in Zusammenarbeit mit dem ZEIT Weltkunst Verlag entsteht, ist kostenfrei und spontan über die Webseite der art KARLSRUHE möglich.

art KARLSRUHE selections in den Galerien vor Ort

Auch offline wird die Kunstmesse erlebbar sein: Viele der für die art KARLSRUHE zugelassenen Galerien veranstalten vor oder während des ursprünglich geplanten Messezeitraums im Mai Sonderausstellungen und kleinere Events in ihrem Räumen. Sie rücken Künstler und Projekte in den Fokus, die auf der art KARLSRUHE 2021 präsentiert werden sollten, und zeigen für die Kunstmesse vorgesehene Werken. Zahlreiche Galerien haben bereits erste Ausstellungen unter dem Motto art KARLSRUHE selections angekündigt. Alle teilnehmenden Galerien werden in Kürze auf der Webseite der art KARLSRUHE präsentiert.

Über die Messe

Die art KARLSRUHE spannt als Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst den Bogen über 120 Jahre Kunstgeschichte. Nationale sowie internationale Galerien zeigen die Bandbreite des Kunstmarktes – von dem kompletten Spektrum der Kunst des 20. Jahrhunderts bis hin zu Werken frisch aus den Ateliers. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal in den luftigen, lichtdurchfluteten Messehallen ist die einzigartige Aufplanung von Galerien im Wechselspiel mit großzügig angelegten Skulpturenplätzen und One-Artist-Shows, die den Fokus auf das künstlerische Schaffen Einzelner legen. Die nationale und internationale Strahlkraft der art KARLSRUHE spricht sowohl etablierte Sammler als auch Kunstmarkteinsteiger an und ist fest in der Kulturstadt Karlsruhe verankert. Im Zusammenspiel mit renommierten Museen und Kulturinstitutionen der Stadt Karlsruhe sowie der umliegenden Region erzeugt sie ein besonderes Kunsterlebnis.

2021-03-01
Fehlende Planungssicherheit führt zur Absage der art KARLSRUHE
Foto: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner
Im Februar 2020 konnte die art KARLSRUHE als einzige Kunstmesse ohne Einschränkungen durchgeführt werden. Foto: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner

Was letztes Jahr gerade noch möglich war, ist es 2021 nun nicht mehr: Die 18. art KARLSRUHE kann nicht wie geplant vom 21. bis 24. Mai stattfinden. Aufgrund der fehlenden Öffnungsperspektive für das Messe- und Veranstaltungswesen und der damit verbundenen mangelnden Planungssicherheit, sieht sich die Messe Karlsruhe zu einer Absage der Kunstmesse gezwungen. Die art KARLSRUHE, die hochkarätige Kunst der letzten 120 Jahre präsentiert, war bereits Ende letzten Jahres in den Mai verschoben worden. Die nächste Ausgabe der Messe findet nun erneut im Februar statt, um damit auch langfristig ihrem gewohnten Termin zu Beginn des Kunstmessejahres treu zu bleiben.

Keine Öffnungsperspektive zum Wiederanlauf des Messegeschäfts

Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, begründet die Entscheidung: „Eine Messe erfordert mehrere Monate Vorbereitungszeit aller beteiligter Akteure. Trotz permanent weiterentwickelter und an die aktuelle Lage anpassungsfähiger Corona-Schutzkonzepte gibt es zurzeit keine tragfähigen Öffnungsperspektiven für die Branche, die unseren Kunden, Partnern und Kollegen jetzt die benötigte Planungssicherheit für den Mai 2021 bieten. Deshalb ist eine Absage der diesjährigen art KARLSRUHE leider unumgänglich.“

Kurator Ewald Karl Schrade ist dankbar für die Loyalität der Galeristen in der aktuellen Situation: „Wir haben bis zuletzt gehofft, dass die art KARLSRUHE stattfinden kann und die nötigen Umplanungen vorgenommen. Unsere Galeristen haben uns stets die Treue gehalten und alle Vorbereitungen für ihre Messeauftritte getroffen. Nun freuen wir uns auf ein persönliches Wiedersehen mit ihnen im nächsten Jahr.“ Projektleiterin Olga Blaß ergänzt: „Mit der frühzeitigen Ankündigung, dass die nächste art KARLSRUHE im Februar 2022 stattfinden wird, wollen wir gegenüber allen Messebeteiligten ein verlässlicher Partner sein und bestmögliche Planungssicherheit bieten.“

Online-Highlight im Mai

Nichtsdestotrotz möchte die Messe Karlsruhe den Besuchern und Ausstellern zum geplanten Termin im Mai mit neuen digitalen Lösungen eine Plattform bieten: „Die Kunst braucht die direkte Begegnung. Davon sind wir weiterhin überzeugt. Aktuell entwickeln wir passende hybride und digitale Formate, die die Messe vor Ort ergänzen und auch über die Pandemie hinaus Bestand haben“, erläutert Projektleiterin Olga Blaß. Mit individuellen Formaten will die art KARLSRUHE auch zuhause Freude an der Kunst verbreiten.

Über die Messe

Die art KARLSRUHE spannt als Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst den Bogen über 120 Jahre Kunstgeschichte. Nationale sowie internationale Galerien zeigen die Bandbreite des Kunstmarktes – von dem kompletten Spektrum der Kunst des 20. Jahrhunderts bis hin zu Werken frisch aus den Ateliers. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal in den luftigen, lichtdurchfluteten Messehallen ist die einzigartige Aufplanung von Galerien im Wechselspiel mit großzügig angelegten Skulpturenplätzen und One-Artist-Shows, die den Fokus auf das künstlerische Schaffen Einzelner legen. Die nationale und internationale Strahlkraft der art KARLSRUHE spricht sowohl etablierte Sammler als auch Kunstmarkteinsteiger an und ist fest in der Kulturstadt Karlsruhe verankert. Im Zusammenspiel mit renommierten Museen und Kulturinstitutionen der Stadt Karlsruhe sowie der umliegenden Region erzeugt sie ein besonderes Kunsterlebnis.

2020-11-04
Neuer Termin: art KARLSRUHE auf 21. bis 24. Mai 2021 verschoben

Der aktuelle Verlauf der Corona-Pandemie sowie die einschneidenden Maßnahmen für das öffentliche Leben, die die Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten mit Beginn dieser Woche in Kraft setzte, sind der Grund, dass die Messe Karlsruhe ihr Veranstaltungsportfolio im Januar und Februar 2021 vorausschauend neu terminiert.

„Wir haben nach zahlreichen Gesprächen mit Ausstellern, Sponsoren und Beiräten einschließlich natürlich unserem Kurator Ewald Karl Schrade nach Terminen in unserem Kalender gesucht, die für die art KARLSRUHE passen und von der Branche akzeptiert werden“, erklärt Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe. „Die neue Terminierung soll zur Verbesserung der Planungssicherheit für alle Beteiligten führen. Es ist uns wichtig, dass das Vertrauen von Ausstellern, Besuchern und Partnern in die Planbarkeit von Messebeteiligungen erhalten bleibt. Unsere frühzeitige Entscheidung, die art KARLSRUHE neu zu terminieren, ist im Interesse aller. Wir haben mit der Neu-Terminierung die Interessen unserer Aussteller in den Mittelpunkt unserer Entscheidung gestellt.“

Die art KARLSRUHE sollte ursprünglich vom 25. bis 28. Februar 2021 in der Messe Karlsruhe stattfinden.

Über die Messe

Die art KARLSRUHE (21. bis 24. Mai 2021) spannt als Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst den Bogen über 120 Jahre Kunstgeschichte. Nationale sowie internationale Galerien zeigen die Bandbreite des Kunstmarktes – von dem kompletten Spektrum der Kunst des 20. Jahrhunderts bis hin zu Werken frisch aus den Ateliers. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal in den luftigen, lichtdurchfluteten Messehallen ist die einzigartige Aufplanung von Galerien im Wechselspiel mit großzügig angelegten Skulpturenplätzen und One-Artist-Shows, die den Fokus auf das künstlerische Schaffen Einzelner legen. Die nationale und internationale Strahlkraft der art KARLSRUHE spricht sowohl etablierte Sammler als auch Kunstmarkteinsteiger an und ist fest in der Kulturstadt Karlsruhe verankert. Im Zusammenspiel mit renommierten Museen und Kulturinstitutionen der Stadt Karlsruhe sowie der umliegenden Region erzeugt sie ein besonderes Kunsterlebnis.

2020-09-24
Kunst braucht die direkte Begegnung

Die Messe Karlsruhe arbeitet unter Hochdruck an der art KARLSRUHE, die vom 25. bis 28. Februar 2021 stattfinden wird.

Besucher vor Werken von Lotte Laserstein
Besucher vor Werken von Lotte Laserstein. Foto: MK, Jürgen Rösner

Zuletzt, im Februar dieses Jahres, konnte die art KARLSRUHE noch uneingeschränkt und erfolgreich durchgeführt werden, bevor weltweit wegen der Ausbreitung der Corona-Pandemie sämtliche Messen abgesagt werden mussten. Allmählich kommt wieder Bewegung in den Kunstmarkt; nach und nach starten allerorten die Planungen.

„Messen funktionieren auch in der Pandemie. Die im Zusammenleben täglich erprobten Regeln sind auch auf Messen abbildbar. Das erleben wir aktuell nicht nur in Berlin und Düsseldorf, sondern auch in Karlsruhe. Die Sehnsucht nach persönlicher Auseinandersetzung mit Kunst ist in den letzten Monaten gewachsen. Insofern freuen wir uns, dass wir dies mit der art KARLSRUHE zum Jahresauftakt ermöglichen können. Denn es braucht genau diese Plattform, damit der Kunsthandel wieder durchstarten kann. Kunst braucht die direkte Begegnung“, sind sich Messechefin Britta Wirtz und Ewald Karl Schrade, Kurator der art KARLSRUHE, einig.

Preview wird auf zwei Tage ausgeweitet / Bewerbungsschluss am 12.10.

Für die kommende art KARLSRUHE werden die bestehenden Konzepte angepasst. „Was feststeht ist, dass wir die Preview für geladene Gäste und Medienvertreter auf zwei Tage ausweiten werden. Somit starten wir bereits am Dienstag, um die Besucher besser zu verteilen und intensive Begegnungen mit der Kunst in entspannter Atmosphäre zu ermöglichen“, betont Projektleiterin Olga Blaß. „Außerdem entwickeln wir ein individuelles Konzept mit erweiterten räumlichen Flächen, ergänzenden digitalen Lösungen sowie Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Unsere 17 Meter hohen und zusätzlich mit Frischluft zuführbaren Messehallen kommen uns sehr zu gute. Bei allen Überlegungen steht für uns die Sicherheit und Gesundheit aller Teilnehmenden im Vordergrund“, fügt Olga Blaß ergänzend hinzu.

Unter der Leitung von Kurator Ewald Karl Schrade und Messechefin Britta Wirtz kommt der siebenköpfige Beirat Ende Oktober zusammen, um die ausstellenden Galerien zu jurieren. Die Bewerbungsphase wurde in diesem Jahr um vier Wochen verlängert, um den Galerien eine bestmögliche Planungssicherheit einzuräumen. „Zahlreiche Bewerbungen sind bereits eingetroffen, und aus persönlichen Gesprächen mit den Galeristen nehmen wir mit, dass der Zuspruch für die art KARLSRUHE 2021 sehr groß ist“, so Olga Blaß. Einreichungsschluss für Bewerbungsunterlagen ist der 12. Oktober.

Über die Messe

Die art KARLSRUHE (25. bis 28. Februar 2021) eröffnet das Kunstmessejahr in Deutschland und spannt als Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst den Bogen über 120 Jahre Kunstgeschichte. Nationale sowie internationale Galerien zeigen die Bandbreite des Kunstmarktes – von dem kompletten Spektrum der Kunst des 20. Jahrhunderts bis hin zu Werken frisch aus den Ateliers. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal in den luftigen, lichtdurchfluteten Messehallen ist die einzigartige Aufplanung von Galerien im Wechselspiel mit großzügig angelegten Skulpturenplätzen und One-Artist-Shows, die den Fokus auf das künstlerische Schaffen Einzelner legen. Die nationale und internationale Strahlkraft der art KARLSRUHE spricht sowohl etablierte Sammler als auch Kunstmarkteinsteiger an und ist fest in der Kulturstadt Karlsruhe verankert. Im Zusammenspiel mit renommierten Museen und Kulturinstitutionen der Stadt Karlsruhe sowie der umliegenden Region erzeugt sie ein besonderes Kunsterlebnis.

2020-02-16
Galeristen verkaufen an neue Sammler
Die 17. Ausgabe der art KARLSRUHE zog rund 50.000 Kunstsammler und -interessierte in die Karlsruher Messehallen. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Die 17. Ausgabe der art KARLSRUHE zog rund 50.000 Kunstsammler und -interessierte in die Karlsruher Messehallen. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Die 17. Ausgabe der art KARLSRUHE zog rund 50.000 Kunstsammler und -interessierte in die Karlsruher Messehallen. Vom 13. bis 16. Februar wurden die Hallen zum Schau- und Marktplatz für Kunst aus einer Spanne von über 120 Jahren. 210 national und international renommierte Galerien aus 15 Ländern präsentierten ihr Programm – von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwartskunst. Der Bedeutungszuwachs der Messe zeigt sich insbesondere in der gestiegenen Teilnahme internationaler Galerien und den längeren Anreisewegen, vor allem der Erstbesucher. Viele Aussteller loben das gute Geschäft mit neuen Sammlern.

Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, erklärt den konzeptionellen Ansatz der Kunstmesse: „In Karlsruhe wird aus Leidenschaft zur Kunst gekauft. Unsere gleichbleibend hohen Besucherzahlen und die große Zufriedenheit der Besucher und Aussteller bekräftigen unser Konzept. Wir sehen uns als die vielleicht demokratischste Kunstmesse: Die art KARLSRUHE versteht es trefflich, einen Bogen zu spannen zwischen arrivierter Kunst und künstlerisch wertvollen Positionen, über die Menschen den Weg zum Sammeln finden.“ Passend dazu würdigte die Messe die Druckgrafik in diesem Jahr mit der Präsentation der Sammlung Stiftung Hans-Peter Haas, dem bedeutendsten Siebdrucker Deutschlands, die große Resonanz erfuhr.

Einen wichtigen Fokus legt die art KARLSRUHE traditionsgemäß auf die Skulptur und deren Zusammenspiel mit den anderen gezeigten Gattungen der bildenden Kunst. Kurator Ewald Karl Schrade zur Gestaltung der diesjährigen Messe: „Ich freue mich, dass wir mit unserem Konzept so erfolgreich sind. Wir haben dieses Jahr noch besser sortiert, was unsere Hallenschwerpunkte betrifft, und gleichzeitig ein harmonisches Messebild geschaffen – insbesondere durch das Zusammenspiel von zweidimensionaler Kunst und der Skulptur.“ Die traditionellen, raumgebenden zwanzig Skulpturenplätze wurden flankiert von einem Skulpturengarten im Atrium – unterstützt von der Vollack Gruppe. Die art KARLSRUHE hat außerdem zum dritten Mal den Loth-Skulpturenpreis – gesponsert von der L-Bank vergeben. Dieser ging an den Künstler Gary Schlingheider und an die Galerie Burster (Berlin, Karlsruhe).

Skulpturenplatz von kunsthandel Osper zeigt Werke von hannes Helmke. Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Skulpturenplatz von kunsthandel Osper zeigt Werke von hannes Helmke. Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Zahlreiche Verkäufe und fachkundiges Publikum

Für die Galerie Ludorff (Düsseldorf) verlief die diesjährige art KARLSRUHE sehr erfolgreich. Manuel Ludorff: „Wir haben zwei sehr große Objekte verkauft, worüber wir sehr glücklich sind – ein großes Bild von Karin Kneffel für 180.000 Euro und von August Macke ein Aquarell für 550.000 Euro. Das sind natürlich echte Highlights, die man nicht jeden Tag verkauft. Hier trifft man eben auf Sammler, die auch Objekte in diesen Dimensionen erwerben.“ Auch der Kunsthandel Osper (Köln) freut sich über gute Verkäufe während des gesamten Messeverlaufs. Knut Osper: „Wir hatten das Glück, dass wir in den ersten zwei Stunden das teuerste Bild verkauft haben – einen Gerhard Richter für 850.000 Euro. Danach lief auch noch einiges und auch an den letzten Tagen haben wir nochmal gut verkauft.“ Sechsstellige Verkäufe im Bereich der Klassischen Moderne verzeichnet auch Thole Rotermund Kunsthandel (Hamburg).

Kirsten Floss von der Galerie Floss und Schulz (Köln) lobt insbesondere das Publikum: „Unsere Sorge ist, dass unsere Sammlerschaft veraltet. Deshalb ist es schön zu sehen, dass dieses Jahr 30- bis 40-Jährige mit Budget durch die Hallen laufen, die auch kaufen wollen. Wir haben viele eingehende Gespräche geführt, es gibt ein großes Interesse und auch neue Kunden. Wir haben bewusst auf Anbahnung gesetzt und unsere Erwartungen wurden erfüllt.“ Auch die Galerie Feldbusch, Wiesner und Rudolph (Berlin) sind mit ihrer Erstteilnahme an der art KARLSRUHE sehr zufrieden. Andreas Wiesner: „Wir haben nur an Neukunden verkauft, das ist für uns sehr wichtig. Wir hatten sehr gute Resonanz auf unsere Präsentation und werden auch wiederkommen.“

Kirsten Eggers von der Galerie König: „Wir freuen uns unglaublich, dass wir mit Annette Kelms Einzelpräsentation den art KARLSRUHE Preis für die beste One-Artist-Show gewonnen haben. Und insbesondere darüber, dass dieser Preis mit einem Museumsankauf verbunden ist. Wir haben viele unserer Sammler hier getroffen und haben außerdem zwei Arbeiten von Annette Kelm und Peter Dreher verkauft.“

Neuzugang Gad Edery von der Galerie Gadcollection aus Paris: „Dies ist meine erste Messe in Deutschland, ich sehe eine Menge toller Kunst hier, wir befinden uns in guter Umgebung und, ich muss sagen, das deutsche Publikum ist sehr an hochklassiger Fotografie interessiert. Wir konnten Einiges an Neukunden verkaufen und ein neues Publikum erreichen. Menschen aus ganz Deutschland, Luxemburg, Frankreich, der Schweiz und sogar aus Argentinien kamen zu unserem Stand.“

Der Bedeutungszuwachs der Messe zeigt sich insbesondere in der gestiegenen Teilnahme internationaler Galerien und den längeren Anreisewegen, vor allem der Erstbesucher. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Der Bedeutungszuwachs der Messe zeigt sich insbesondere in der gestiegenen Teilnahme internationaler Galerien und den längeren Anreisewegen, vor allem der Erstbesucher. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Starke weibliche Positionen in den Hallen und auf dem Podium

Viele Galerien brachten dieses Jahr bekannte Künstlerinnen mit nach Karlsruhe. Kunsthandel Dr. Nöth zeigte Werke von Lotte Laserstein, Galerie Friese aus Berlin hängte Arbeiten von Franziska Holstein. Galerie Cyprian Brenner stellte mit der Nadel gefilzte Skulpturen von Stefanie Ehrenfried aus. Die Werke von Helga Schmidhuber wurden mit dem Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift gewürdigt, der bereits das dreizehnte Mal auf der Messe vergeben wurde.

Auch die Talks auf der art KARLSRUHE rückten Frauen im Kunstmarkt stärker in den Fokus. Im SWR 2 Talk beschrieb Karin Kneffel ihren Weg zur Kunst: „Ich glaube schon, dass es schwieriger ist, sich als Frau durchzusetzen. Ich hatte einen Glauben an die Malerei und kam dann in die Klasse von Richter – dort hat man alles in Frage gestellt. Ich wollte einen offenen Blick auf die Welt haben und habe mir deshalb die von außen an mich herangetragenen Verbote nicht zu Eigen gemacht.“ Bildhauerin Vera Röhm diskutierte im ARTIMA art meeting über die Rolle der Kunst insbesondere für heutige, gesellschaftliche Diskurse: „Künstlerinnen und Künstler haben zweifelsohne eine besondere Verantwortung. Wir haben die Verantwortung, Werke zu machen, die eine Interpretation dieser Welt liefern und den Menschen die Möglichkeit geben, eine andere Sichtweise anzunehmen.“

In Karlsruhe besteht ein agiler Kontakt zwischen der Messe und der Stadt; ein Kulturdialog, der während der art KARLSRUHE jährlich einen Höhepunkt erreicht. Die Verleihung des Titels UNESCO City of Media Arts an die Stadt Karlsruhe Ende 2019 bestätigt das Engagement von Messe und Stadt für die Kunst. Über die Auszeichnung und die Bedeutung der Medienkunst sprach Christiane Riedel, Geschäftsführerin des ZKM (Zentrum für Kunst und Medien), in den Monopol Talks: „Das ZKM will der Prado der Medienkunst werden, damit die Menschen auch in 500 Jahren von unserer Expertise profitieren können. Das ZKM ist für die Zukunft gegründet: Wir transportieren die Vergangenheit in die Zukunft.“

Die nächste art KARLSRUHE findet vom 25. bis 28. Februar 2021 in der Messe Karlsruhe statt.

2020-02-14
art KARLSRUHE: Starke künstlerische Positionen gewürdigt
 Die Galeristin Rita Burster (Berlin, Karlsruhe) und der Künstler Gary Schlingheider dürfen sich über die diesjährige Auszeichnung mit dem Loth-Skulpturenpreis freuen. Foto:Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Die Galeristin Rita Burster (Berlin, Karlsruhe) und der Künstler Gary Schlingheider dürfen sich über die diesjährige Auszeichnung mit dem Loth-Skulpturenpreis freuen. Foto:Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Seit mittlerweile dreizehn Jahren werden auf der art KARLSRUHE (noch bis 16. Februar) der gleichnamige Preis sowie der Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift verliehen. Bereits zum dritten Mal wird der Loth-Skulpturenpreis – gesponsert von der L-Bank – ausgelobt, der den besten Skulpturenplatz der art KARLSRUHE auszeichnet.

Loth-Skulpturenpreis geht an Galeristin Rita Burster und Künstler Gary Schlingheider

Den von der L-Bank gesponserten und mit 20 000 Euro dotierten Preis vergibt die Fachjury für den besten Skulpturenplatz der art KARLSRUHE. Die Galeristin Rita Burster (Berlin, Karlsruhe) und der Künstler Gary Schlingheider dürfen sich über die diesjährige Auszeichnung freuen. Mit dem Loth-Skulpturenpreis werden die Galerie und der Künstler gleichermaßen ausgezeichnet.

Die Fachjury begründete ihre Wahl wie folgt: „Die Jury schätzt die Leichtigkeit und Frische von Gary Schlingheiders raumbestimmenden und -definierenden farbigen Stahlelementen. Spielerisch, aber dennoch ernsthaft, öffnen und umgrenzen Schlingheiders Skulpturen Innen- und Außenräume. Sie geben dem Betrachter die Möglichkeit, sich mittels seiner Phantasie selbst neue Räume und Raumwirkungen zu erschließen. Baukastengleich können die Stabelemente an anderem Ort in unterschiedlichen Längen, Winkeln und Farben zu neuen Skulpturen gefügt werden. Dies macht es dem Künstler möglich, auf unterschiedlichste Räume einzugehen. Dabei hilft ihm ein Modellkasten mit farbigen Miniaturteilen bei seiner Skulptur-Raum-Planung. Die noch junge Galerie Burster, Berlin/Karlsruhe, hat mit viel Mut für Neues und hohem materiellem Engagement der Messe einen Kunstgenuss ermöglicht, für den wir uns alle bedanken.“ Gary Schlingheider, geboren 1983 in Detmold, lebt und arbeitet in Berlin und Ostwestfalen.

Der Skulpturenpreis ist nach dem Künstler Wilhelm Loth (1920 – 1993) benannt. 1958 wurde er als Leiter einer Bildhauerklasse an die Kunstakademie in Karlsruhe berufen, an der er seit 1960 als Professor bis zu seiner Emeritierung 1986 wirkte. Die Fachjury besteht aus Dr. Pia Dornacher (Leitung Museum Lothar Fischer, Neumarkt), Alexander Heil (Nachlassverwaltung Wilhelm Loth, Karlsruhe), Johan Holten (Direktor der Kunsthalle Mannheim) und Peter Weibel (Direktor des ZKM – Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe).

Die Galerie König und die Künstlerin Annette Kelm sind die Preisträger des artKARLSRUHE-Preises, der die beste One-Artist-Show auszeichnet. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Die Galerie König und die Künstlerin Annette Kelm sind die Preisträger des artKARLSRUHE-Preises, der die beste One-Artist-Show auszeichnet. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

art KARLSRUHE-Preis geht an Galerist Johann König und Künstlerin Annette Kelm

Die Gewinner des dreizehnten art KARLSRUHE-Preises, der gemeinsam vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe vergeben wird und mit 15 000 Euro dotiert ist, stehen fest: Der Galerist Johann König (Berlin, London, Tokio) überzeugte die Fachjury mit der One-Artist-Show der Künstlerin Annette Kelm. Die Fachjury wählte aus den 193 One-Artist-Shows der Messe die überzeugendste Einzelpräsentation. Verliehen wird der Preis am Sonntag (16. Februar) um 11:00 Uhr im ARTIMA art Forum in der dm-arena/Halle 4. Nach Ansicht der vier Jurorinnen und drei Juroren zeichnen sich Kelms Fotoarbeiten durch eine Vielschichtigkeit aus, die nach und nach aus den ästhetisch klug balancierten Szenerien ihrer Fotos hervortreten. Die Fachjury weiter: „Einzelne Details und kleine formale Irritationen führen über die unmittelbare Anschauung hinaus und öffnen den Blick für historische oder gesellschaftliche Zusammenhänge, die die eigentliche semantische Matrix der Aufnahmen bilden. So verweist etwa die Serie ‚Travertinsäulen, Recyclingpark Neckartal‘ (2019) auf die NS-Zeit und ein Bauvorhaben des späteren Rüstungsministers Albert Speer, während Arbeiten wie ‚20 Deutsche Mark‘ (2019) an mögliche Risse im Sozialgefüge der Bundesrepublik Deutschland denken lassen.“ Annette Kelm ist 1975 in Stuttgart geboren und hat ihren Arbeits- und Lebensmittelpunkt in Berlin.

Die Jury lobte die hohe Qualität der diesjährigen One-Artist-Shows und betonte die schwierige Entscheidungsfindung. Auf Anraten der Jury hat sich die Messe Karlsruhe – in Abstimmung mit Land und Stadt – dazu entschieden, zwei weitere Galerien und deren ausgestellte Künstler mit einer Anerkennung zu würdigen. Die Messe Karlsruhe vergibt ein Preisgeld von je 1 000 Euro an den Galeristen Bernd Bentler (Bonn) mit seiner One-Artist-Show des Künstlers Michael Cleff sowie an die Galerie Voss (Düsseldorf) mit der Einzelpräsentation des Künstlers Peter Uka.

Die Fachjury besteht aus Dr. Brigitte Baumstark (Direktorin Städtische Galerie Karlsruhe), Dorothee Baer-Bogenschütz (Journalistin), Anja Casser (Leiterin des Badischen Kunstvereins Karlsruhe e.V.), Michael Hübl (Journalist), Prof. Dr. Pia Müller-Tamm (Direktorin Staatliche Kunsthalle Karlsruhe), Prof. Werner Pokorny (Künstler), Michael Sieber (Staatssekretär a. D.).

Helga Schmidhuber ist die Preisträgerin des Hand Platschek Preis für Kunst und Schrift. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Helga Schmidhuber ist die Preisträgerin des Hand Platschek Preis für Kunst und Schrift. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Helga Schmidhuber erhält Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift

Zum dreizehnten Mal wurde am Donnerstag (13. Februar) auf der art KARLSRUHE der Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift vergeben. Der diesjährige Einzeljuror und somit auch Laudator Alexander Klar (Direktor der Kunsthalle Hamburg) wählte in diesem Jahr die Künstlerin Helga Schmidhuber aus. „Helga Schmidhuber schafft auf sehr gesellschaftliche Art politische Kunst. In ihren Arbeiten sind die Menschen auffällig abwesend. Der Tierchorus vor dem Betrachter erinnert an das Gegenüber in der Welt. Ihre Assemblagen sind eine Mischung aus Fetisch, Altar und Endlichkeit, die von ihren Bildern zusammengehalten werden. Das Schönste an ihnen ist das Schwebende, Unerklärliche. Sie entstehen mit Zufall.“

2020-02-13
art KARLSRUHE: Starker Auftakt in den Kunstfrühling
Döbele Kunst zeigt auf dem Skulpturenplatz der Galerie Werke von Angelika Summa. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Döbele Kunst zeigt auf dem Skulpturenplatz der Galerie Werke von Angelika Summa. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

„Die art KARLSRUHE überzeugt mit ihrem Profil und uns geht es nicht um Spekulation, nicht darum, den Markt anzuheizen, sondern um die Vermittlung besonderer Werte“, mit diesen Worten eröffnete die Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, Britta Wirtz, die 17. Ausgabe der art KARLSRUHE. Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup, ergänzt: „Die Massen strömen jedes Jahr zur art KARLSRUHE, ohne dass es eine Massenveranstaltung ist.“ Kurator Ewald Karl Schrade betonte zur Eröffnung: „Kunst hat an Popularität gewonnen, hat aber bis heute eine breite Streuung nötig.“ Noch bis Sonntag (16. Februar) zeigen insgesamt 210 Galerien aus 15 Ländern ihr Programm – von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwartskunst.

Noch bis Sonntag (16. Februar) zeigen insgesamt 210 Galerien aus 15 Ländern ihr Programm – von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwartskunst. Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Noch bis Sonntag (16. Februar) zeigen insgesamt 210 Galerien aus 15 Ländern ihr Programm – von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwartskunst. Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Gute Verkäufe bei etablierten und neuen Galerien

Die art KARLSRUHE kann auch in ihrer 17. Auflage zahlreiche renommierte Neuzugänge verzeichnen. Die Galerie Behning & Niehues von Sylt sind mit ihrem Erstauftritt in Karlsruhe sehr zufrieden. Galerie-Inhaber David Behning betont: „Wir konnten bereits eine Installation verkaufen, die eigentlich als schwer zu verkaufen galt. Das freut mich besonders. Wir haben sehr gute Gespräche geführt, es kommen sehr offene und wirklich interessierte Leute an unseren Stand.“ Die Besucherin Camilla Bonath-Voelkel bestätigt Behnings Wahrnehmung. Sie ist von den Neuzugängen der art KARLSRUHE begeistert: „Dieses Mal ist die art KARLSRUHE erfrischend neu: Neue Künstler, neue Galerien – es ist sehr spannend, durch die Hallen zu flanieren.“

Auch Bert Schlichtenmaier, Inhaber der langjährig ausstellenden Galerie Schlichtenmaier, attestiert die kauffreudige Stimmung: „Zunächst mal waren wir sehr zufrieden, von Beginn an hatten wir hervorragende Besucher am Stand. Es waren wichtige Sammler da und das Schöne war, dass es nicht beim Gespräch geblieben, sondern auch zu Verkäufen gekommen ist. Viele Sammler von jung bis alt und aus allen Regionen waren anwesend und das ist es auch, was die Lebendigkeit dieser Messe ausmacht.“

Der Galerist Dr. Michael Nöth stellt erstmals an der Messe aus und hängt u. a. Werke von Lotte Laserstein. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Der Galerist Dr. Michael Nöth stellt erstmals an der Messe aus und hängt u. a. Werke von Lotte Laserstein. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Peter Konschake, Inhaber der Galerie STP, resümiert die Preview: „Wir sind das erste Mal in der Halle 3. Es ist ein sehr fachkundiges, sehr interessiertes Publikum hier. Das merkt man auch an den Verkäufen, dass heute ein guter Tag ist. Wir haben schon Etliches verkauft und verzeichnen viele Nachfragen. Die Leute können viel sehen und viel entdecken und für jeden ist etwas dabei. Wir liegen mit den Verkäufen aktuell im fünfstelligen Bereich, da ist für eine Fotogalerie sehr gut.“

Auch auf internationaler Ebene kann die art KARLSRUHE einige Zuwächse verzeichnen. GADcollection aus Paris und Brita Prinz Arte aus Madrid sind zwei der insgesamt 59 ausländischen Galerien, die auf der diesjährigen art KARLSRUHE ausstellen. Dass sich eine erneute Messeteilnahme auszahlt, erlebt die Galerie Anna Laudel aus Istanbul. „Wir sind das zweite Mal auf der art KARLSRUHE und habe einige Künstler mitgebracht, die wir auch letztes Mal ausgestellt hatten. Durch den Wiedererkennungswert sind viele Käufer zurückgekommen und haben erneut gekauft. Wir konnten schon einige Arbeiten verkaufen und sind mit dem Publikum am Stand sehr zufrieden. Auch einige Kunsthistoriker und Kuratoren haben uns besucht“, berichtet Galerie-Inhaberin Binnaz Gül Yeter-Nakkas zufrieden.

2020-02-10
art KARLSRUHE 2020 – Klassische Moderne und Gegenwartskunst
Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Die 17. art KARLSRUHE - Klassische Moderne und Gegenwartskunst findet vom 13. bis 16. Februar 2020 in der Messe Karlsruhe statt. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Die 17. Ausgabe der art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst (13. bis 16. Februar) vereint 210 national sowie international renommierte Galerien aus 15 Ländern in den Karlsruher Messehallen. Die Hallen werden zum Jahresbeginn wieder zum Schau- und Marktplatz für Kunst aus einer Spanne von über 120 Jahren. Ein wichtiger Fokus der Kunstmesse liegt auf der dreidimensionalen Kunst. Die traditionellen, raumgebenden zwanzig Skulpturenplätze werden erstmalig flankiert von einem Skulpturengarten im Atrium – gesponsert von der Vollack Gruppe. Die art KARLSRUHE vergibt außerdem zum dritten Mal den Loth-Skulpturenpreis – gesponsert von der L-Bank.

Die Sonderausstellung der Stiftung Hans-Peter Haas – Serigraphien großer Meister von Ackermann bis Vasarely zeigt, wie der Siebdrucker Hans-Peter Haas (HPH) mit sicherem Blick eine Sammlung druckgrafischer Werke aufgebaut hat, aus der auf der art KARLSRUHE rund 100 Werke gezeigt werden. In direkter Nähe zur Sonderschau Druckgrafik, die 2020 bereits zum vierten Mal stattfindet und für die aus Einreichungen der ausstellenden Galeristen Werke juriert und angeboten werden.

2020 zeigen die ausstellenden Galerien vermehrt weibliche Positionen: Arbeiten von bedeutenden Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, die zwar Kunstgeschichte mitgeschrieben haben, doch jahrzehntelang von den Museen und teils auch vom Kunsthandel vernachlässigt wurden. Das gilt beispielsweise für die Malerin Lotte Laserstein, die beim erstmals ausstellenden Galeristen Dr. Michel Nöth (Ansbach) im Programm ist oder auch für die Bildhauerin Renée Sintenis, vertreten von der Galerie Ludorff (Düsseldorf).

Für Werke der klassischen Moderne haben sich wieder viele Galeristen entschieden, so dass diese Kunst-Epoche insgesamt stark vertreten ist. Von Lovis Corinth über Max Ernst bis zu Pablo Picasso. International renommierte Galerien der klassischen Moderne wie Cortina (Barcelona) und Gilden’s Art Gallery (London) bringen Spitzenwerke mit. Einen weiteren Schwerpunkt werden Arbeiten der Zero-Bewegung bilden. Allein Heinz Mack und Otto Piene stehen im Fokus von jeweils acht bis zehn Ausstellern. Im Bereich der Gegenwartskunst wird ebenfalls höchste Qualität gezeigt. Viele amerikanische Künstler sind diesmal vertreten, beispielsweise Christo, Julian Schnabel, Cindy Sherman und Richard Serra. Auch Werke der Pop-Artisten stehen zur Verfügung, ob Roy Lichtenstein oder Robert Rauschenberg oder James Rosenquist. Sieben Galerien werden Werke von Andy Warhol zeigen.

Allergrößtes Sammler-Interesse werden einmal mehr die Bilder von Gerhard Richter finden. Der weltweit geschätzte Maler aus Deutschland, wird überwiegend von Ausstellern aus dem Rheinland, darunter Bernd Bentler (Bonn) und die Kunsthandlung Osper (Köln) vertreten. Außer Gerhard Richter sind viele weitere bekannte Künstler der Gegenwart mit Werken vertreten, beispielsweise Georg Baselitz, Miriam Cahn, Katharina Grosse, Jürgen Klauke oder Karin Kneffel.

Mit Werken frisch aus den Ateliers warten die Aussteller im Bereich ContemporaryArt 21 auf. Beispielsweise wird The View dem Künstler Stefan Bircheneder eine One-Artist-Show widmen. Zeitgenössisches findet man aber auch bei der Galerie Mirko Mayer, der seinem Künstler Moritz Karweick eine One Artist Show ausrichtet.

2020-01-29
Interview mit Kurator Ewald Karl Schrade
Kurator Ewald Karl Schrade

Frage: Wie würden Sie die von Ihnen und der Messe Karlsruhe bereits 2004 gegründete art KARLSRUHE charakterisieren? Was zeichnet diese Kunstmesse aus?

Ewald Karl Schrade: Wir haben uns von Anfang an auf den Gedanken eingelassen, dass die Gegenwartskunst ohne die Klassische Moderne nicht vorstellbar ist, dass das Zeitgenössische seine Wurzeln in jener Bilderwelt hat, die Anfang des vergangenen Jahrzehnts vor allem in der Auseinandersetzung mit sichtbarer Wirklichkeit entstand. So können wir mittlerweile 120 Jahre Kunst präsentieren, eben die art KARLSRUHE, die vom Expressionismus über Informel, Pop und ZERO bis zu allerjüngsten Strömungen nichts auslässt.

Frage: Wenn von rund 1 500 Künstlern, vertreten durch 210 Galerien aus 15 Ländern, in vier Messehallen gewiss Tausende von Kunstwerken zu sehen sind, besteht dann nicht die Gefahr, dass die Besucher und vor allem die Sammler maßlos überfordert sind?

Ewald Karl Schrade: Die Gefahr bestünde, wenn wir nicht darauf achten würden, das Angebot zu strukturieren und Orientierung anzubieten. Wir tun das auf allen Ebenen. So bietet die art KARLSRUHE in ihren Hallen jeweils stilistische Schwerpunkte, freilich nicht allzu streng voneinander abgegrenzt, sondern mit der gebotenen Durchlässigkeit. Denn die Kunst selbst findet oft im Übergang der Themen und Disziplinen statt. Und natürlich gibt es – vom übersichtlichen Hallen-Plan über Führungen bis zum hilfreichen Messe-Magazin – reichlich Information, wo was zu finden ist.

Frage: Und was tun Sie, um das umfangreiche Angebot der Aussteller in den einzelnen Hallen zu ordnen? Gibt es da ebenfalls ein Erfolgsrezept, das die art KARLSRUHE ja offenbar hat, wenn sie pro Messe rund 50 000 Besucher zählt?

Ewald Karl Schrade: Jeder Aussteller ist natürlich selbst für seine Stand-Präsentation verantwortlich. Aber ich habe einst zwei wesentliche Gestaltungselemente vorgegeben, die sich auch in diesem Jahr bewähren werden. Erstens: Dank der breiten Gänge und der stets vielbeachteten Skulpturenplätze, die in allen vier Hallen zu entdecken sind, bietet der Rundgang genug Freiraum, auch Orte der Kontemplation. Zweitens: Mit den zahlreichen One-Artist-Shows, die unsere Aussteller gerne an ihren Ständen einrichten, erhält die art KARLSRUHE ein unverwechselbares Erscheinungsbild. Es zeichnet sich – bei aller Vielfalt – durch eine gewisse Dichte aus, weil einzelne Künstler stark vertreten sind.

Frage: Zum besonderen Charakter der von Ihnen kuratierten und von einem Beirat mitgestalteten Messe gehört Jahr für Jahr großes Engagement, Anregungen zum Sammlungsaufbau zu geben. Was steckt dahinter, wie verwirklichen Sie das Ziel?

Ewald Karl Schrade: In der Tat ist es uns ein Anliegen, dass die Besucher gerne auf dieser Messe einkaufen und die Aussteller folglich gute Umsätze machen können. Mit der groß inszenierten Sonderausstellung einer Privatsammlung (diesmal die Stiftung von Hans-Peter Haas) vermitteln wir, wie bedeutende Kollektionen zusammengestellt werden können, wie sie wachsen. Und mit der Sonderschau Druckgrafik geben wir auch jüngeren Sammlern, den Einsteigern, reichlich Gelegenheit, in Halle 1 preisgünstige Auflagenkunst zu erwerben.

Frage: Auffällig ist, dass die 17. art KARLSRUHE viel Einsatz in Sachen Skulptur zeigt, noch mehr als bislang. Hat das einen besonderen Grund?

Ewald Karl Schrade: Natürlich wird auf der art KARLSRUHE auch weiterhin die Malerei eine entscheidende Rolle spielen, Druckgrafik, Zeichnung und Fotografie inklusive. Aber weil wir, unterstützt vom Sponsor Vollack Gruppe, im begrünten Innenhof der Messe den neuen Skulpturengarten präsentieren werden, wollten wir die anderen Aktivitäten dreidimensionaler Herkunft ebenfalls besonders ins Licht rücken, darunter die schon erwähnten Skulpturenplätze, die nun zum dritten Mal im Fokus des von der L-Bank mit 20 000 Euro dotierten Loth-Skulpturenpreises stehen, sowie das ARTIMA art meeting am 13. und am 14. Februar, diesmal der Skulptur und der Kunst im öffentlichen Raum gewidmet. Unter den Podiumsgästen werden Felix Krämer, der Generaldirektor des Museums Kunstpalast in Düsseldorf, sowie die Bildhauer Olaf Metzel und Vera Röhm sein.

Frage: Apropos Kunstpreise – drei sollen auch 2020 auf der art KARLSRUHE vergeben werden. Welche?

Ewald Karl Schrade: Der genannte Loth-Skulpturenpreis, den zuletzt Jörg Bach und die Galerie Wohlhüter erhielten, im Jahr zuvor Joana Vasconcelos und die Galerie Scheffel, sowie der art KARLSRUHE-Preis, der von Stadt und Land mit 15 000 Euro dotiert ist und Ankäufen für die art KARLSRUHE-Collection dient. Außerdem wird auch diesmal der Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift vergeben. Hier steht die Preisträgerin bereits fest: Helga Schmidhuber, ausgewählt vom Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alexander Klar.

2020-01-29
Interview mit Messechefin Britta Wirtz
Messechefin Britta Wirtz
Messechefin Britta Wirtz

Frage: Klassische Moderne und Gegenwartskunst, Malerei und Skulptur, Übersichten und One-Artist-Shows, drinnen und draußen – es scheint so, als würde die art KARLSRUHE auf einem dialektischen Bogen veranstaltet werden. Ist das so?

Britta Wirtz: Es sind weniger die Gegensätze, die uns interessieren. Es sind eher die Gemeinsamkeiten im Spannungsfeld der Zeiten, Themen und Räume, die diese Messe seit vielen Jahren prägen. Gleichwohl bleiben wir in Bewegung, diesmal auch auf der von Ihnen genannten Achse „drinnen/draußen“, indem wir zusätzlich einen Skulpturengarten eröffnen, gesponsert von der Vollack Gruppe.

Frage: Welche Neuigkeiten gibt es zudem? Ist Ihnen als Messechefin im diesjährigen Angebot der Aussteller etwas Besonderes aufgefallen? Gibt es einen Trend, durch die Kunst selbst oder den Kunstbetrieb ausgelöst?

Britta Wirtz: Es lässt sich weltweit auf Messen und Auktionen, in Galerien und Museen beobachten, dass die Kunst von Künstlerinnen endlich die verdiente Anerkennung erfährt, dass der zuvor verengte Blick geweitet wird. So kann ich erfreut bestätigen, dass wir die 17. art KARLSRUHE auch als eine Messe weiblicher Positionen sehen können. Zahlreiche Galeristen kümmern sich verstärkt um Arbeiten von Malerinnen und Bildhauerinnen, und es wird folglich auch reichlich Kunst von renommierten Künstlerinnen geben, darunter Francoise Gilot, Hannah Höch, Käthe Kollwitz, Lotte Laserstein und Tamara de Lempicka. Aber auch die folgende Generation ist stark vertreten. Von Miriam Cahn über Katharina Grosse bis Cindy Sherman – gewissermaßen ein Who’s Who der großen Namen.

Frage: Zu den großen Namen, die auf der diesjährigen art KARLSRUHE auftauchen, gehören erstaunlich viele Doppelbegabungen, beispielsweise Schauspieler, Schriftsteller oder Musiker, die auch malen oder modellieren. Wie kommt das?

Britta Wirtz: Es ist in der Tat so, dass unsere Aussteller jetzt mit vielen kreativen Grenzgängern auftrumpfen, die zusätzliche Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erwarten lassen. So sind Arbeiten der Literatur-Nobelpreisträger Bob Dylan und Peter Handke angekündigt, so werden die Musiker Till Brönner und Helge Schneider ihre Fotografien oder Objekte ausstellen. Vor Tagen erinnerte ich in einem Gespräch daran, dass wir in Karlsruhe seit langem per Vergabe des Hans Platschek Preises für Kunst und Schrift signalisieren, wie bedeutsam Synergie-Effekte auch im künstlerischen Schaffen sind – zumal es vorrangig um Inhalte, nicht um Techniken geht.

Frage: Unwichtig sind Ihnen die bildnerischen Techniken freilich nicht, wenn Sie beispielsweise per Sonderschau Druckgrafik von der Radierung und der Lithografie über den Holzschnitt bis zum Siebdruck sämtliche Möglichkeiten in herausragenden Exponaten präsentieren lassen, oder?

Britta Wirtz: Das stimmt. Aber wichtiger ist mir, dass die von Ausstellern in dieser Übersicht präsentierten Editionen auch jüngeren Messe-Besuchern, die noch mit bescheidenen Mitteln einkaufen müssen, die Chance geben, etwas zu erwerben, eine Sammlung aufzubauen. Denn die art KARLSRUHE ist eine Messe, die im Blick nach vorn entwickelt wird, die an die Sammler von morgen denken muss.

Frage: Zum Jahreswechsel 2019/2020 haben einige Kunstkritiker eine eher skeptische Bilanz gezogen. Sie sind, bezogen auf den internationalen Kunstmarkt und seine Entwicklung im dritten Jahrzehnt, auffällig vorsichtig. Wie lautet Ihre Prognose, wie sehen Sie die Zukunft der Kunstmärkte?

Britta Wirtz: Wenn ich bedenke, dass der Umsatz der Kunsthändler, weltweit betrachtet, in den vergangenen zehn Jahren nur rund neun Prozent zugelegt hat, sich das Vermögen der reichsten Menschen aber in dieser zurückliegenden Dekade verdoppelt hat, dann lässt sich die Zukunft der Branche leider nicht allzu euphorisch beschreiben. Zweifelsfrei haben einige wenige, wohl maßlos überzogene Höchstpreise für Gegenwartkunst, um die 90 Millionen Dollar, für eine Verzerrung der Zahlen gesorgt. Wir bilden mit der art KARLSUHE aber nicht den hochspekulativen Markt ab.

Wir verstehen uns vielmehr als die vielleicht demokratischste, sozialste Kunstmesse im deutschsprachigen Raum: wir fördern durch niedrigschwellige, aber künstlerisch wertvolle Angebote, dass Menschen zum Kunstbesitzenden werden. Denken wir hier an die Druckgrafik, die ja in diesem Jahr erstmals nicht nur mit der Sonderschau bedacht wird, sondern auch mit der Präsentation der Sammlung Stiftung Hans-Peter Haas, dem wohl bedeutendsten Siebdrucker Deutschlands. In Halle eins sind ebenso die Multiples zu Hause. Auch durch ein solches Angebot wird der Kunstbesitz Vielen ermöglicht. Und: Kunstbesitz macht etwas mit den Menschen. Sie werden zum Fühlen und Denken angeregt. Ganz im beuysschen Sinne liefern wir hier einen Beitrag, und der ist in einer von Demokratie und Recht geprägten Stadt wie Karlsruhe gerade gut aufgehoben.

Frage: Trotzdem müssen Galeristen verkaufen und auf ihre Kosten kommen. Was empfehlen Sie?

Britta Wirtz: Es geht grundsätzlich um ein vernünftiges Maß bei der Preisbildung. Und ich bin froh, dass unser Kurator, Ewald Karl Schrade, der zugleich selbst als Galerist tätig ist, seine Kollegen immer wieder animiert, dabei behutsam zu rechnen. Zwar werden auch auf der art KARLSRUHE durchaus Werke über der Millionen-Grenze angeboten, doch alles in allem beobachte ich hier eine moderate Preisgestaltung in allen Segmenten. Das ist gut so, das dürfte auch ein Grund sein, warum wir in den kommenden Tagen erneut rund 50 000 Besucher erwarten dürfen. Die art KARLSRUHE, so hat es sich herumgesprochen, bietet Herausragendes zu angemessenen Preisen. Und es dreht sich, zum Glück, primär alles um die Kunst. Klartext: Schönheit und Erkenntnis vor Rendite und Spekulation.

2020-01-15
Hans Platschek Preis 2020 geht an Helga Schmidhuber

Dieser erinnert an den vor 20 Jahren verstorbenen Maler und Schriftsteller Hans Platschek, einer der bedeutenden Vor- und Nachdenker, aber auch Kritiker künstlerischer Positionen nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Stiftung wurde vom Hamburger Anwalt Kurt Groenewold gegründet und der Vorstand besteht derzeit neben ihm aus Bettina Steinbrügge (Kunstverein Hamburg) und Sebastian Giesen (Hermann-Reemtsma-Stiftung). Im letzten Jahr erhielt Monica Bonvicini den Preis und folgte damit auf Preisträger wie Justin Almquist (2016), Jonathan Meese (2017) oder auch Michael Kunze (2018). Der diesjährige Einzeljuror und somit auch Laudator Alexander Klar (Kunsthalle Hamburg) wählte in diesem Jahr die Künstlerin Helga Schmidhuber aus.

Die 1972 in Wiesbaden geborene Künstlerin studierte Kommunikationsdesign in Wiesbaden und an der Kunstakademie Düsseldorf bei Dieter Krieg und Albert Oehlen, dessen Meisterschülerin sie ist. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, u.a. Markus-Lüpertz-Preis, Preis der Freunde und Förderer der Kunstakademie Düsseldorf und 1. Preis Max-Ernst-Stipendium, Brühl.

Die Arbeiten von Helga Schmidhuber sind als Zyklen und größere Werkgruppen aufgebaut, im Zentrum steht die Malerei, wobei es ihr darum geht, die Möglichkeiten des Malerischen zu erkunden und „akute, selbstverursachte Probleme zu lösen“. Bild- und Realitätsebenen, malerische und graphische Elemente verschränken und überlagern sich zu Deformationen und Verfremdungen.

Die Arbeiten von Helga Schmidhuber werden im Dialog mit ausgewählten Bildern von Hans Platschek am Stand der Stiftung in Halle 1 auf der art KARLSRUHE ausgestellt. Darüber hinaus findet am Donnerstag (13. Februar, 17 Uhr) die Preisverleihung auf der art KARLSRUHE im ARTIMA art Forum statt.

Loth-Skulpturenpreis – gesponsert von der L-Bank - zum dritten Mal ausgelobt

Auf der letztjährigen art KARLSRUHE durfte sich Jörg Bach, vertreten von der Galerie Wohlhüter (Leibertingen-Thalheim), über den zum zweiten Mal vergebenen Loth-Skulpturenpreis – gesponsert von der L-Bank – freuen. Den mit 20 000 Euro dotierten Preis vergibt eine Fachjury auch auf der art KARLSRUHE 2020 an einen der insgesamt 20 Skulpturenplätzen. Diese zählen zu den unverwechselbaren Eigenheiten der Kunstmesse. Mit dem Preis werden die Galerie und der Künstler gleichermaßen ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am Freitag (14. Februar 2020, 17 Uhr) im ARTIMA art Forum statt.

Preis für die beste One-Artist-Show

Seit 2008 wird jährlich auf der art KARLSRUHE der gleichnamige Preis für die beste One-Artist-Show der Messe vergeben. Das Land Baden-Württemberg und die Stadt Karlsruhe würdigen damit gleichermaßen einen Künstler und einen Galeristen für die beste One-Artist-Show, welche eine Fachjury auswählt. Im Gegenwert von 15 000 Euro werden Werke aus der ausgezeichneten Einzelpräsentation für die art KARLSRUHE-Collection erworben, die die Städtische Galerie Karlsruhe verwaltet. Letztjährige Preisträgerin war die Künstlerin Myriam Holme mit ihrem Galeristen Bernhard Knaus (Frankfurt). Die Preisverleihung findet am Sonntag (16. Februar, 11 Uhr) im ARTIMA art Forum statt.

2020-01-15
art KARLSRUHE feiert die Skulptur
Skulptur des Künstlers Daniel Wagenblast
Skulptur ist stark im Fokus der kommenden art KARLSRUHE. Auch der Künstler Daniel Wagenblast, dem die Galerie Burster (Karlsruhe/Berlin) 2019 einen Skulpturenplatz widmete, ist wieder dabei. (Foto: Messe Karlsruhe, Jürgen Rösner)

Die 17. Ausgabe der art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst (13. bis 16. Februar) vereint 210 national sowie international renommierte Galerien aus 15 Ländern in den Karlsruher Messehallen. Die Hallen werden zum Jahresbeginn wieder zum Schau- und Marktplatz für Kunst aus einer Spanne von über 120 Jahren.

„Mitten im Sammlerland Baden-Württemberg schafft die Messe Karlsruhe jeweils zum Jahresbeginn für fünf Tage einen Hot Spot für die Kunst“, erläutert Messechefin Britta Wirtz. „Die letztjährige Verleihung des Titels UNESCO City of Media Arts an die Stadt Karlsruhe bestätigt uns in unserem Engagement für die Kunst“, ergänzt Britta Wirtz.

Die traditionellen, raumgebenden zwanzig Skulpturenplätze werden erstmalig flankiert von einem Skulpturengarten im Atrium – gesponsert von der Vollack Gruppe. Und um das Thema Skulptur noch stärker in den Fokus zu rücken, befragt Moderator Carl Friedrich Schröer beim 15. ARTIMA art meeting die Bildhauer Olaf Metzel und Vera Röhm zu den Herausforderungen ihres künstlerischen Schaffens und spricht mit Galerist Christian K. Scheffel über seine Leidenschaft für Dreidimensionales. Karl Ewald Schrade, Kurator der Messe von Anbeginn, dazu: „Ich habe mich immer sehr für die dreidimensionale Kunst eingesetzt und freue mich deshalb außerordentlich, dass wir im Rahmen des Skulpturen-Schwerpunkts den Loth-Skulpturenpreis – gesponsert von der L-Bank – zum dritten Mal vergeben können. Und das im Jahr des 100. Geburtstages von Wilhelm Loth.“

Sonderausstellung der Stiftung Hans-Peter Haas – Serigraphien großer Meister von Ackermann bis Vasarely

Max Ackermann, Josef Albers, Christo, Lucio Fontana, HAP Grieshaber, Robert Indiana, Roy Lichtenstein, Günter Fruhtrunk, Niki de Saint Phalle, Otto Piene, Tom Wesselmann – die Liste der Künstler, für die der Siebdrucker Hans-Peter Haas (HPH) seit Ende der 50er Jahre arbeitete, ist lang. Bereits der Maler und Bildhauer Heinz Mack urteilte: „HPH ist der Drucker für die Künstler – und der Künstler unter den Druckern.“ Und mit sicherem Blick hat Haas, der 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde, eine Sammlung druckgrafischer Werke aufgebaut, aus der auf der art KARLSRUHE rund 150 Werke gezeigt werden. In direkter Nähe zur Sonderschau Druckgrafik, die 2020 bereits zum vierten Mal stattfindet und für die aus Einlieferungen der ausstellenden Galeristen Werke juriert und angeboten werden.

Einblick in das Programm der Aussteller

Die 210 Aussteller aus 15 Ländern werden in den vier Messehallen das breite Spektrum herausragender Kunstwerke vergangener 120 Jahre bieten, aber auch besondere Schwerpunkte setzen.

Etliche Galeristen haben sich dazu entschieden, Arbeiten von bedeutenden Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts mit nach Karlsruhe zu bringen. Von Künstlerinnen, die zwar Kunstgeschichte mitgeschrieben haben, doch jahrzehntelang von den Museen und teils auch vom Kunsthandel vernachlässigt wurden. Das gilt beispielsweise für die Malerin Lotte Laserstein, die beim erstmals ausstellenden Galeristen Dr. Michel Nöth (Ansbach) im Programm ist oder auch für die Bildhauerin Renée Sintenis, vertreten von der Galerie Ludorff (Düsseldorf). Nöth und Ludorff gehören – zusammen mit dem Kunstkontor Dr. Doris Möllers (Münster) – zu den Ausstellern, die auch Werke von Gabriele Münter im Gepäck haben. Bei Galerie St. Gertrude (Hamburg) wird Hannah Höch gezeigt und bei Varfok (Budapest) Francois Gillot. Weitere Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts wie Tamara de Lempicka und Käthe Kollwitz sind bei Eggerbauer (Köln) und Koch-Westenhoff (Lübeck) vertreten.

Für Werke der klassischen Moderne haben sich wieder viele Galeristen entschieden, so dass diese Kunst-Epoche insgesamt stark vertreten ist. Von Lovis Corinth über Max Ernst bis zu Pablo Picasso, der allein bei 13 Galerien zu sehen ist und dem die Galerie Klaus Benden (Köln) eine One-Artist-Show widmet, hin zu Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner und bis zu Joan Miró: Keiner der bekannten Vertreter wird fehlen. International renommierte Galerien der klassischen Moderne wie Cortina (Barcelona), Gilden’s Art Gallery (London) und Schwarzer (Düsseldorf) bringen Spitzenwerke mit.

Einen weiteren Schwerpunkt werden Arbeiten der Zero-Bewegung bilden. Allein Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker stehen im Fokus von jeweils acht bis zehn Ausstellern. Uecker, der dieses Jahr seinen 90. Geburtstag feiert, widmet die Galerie Dorothea van der Koelen eine One-Artist-Show.

Im Bereich der Gegenwartskunst wird ebenfalls höchste Qualität gezeigt. Viele amerikanische Künstler sind diesmal vertreten, beispielsweise Christo, Alex Katz, Jeff Koons, Julian Schnabel, Cindy Sherman und Richard Serra.

Auch Werke der Pop-Artisten stehen zur Verfügung, ob Roy Lichtenstein oder Robert Rauschenberg, ob James Rosenquist oder Tom Wesselmann. Sieben Galerien werden Werke von Andy Warhol zeigen.

Allergrößtes Sammler-Interesse werden einmal mehr die Bilder von Gerhard Richter finden. Der weltweit geschätzte Maler aus Deutschland, von einem halben Dutzend Galerien angekündigt, wird überwiegend von Ausstellern aus dem Rheinland, darunter Bernd Bentler (Bonn) und die Kunsthandlung Osper (Köln) vertreten. Aber auch die Galerie Hegau Bodensee bringt einen Richter mit nach Karlsruhe.

Außer Gerhard Richter sind viele weitere bekannte Künstler der Gegenwart mit Werken vertreten, beispielsweise Georg Baselitz, Miriam Cahn, Katharina Grosse, Jürgen Klauke, Karin Kneffel, Imi Knoebel, Markus Lüpertz, Julian Opie, Neo Rauch, Anselm Reyle, Sean Scully oder Daniel Spoerri.

Mit Werken frisch aus den Ateliers warten die Aussteller im Bereich ContemporaryArt 21 auf. Beispielsweise wird The View dem Künstler Stefan Bircheneder eine One-Artist-Show widmen. Und die Galerie Tobias Schrade bespielt einen Skulpturenplatz mit den wunderbaren Vogel-Gestalten von Matthias Garff. Zeitgenössisches findet man aber auch in Halle 1 bei der Galerie Mirko Mayer.

Die kommende art KARLSRUHE wird vermehrt Fotografien, Zeichnungen, Bilder und Objekte von Künstlern anderer Sparten präsentieren, etwa von Musikern, Schauspielern und Schriftstellern. Werke des Musikers und Komponisten Michael Patrick Kelly sind am Stand von Artstar zu haben und Bob Dylan, Blues-Legende und Dichter, der bereits 2016 mit dem Nobelpreis geehrt wurde, gibt es bei Premium Modern Art (Heilbronn). Fotografien von Dieter Nuhr werden bei der Galerie Obrist (Essen) angeboten, und der weltberühmte Jazz-Trompeter Till Brönner zeigt sein fotografisches Werk am Stand der Galerie Alexander Ochs Private (Berlin).

2019-12-05
Ein Festival des Dreidimensionalen

Skulptur im Fokus der art KARLSRUHE 2020

Damals waren es neun Skulpturenplätze, die von ausgewählten Galerien beschickt wurden. Vom 13. – 16. Februar nächsten Jahres werden es 20 Skulpturenplätze sein, die raumgebende Situationen in die hohen, lichtdurchfluteten Hallen bringen und Plätze der Kontemplation zwischen den Messekojen schaffen. Von Beginn an erforderten diese raumgreifenden Kunstwerke, welche stets den Dialog mit der Architektur suchen, einen erheblichen logistischen Aufwand.

Loth-Skulpturenpreis – gesponsert von der L-Bank – wird zum dritten Mal vergeben

Skulptur von Jörg Bach, Preisträger des Loth-Skulpturenpreises 2019
Preisträger des Loth-Skulpturenpreises 2019 war der Künstler Jörg Bach (Galerie Wohlhüter) (Foto: Messe Karlsruhe, Jürgen Rösner)

Um das Engagement der Galeristen und Bildhauer zu würdigen, die alljährlich diese Skulpturen nach Karlsruhe bringen, wurde 2018 der Loth-Skulpturenpreis, der von der L-Bank, Staatsbank für Baden-Württemberg, gesponsert wird, ins Leben gerufen. Benannt ist der Preis nach dem Karlsruher Akademieprofessor Wilhelm Loth (1920 bis 1993). Eine kompetent besetzte Jury, in der auch 2020 erneut Museumsdirektoren vertreten sind, begutachtet sämtliche Installationen – und hat bereits 2018 mit Joana Vasconcelos (Galerie Scheffel, Bad Homburg) und 2019 mit Jörg Bach (Galerie Wohlhüter, Leibertingen-Thalheim) wiederholt eine überzeugende Wahl getroffen.

Dass der Loth-Skulpturenpreis stets reichlich Aufmerksamkeit erzeugt, hat zweifellos auch damit zu tun, dass er stattlich dotiert erscheint. Die L-Bank stellt erneut 20 000 Euro Preisgeld zur Verfügung, das gleichermaßen dem Künstler und Galeristen zugutekommt.

Die offizielle Verleihung findet am Freitag, 14. Februar 2020, 17 Uhr, im ARTIMA art Forum in der dm-arena statt.

Skulpturengarten – gesponsert von der Vollack Gruppe – im Atrium

Skulptur von Herbert Mehler
Es gibt 20 der raumgebenden Skulpturenplätze auf der Messe; hier ein Ausschnitt einer Skulptur von Herbert Mehler (Foto: Messe Karlsruhe, Jürgen Rösner)

Neben den in die Hallen integrierten Skulpturenplätzen wird der Skulpturengarten – gesponsert von der Vollack Gruppe – im Atrium der Messe Karlsruhe entstehen und einen weiteren Baustein für das Festival des Dreidimensionalen bilden. Der Skulpturengarten widmet sich ausschließlich Außenplastiken und ergänzt den Rundgang im Innenhof des Messegeländes. Gezeigt werden Skulpturen von ausstellenden Galerien, die auch in der Messe einen Skulpturenplatz bespielen.

Die Karlsruher Vollack Gruppe – Experten für methodische Planung, den Bau sowie für die Revitalisierung nachhaltiger, energieeffizienter Gebäude – mit bundesweit mehreren Standorten ermöglicht als Sponsor den Skulpturengarten und verleiht damit dem eigenen Engagement im Bereich Kunst und Kultur weitere Strahlkraft.

ARTIMA art meeting zum Thema Skulptur

Dank der Kunstversicherung der Mannheimer Versicherungen, die auch 2020 mit einem Informationsstand in Halle 3 der art KARLSRUHE vertreten sein wird, findet alljährlich die Gesprächsreihe ARTIMA art meeting im gleichnamigen Forum in der dm-arena der Messe Karlsruhe statt. Ob Kunstproduktion oder Kunstrezeption, ob Kulturpolitik oder Marktentwicklungen: Seit 15 Jahren werden sämtliche Branchenthemen nach und nach per Podiumsdiskussion oder Einzelgespräch erörtert. Konzipiert von Lindinger + Schmid, vermittelt die Veranstaltungsreihe mithin einen tiefen Einblick in den Kunstbetrieb, und prominente Fachleute sorgen mit markanten Statements für Gesprächsstoff.

Moderator Carl Friedrich Schröer, Kunstkritiker aus Düsseldorf, wird diesmal am 13. und am 14. Februar 2020, jeweils um 13 Uhr und um 15 Uhr, mit seinen Talkgästen über das Thema Skulptur sprechen. Die Besetzung des Podiums ist einmal mehr hochkarätig ausgefallen. Am ersten Messetag wird beispielsweise der Bildhauer Olaf Metzel, der im Dialog mit Schröer seine Erfahrungen im öffentlichen Raum einbringen will, zu Gast sein. Am zweiten Messetag, 14. Februar, werden die Künstlerin Vera Röhm sowie Messe-Kurator Ewald Karl Schrade und Beirat-Mitglied Christian K. Scheffel, Initiator der Skulpturen-Biennale “Blickachsen“, auftreten und ihrerseits über die dreidimensionale Kunst berichten.

2019-11-12
Serigraphien großer Meister von Ackermann bis Vasarely

Sonderausstellung der Sammlung der HPH Stiftung

Unverkennbar ein Wassily Kandinsky: das 1939 entstandene Werk als HPH-Siebdruck für das Deutsche Kinderhilfswerk Foto: Jürgen Burkhardt
Unverkennbar ein Wassily Kandinsky: das 1939 entstandene Werk als HPH-Siebdruck für das Deutsche Kinderhilfswerk Foto: Jürgen Burkhardt

Auf Sonderausstellungen wie die der Sammlung Würth (2017), Frieder Burda (2018) oder Peter C. Ruppert (2019) folgt in 2020 eine Präsentation, die sich speziell dem Medium der Druckgrafik widmet: die Sammlung der HPH Stiftung – Serigraphien großer Meister von Ackermann bis Vasarely. Gezeigt werden rund 100 Arbeiten von international erfolgreichen Künstlern.

HPH – Der Künstler unter den Druckern

Hans-Peter Haas bei der Arbeit in seinem Atelier. Foto: Jürgen Burkhardt
Hans-Peter Haas bei der Arbeit in seinem Atelier. Foto: Jürgen Burkhardt

Hans-Peter Haas (HPH), der 1935 in Stuttgart geboren wurde, lernte den Siebdruck bei Luitpold Domberger, dem Pionier des künstlerischen Siebdrucks. Bereits in jungen Jahren wurde HPH vom Virus Kunst erfasst: Seit über 60 Jahren arbeitet er mit international bekannten Malern und Bildhauern zusammen und erweckt ihre Ideen zum Leben – von Salvador Dalí, Lucio Fontana, Max Ernst und Günther Fruhtrunk bis hin zu Heinz Mack oder Victor Vasarely. Haas Arbeiten zeugen von einer außerordentlich hohen handwerklichen Qualität, was ihm weltweit einen einzigartigen Ruf einbrachte. Der im baden-württembergischen Leinfelden-Echterdingen nach wie vor tätige Präzisionsdrucker wurde 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Eine besondere Aufmerksamkeit erhält die Sammlung der Stiftung auf der kommenden art KARLSRUHE: HPH ist der Künstler unter den Sammlern. Der renommierte Siebdrucker hat über die Jahrzehnte mit unbestechlichem Blick quer durch die Kunstgeschichte gesammelt. Rund 100 Exponate aus der Sammlung werden auf der Messe gezeigt. Der Maler und Bildhauer Heinz Mack urteilte: „HPH ist der Drucker für die Künstler – und der Künstler unter den Druckern.“

Sonderschau Druckgrafik: Kunstwerke für Einsteiger und Experten

Sonderschau Druckgrafik der art KARLSRUHE.
Sonderschau Druckgrafik der art KARLSRUHE. Foto: Messe Karlsruhe, Jürgen Rösner

Zusätzlich vereint die Sonderschau Druckgrafik, die seit 2017 fester Bestandteil der Halle 1 ist, druckgrafische Werke aus dem Programm der ausstellenden Galerien. Die Sonderschau verlängert thematisch die gezeigte Sammlung der Stiftung HPH und bietet auf rund 200 Quadratmetern hochkarätige Druckgrafiken, die in der Preisspanne von einem unteren dreistelligen bis zu einem mittleren fünfstelligen Betrag zu erwerben sind. Das Spektrum deckt unterschiedliche Stilrichtungen, Drucktechniken und Auflagen ab: Von den ausstellenden Galerien werden Radierungen, Lithografien, Holzschnitte und Siebdrucke eingereicht und von einer Experten-Kommission für die Ausstellung kuratiert.

Die Druckgrafik, als Einsteigermedium bekannt, diente bereits zahlreichen etablierten Sammlern als Medium zur Annäherung an die Kunst. So bietet auch diese Sonderschau auf der art KARLSRUHE die Möglichkeit, einen Einstieg in die Sammelleidenschaft zu finden oder eine schon bestehende Sammlung um hochkarätige Original-Grafiken zu ergänzen.

2019-10-31
Karlsruhe ist erste deutsche Creative City of Media Arts

Als neues Mitglied des Städtenetzwerks tritt Karlsruhe künftig in einen Austausch mit Großstädten aus der ganzen Welt. Die von der UNESCO ausgewählten Mitglieder des Netzwerks haben Kultur und Kreativität als entscheidenden Teil ihrer eigenen Identität und eine der zentralen Stützen einer nachhaltigen Zukunftsstrategie erkannt. Für den mehr als einjährigen Bewerbungsprozess hatten insgesamt rund 40 Institutionen aus Kultur, Kreativwirtschaft, Forschung, Wissenschaft und der digitalen Open-Source-Szene sowie städtische Gesellschaften und Dienststellen ihre Kräfte gebündelt.

„Das ist ein bedeutender Tag für die Fächerstadt“, sagt Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. „Mit ihrer Entscheidung erkennt die UNESCO die besonderen Potenziale Karlsruhes als Medienkunst- und Kreativstandort an. Durch die Auszeichnung als UNESCO Creative City of Media Arts schärft Karlsruhe sein Profil als ein führendes Zentrum der universellen Medienkunst, der Digitalwirtschaft und IT-Forschung weiter.“ Mentrup verweist hier auf das jüngste Ranking der EU, das Karlsruhe als Nummer zwei der europäischen Städte bis 500.000 Einwohner bei Kultur und Kreativität einstuft. „Die Stadt gewinnt jetzt international noch mehr an Strahlkraft und Aufmerksamkeit. Mein Dank gilt allen Partnern der Bewerbung", so das Stadtoberhaupt.

Eine Stadt im kulturellen Dialog

Zu den Partnern im Advisory Board im Rahmen der Bewerbung der Stadt gehört auch die Messe Karlsruhe mit der internationalen Kunstmesse art KARLSRUHE. Messechefin Britta Wirtz betont: „In Karlsruhe besteht ein agiler Kontakt zwischen der Messe und der Stadt; ein Kulturdialog, der besonders während der art KARLSRUHE einen Höhepunkt erreicht und den Kreativstandort weiter bestärkt. So freuen wir uns natürlich sehr, über den positiven Ausgang der Bewerbung und beglückwünschen die Stadt Karlsruhe.“ Und Wirtz weiter: „Wir werden den Ball aufnehmen und gemeinsam mit den Akteuren der Stadt Karlsruhe die Creative City of Media Arts durch unterschiedliche Aktionen auf der Messe sichtbar machen. Darunter auch dem ZKM – Zentrum für Kunst und Medien, das schon seit jeher auf der art KARLSRUHE Medienkunst zeigt und unseren Besuchern näherbringt.“

Zahlreiche Karlsruher Kulturinstitutionen präsentieren sich jährlich auf der art KARLSRUHE. Auch außerhalb des Messegeländes ist in der Woche der Kunstmesse einiges geboten: Von besonderen Angeboten in der Städtischen Galerie, der Kunsthalle, dem ZKM – Zentrum für Kunst und Medien sowie auch der Gastronomieszene bis zu den jährlich zur Messe stattfindenden Händelfestspielen im Badischen Staatstheater. Außerdem wird während der art KARLSRUHE jährlich der von dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe verliehene und mit 15 000 Euro dotierte art KARLSRUHE-Preis auf der Messe verliehen.

(v.l.n.r.): Moderator Markus Broch im Gespräch mit Messechefin Britta Wirtz und dem Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. Foto: Messe Karlsruhe, Jürgen Rösner

Über die art KARLSRUHE

Zuhause im Sammlerland Baden-Württemberg, eingebettet in einer dichten Kulturlandschaft mit großen privaten Sammlungen wie Grässlin (St. Georgen), Schaufler (Sindelfingen), Hoppe-Ritter (Waldenbuch), dem Museum Würth (u.a. Schwäbisch Hall) und der Stiftung Frieder Burda (Baden-Baden), hat sich die Messe als eine feste Größe im internationalen Messegeschehen etabliert.

Die 17. Ausgabe der art KARLSRUHE (13. – 16. Februar 2020) wird erneut Kunst aus einer Spanne von 120 Jahren in den Karlsruher Messehallen vereinen. Jährlich ermöglichen über 200 nationale sowie internationale Galerien mit ihrem ausgestellten Programm einen Dialog der Klassischen Moderne und Gegenwartskunst. Markenzeichen der Messe sind die rund 20 in die Hallen integrierten Skulpturenplätze sowie zahlreiche One-Artist-Shows, die den Fokus auf das künstlerische Schaffen Einzelner legen. Zum begleitenden Programm der Messe gehören u.a. Sonderausstellungen, Preisverleihungen, das zweitägige Symposium ARTIMA art meeting sowie Events in der Karlsruher Kulturlandschaft.

2019-10-22
Beirat juriert 210 Galerien aus 15 Ländern

National sowie international renommierte Galerien erwartet

Die Halle 2 der art KARLSRUHE vereint Werke der Nachkriegskunst bis zur Gegenwart
Blick in die Halle 2 der art KARLSRUHE. Foto: Messe Karlsruhe, Jürgen Rösner

Insgesamt werden 210 national und international renommierte Galerien aus 15 Ländern ihr Programm auf der Messe präsentieren. Die Spanne der gezeigten Werke deckt 120 Jahre Kunstentwicklung ab – von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart.

Druckgrafik & Auflagenobjekte

In vielen Fällen beginnt ein Sammler-Leben mit dem Erwerb einer Druckgrafik, die dank ihres seriellen Charakters auch für Einsteiger attraktiv ist. Ein Großteil der Künstler hat sich an Aquatinta, Lithografie, Siebdruck oder dem Holzschnitt versucht. In Halle 1 bekommt das Medium Druckgrafik besondere Aufmerksamkeit. Aus Köln zeigt sich hier beispielsweise erstmals die Galerie Mirko Meyer mit einer One-Artist-Show. Außerdem neu mit dabei sind unter anderem die Overhead Gallery (Münster, D), die Gallery40NL (Doetinchem, NL) oder auch die Galerie Brita Prinz Arte (Madrid, E), die sich neben den für art KARLSRUHE-Besuchern bekannten Galerien wie Art Edition Fils (Düsseldorf, D) oder Premium Modern Art (Heilbronn, D) präsentieren. Die Galerien Behning / Eikelmann (Sylt / Düsseldorf, D) werden gemeinsam in Halle 1 – zusätzlich zu ihrem Stand in Halle 2 – ihr hochwertiges Grafikprogramm zeigen.

Außerdem vereint in Halle 1: die Sonderausstellung „Sammlung Hans-Peter Haas – Serigraphien großer Meister von Ackermann bis Vasarely“ sowie die Sonderschau Druckgrafik.

Die Sonderschau Druckgrafik vereint von den Ausstellern eingereichte und jurierte druckgrafische Werke aus allen vier Hallen.
Sonderschau Druckgrafik - Druckgrafiken aus dem Programm der Aussteller in Halle 1. Foto: Messe Karlsruhe, Jürgen Rösner.

Klassische Moderne über Nachkriegskunst bis hin zur Gegenwart

Ein Schwerpunkt im Programm der art KARLSRUHE bildet seit der ersten Ausgabe die Klassische Moderne, gefolgt von der Nachkriegskunst bis hin zur Gegenwartskunst. Diese Bereiche werden in den beiden Messehallen 2 und 3 vereint. Stark im Bereich der Klassischen Moderne zeigen sich mit ihrem ausgestellten Programm unter anderem die Galerien Cortina (Barcelona, E), Eggerbauer (Köln, D), Gilden’s Art (London, GB), Luzán (Berlin, D), Dr. Michael Nöth (Ansbach, D), Thole Rotermund (Hamburg, D) sowie Malte Uekermann (Berlin, D). Mit einer Verlängerung ihres Portfolios bis hin zur Gegenwartskunst präsentieren sich unter anderem Die Galerie (Frankfurt, D), Ludorff (Düsseldorf, D), Schwarzer (Düsseldorf, D) sowie erstmals die in diesem Jahr gegründete Galerie WOS (Pfäffikon, CH). Neu mit dabei sind außerdem die Galerien Braun-Falco (München, D), GADCollection (Paris, F), Hegau-Bodensee-Galerie (Singen, D) oder auch Proarta (Zürich, CH) sowie Galeria Roy (Felanitx, E). Speziell im Bereich der Nachkriegskunst – mit Vertretern von Informel bis Zero – tritt, neben der etablierten Galerie Georg Nothelfer (Berlin, D), die Galerie Behning & Niehues (Sylt, D) zum ersten Mal auf. Vom Auftritt in 2019 überzeugt und so erneut mit dabei sind die Berliner Galerien König und Alexander Ochs.

Klassische Moderne und Nachkriegskunst zeigt die Halle 3
Blick in die Halle 3 der art KARLSRUHE. Foto: Messe Karlsruhe, Jürgen Rösner

ContemporaryArt 21

Speziell den Positionen, die frisch aus den Ateliers kommen, widmet sich die Halle 4/dm-arena der art KARLSRUHE. Hier sind unter anderem den Messe-Besuchern bekannte Galerien wie heissingart (Berlin/Lübeck, D), Klinger (Karlsruhe/Radeberg, D), Marek Kralewski (Freiburg im Breisgau, D), Christian Marx (Düsseldorf, D) oder auch Meno Parkas (Kaunas, LT) vertreten. Neu mit dabei sind hier unter anderem die Etienne Gallery (Oisterwijk, NL) sowie The View – Contemporary Art Space (Salenstein, CH). Die Galerie Tobias Schrade wird den Skulpturenplatz der Halle bespielen.

Neuaussteller und Wiederkehrer

Insgesamt hat der Beirat rund 40 Galerien juriert, die das erste Mal an der Messe teilnehmen sowie diejenigen, die für eine oder mehrere Ausgaben pausierten und nun wiederkehren. Die Neuaussteller verteilen sich über alle vier Hallen und kommen aus sechs Ländern:

  • Deutschland
  • Frankreich
  • Italien
  • Niederlande
  • Schweiz
  • Spanien

Eine vollständige Liste der ausstellenden Galerien finden Sie untenstehend zum Download bereit.

2019-08-23
art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst
Messechefin Britta Wirtz und Kurator Ewald Karl Schrade auf der art KARLSRUHE
Messechefin Britta Wirtz und Kurator Ewald Karl Schrade auf der art KARLSRUHE. Foto: Messe Karlsruhe, Jürgen Rösner

Jährlich ermöglichen über 200 nationale sowie internationale Galerien mit ihrem ausgestellten Programm einen Dialog der Klassischen Moderne und Gegenwartskunst. Markenzeichen wie die rund 20 in die Hallen integrierten Skulpturenplätze sowie zahlreiche One-Artist-Shows, die den Fokus auf das künstlerische Schaffen Einzelner legen, runden die Messe ab. Darüber hinaus wird in Halle 1 die Sonderausstellung einer Privatsammlung gezeigt sowie die Sonderschau Druckgrafik, die kuratierte druckgrafische Werke aus dem Programm der Aussteller zusammenführt.

Unter der Leitung von Kurator Ewald Karl Schrade und Messechefin Britta Wirtz kommt der siebenköpfige Beirat Anfang Oktober zusammen, um die ausstellenden Galerien zu jurieren. 2019 wurden die Galeristen Dr. Alexander Fils (Düsseldorf), Marko Schacher (Stuttgart) sowie Christian K. Scheffel (Bad Homburg) neu in das Gremium berufen. Nach langjähriger und guter Zusammenarbeit sind Dr. Frank Thomas Gaulin (Lübeck) sowie Anja Knoess (Köln) ausgeschieden.

Einreichungsschluss für Bewerbungsunterlagen ist der 9. September.

Die Beiratsmitglieder der art KARLSRUHE

Neben Kurator Ewald Karl Schrade und Messechefin Britta Wirtz setzt sich der Beirat der art KARLSRUHE für 2020 aus folgenden Mitgliedern zusammen:

Dorothee Baer-Bogenschütz (Kunstjournalistin, Wiesbaden). Die Kunsthistorikerin und -journalistin schreibt unter anderem für die KUNSTZEITUNG und berichtet weltweit über Kunstveranstaltungen und Ausstellungen.

Renate Bender (Galeristin, München). Im Programm ihrer gleichnamigen Galerie (gegründet 1987) führt Bender reduzierte Formen der Malerei, Fotografie und Bildhauerei, überwiegend im Bereich minimaler, monochromer und konkreter Ausdrucksformen.

Dr. Alexander Fils (Galerist, Düsseldorf). Der promovierte Kunsthistoriker und Aufsichtsratsmitglied in mehreren Museen führt die Art Edition-Fils (gegründet 1870), in fünfter Generation.

Dr. Dorothea van der Koelen (Galeristin, Mainz/Venedig). Die Kunsthistorikerin und Verlegerin ist inzwischen mit drei Galerien für zeitgenössische Kunst in Mainz und Venedig präsent, sie hat über 500 Ausstellungen in mehr als 25 Ländern kuratiert.

Marko Schacher (Galerist, Stuttgart). Seit einigen Jahren betreibt er seine Galerie Schacher – Raum für Kunst in Stuttgart und betätigt sich darüber hinaus als Kurator und Autor.

Christian K. Scheffel (Galerist, Bad Homburg). Er betreibt seine gleichnamige Galerie für zeitgenössische Kunst (gegründet 1979) in zweiter Generation. Zudem ist er Gründer und Kurator der Skulpturenbiennale Blickachsen und Geschäftsführer der Stiftung Blickachsen gGmbH.

Werner Tammen (Galerist, Berlin). Der Schwerpunkt der Galerie Tammen & Partner liegt im Bereich der zeitgenössischen Kunst. Zudem ist Tammen als Vorsitzender des Landesverbandes Berliner Galerien aktiv.

Die art KARLSRUHE finden Sie auch unter:

facebook.com/artkarlsruhe und instagram.com/art_karlsruhe

2019-02-24
art KARLSRUHE: Hier wird aus Liebe zur Kunst gekauft
Blick in Halle 3 der art KARLSRUHE.

Die art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst zog in ihrer 16. Ausgabe rund 50 000 Besucher in die Karlsruher Messehallen. Insgesamt zeigten 208 Galerien aus 16 Ländern Kunst aus einer Spanne von 120 Jahren. Die Messe schärft ihr Profil: „Wir fördern die Kunstvermittlung durch die Galeristen und bedienen damit nicht primär den institutionellen Kunstmarkt, es geht um die Leidenschaft für Kunst – und das wird von allen Beteiligten wertgeschätzt,“ konstatiert Messechefin Britta Wirtz und ergänzt: „genau aus diesem Grund würdigen wir jedes Jahr privates Sammeln mit einer eigenen Sonderausstellung und fördern den Einstieg ins Sammeln durch die Sonderschau Druckgrafik“.

Ein weiteres wichtiges Spielbein der art KARLSRUHE sind die Skulpturenplätze, die in diesem Jahr zum zweiten Mal durch den Loth-Skulpturenpreis – gesponsert von der L-Bank – gewürdigt wurden. Dazu Kurator Ewald Karl Schrade: „Der Dialog zwischen Flachware und dreidimensionalen Objekten ist einmalig und bereits von Anfang an im Konzept der Messe verankert. Denn hier haben wir den Freiraum, um die Skulpturen in Szene zu setzen. Und ich bin glückselig, dass wir dies durch den diesjährigen ‚Skulpturenpark‘ im begrünten Atrium der Messe unterstreichen konnten.“

Galeristen und Besucher von der Messe überzeugt

Besonders große Resonanz erfuhr die Sonderausstellung des Sammlers Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945, die im Museum im Kulturspeicher in Würzburg beheimatet ist. Die Museumsdirektorin Dr. Marlene Lauter resümiert: „Unsere Ausstellung hat bereits an der Preview eine große Resonanz erfahren. Kollegen waren sehr angetan von der musealen Qualität der Sammlung Ruppert. Eventuell gibt es sogar einen Überschlag: Ein Sammler hat mir seine Sammlung kleinformatiger konkreter Kunst angeboten. Darüber werden wir jetzt im Nachgang sprechen.“ Peter C. Ruppert verstarb leider kurz vor der Messe im Februar 2019. Neben der Sonderausstellung zeigten Größen wie die Galerie Jeanne (München), Galerie Klüser (München), Peter Sillem (Frankfurt) oder auch Monika Wertheimer (Oberwil, Schweiz) anspruchsvolle Fotoarbeiten und Editionen.

In Halle 3 zieht Petra Kaffeesieder, von der Gilden’s Art Gallery (London), mit ihrem Programm der Klassischen Moderne ein positives Fazit: „Für uns rentiert sich die art KARLSRUHE, wir machen gute Umsätze, denn unsere Käufer sind international, kommen aus Holland, Frankreich, Belgien und der Schweiz hierher.“ Das auf der Messe gezeigte Programm ist speziell auf die art KARLSRUHE zugeschnitten, „wir wissen, hier finden wir die geeigneten Käufer – und manchmal versuchen wir, auch neue Wege zu gehen, bringen Künstler erstmals mit und probieren so aus, wie das Publikum darauf reagiert. Die art KARLSRUHE ist eine unserer erfolgreichsten Messen. Aber auch das Miteinander, der Kontakt zwischen den einzelnen Galerien ist sehr angenehm. Es geht, glaube ich, den Ausstellern in der großen Allgemeinheit so, dass sie glücklich sind.“ Die Klassische Moderne hatte unter anderem durch Galerien wie Döbele Kunst (Mannheim), Ludorff (Düsseldorf), Galerie Luzán (Berlin), Thole Rotermund (Hamburg) oder die Galerie Schwarzer (Düsseldorf) einen starken Auftritt.

An die Galerie Bernhard Knaus Fine Art aus Frankfurt mit der Künstlerin Myriam Holme ging der diesjährige art KARLSRUHE-Preis. Galerist Bernhard Knaus freut sich: „Die Messe bietet eine sehr schöne Atmosphäre und ist ein super Forum. Wir können von großem Interesse berichten. Wir sind gut positioniert, haben einen großen Stand und anständig verkauft – ich treffe neue Leute, die Kundenkontaktzahl ist hoch, ich bin sehr zufrieden. Natürlich hat der Preis das seine dazu beigetragen. Aber auch Arbeiten von Ralf Peters habe ich sehr gut verkauft. Wir arbeiten inzwischen seit 20 Jahren zusammen.“

Auch die dm-arena/Halle 4, die sich der Contemporary Art verschreibt, kommt an: Mit seinem besonderen Verkaufskonzept der One-Artist-Show von Jim Avignon zog der Galerist Marko Schacher (Schacher - Raum für Kunst, Stuttgart) die Aufmerksamkeit auf sich. Ein Neuzugang in der Halle, AV17 Galerie aus Vilnius (Litauen), zieht ebenfalls ein positives Fazit: „Die Organisation ist super, die Stände sind wunderbar geräumig und es gibt sehr viele interessierte Besucher. Wir haben schon einige Verkäufe getätigt. Die art KARLSRUHE ist eine wichtige Messe, und wir hoffen, wiederkommen zu dürfen.“

Eine Stadt im kulturellen Dialog

art KARLSRUHE-Preisverleihung (v.l.): Messechefin Britta Wirtz, Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz, Annette Fehr, leitende Regierungsdirektorin, Künstlerin Myriam Holme und Galerist Bernhard Knaus, Prof. Dr. Pia Müller-Tamm, Direktorin der Kunsthalle Karlsruhe, sowie Kurator Ewald Karl Schrade.

In Karlsruhe besteht ein agiler Kontakt zwischen der Messe und der Stadt; ein Kulturdialog, der während der art KARLSRUHE jährlich einen Höhepunkt erreicht. Nicht nur, dass der von dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe verliehene und mit 15 000 Euro dotierte art KARLSRUHE-Preis auf der Messe verliehen wird, die Kulturinstitutionen der Stadt und darüber hinaus finden sich in der Museumsmeile oder in Gesprächsrunden wie dem ARTIMA art meeting auf der Messe wieder. Auch außerhalb des Messegeländes war in der Woche der art KARLSRUHE einiges geboten: Von besonderen Angeboten in der Städtischen Galerie, der Kunsthalle, dem ZKM – Zentrum für Kunst und Medien sowie auch der Gastronomieszene bis zu den jährlich zur Messe stattfindenden Händelfestspielen im Badischen Staatstheater.

Die nächste art KARLSRUHE findet vom 13. bis 16. Februar 2020 in der Messe Karlsruhe statt.

2019-02-22
Loth-Skulpturenpreis würdigt Auftritt der Skulptur
Galerie Werner Wohlhüter zeigt Skulpturen von Jörg Bach.
Preisträger sind die Galerie Werner Wohlhüter und Künstler Jörg Bach.

Seit mittlerweile zwölf Jahren werden auf der art KARLSRUHE (21. bis 24. Februar) der gleichnamige Preis sowie der Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift verliehen. Zum zweiten Mal wird in diesem Jahr der Loth-Skulpturenpreis – gesponsert von der L-Bank – ausgelobt, der den besten Skulpturenplatz der art KARLSRUHE auszeichnet.

Loth-Skulpturenpreis geht an Galerist Werner Wohlhüter und Künstler Jörg Bach

Den mit 20 000 Euro dotierten Loth-Skulpturenpreis - gesponsert von der L-Bank - vergibt die Fachjury für den besten Skulpturenplatz der art KARLSRUHE. Die insgesamt 20 Skulpturenplätze, die der Jury zur Auswahl standen und die in den vier Messehallen zu sehen sind, zeichnen die Messe besonders aus.

Mit dem Preis werden die Galerie und der Künstler gleichermaßen ausgezeichnet. Die Preisträger des zweiten Loth-Skulpturenpreises sind der Galerist Werner Wohlhüter (Galerie Werner Wohlhüter, Leibertingen-Thalheim) und der Künstler Jörg Bach, die in Halle 2 einen Skulpturenplatz bespielen.

Die Fachjury begründete ihre Wahl wie folgt: „Aus einem vielgestaltigen Aufgebot an Skulpturenplätzen von teils höchster Qualität hat die Jury einstimmig das Werk und die Präsentation des Bildhauers Jörg Bach (*1964) ausgewählt, vertreten von der Galerie Werner Wohlhüter. Dieser Skulpturenplatz überzeugt durch eine raumgreifende und präzise Setzung. Die zentrale großformatige Skulptur „Neuland“ von 2017 steht mit ihrem Volumen im spannungsreichen Kontrast zu den Plastiken kleineren Formats. Sichtbarkeit der Metallbearbeitung an der Oberfläche lassen das Werk lebendig werden. Die Materialität des Objekts, seine räumliche Dimension und die Spuren künstlerischer Arbeit bestimmen so die Skulpturen gleichermaßen. Das Wechselspiel zwischen innen und außen sowie die dynamische Masse der Stahlplastik zeichnen die Arbeit von Jörg Bach aus. Seit 1994 widmet sich die Galerie Wohlhüter besonders der Präsentation von Skulpturen. Dies wird mit der Preisvergabe ebenfalls gewürdigt. Wir gratulieren zur Auszeichnung mit dem zweiten Loth-Skulpturenpreis für den besten Skulpturenplatz der art KARLSRUHE.“

Der Skulpturenpreis ist nach dem Künstler Wilhelm Loth (1920 – 1993) benannt. 1958 wurde er als Leiter einer Bildhauerklasse an die Kunstakademie in Karlsruhe berufen, an der er seit 1960 als Professor bis zu seiner Emeritierung 1986 wirkte. Der Schwerpunkt des künstlerischen Schaffens Wilhelm Loths lag stets auf Plastiken. Hierbei verwendete er Bronze, Neusilber und Aluminium als Materialien. Der zentrale künstlerische Aspekt, um den sein Werk kreiste, ist die Darstellung des weiblichen Körpers.

Die Fachjury besteht aus Dr. Sebastian Baden (Kunsthalle Mannheim, Kurator zeitgenössische Kunst / Skulptur / Neue Medien), Dr. Pia Dornacher (Leitung Museum Lothar Fischer, Neumarkt / Opf), Alexander Heil (Nachlassverwaltung Wilhelm Loth, Karlsruhe), Dr. Marlene Lauter (Leiterin Museum im Kulturspeicher, Würzburg).

art KARLSRUHE-Preis geht an Galerie Bernhard Knaus Fine Art und Künstlerin Myriam Holme

Myriam Holme auf der art KARLSRUHE
art KARLSRUHE-Preisträger sind Künstlerin Myriam Holme und die Galerie Berhard Knaus Fine Art aus Frankfurt.

Die Gewinner des zwölften art KARLSRUHE-Preises, der gemeinsam von dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe vergeben wird und mit 15 000 Euro dotiert ist, stehen fest. Die Fachjury wählte aus den 196 One-Artist-Shows der Messe die überzeugendste Einzelpräsentation: die Galerie Bernhard Knaus Fine Art aus Frankfurt mit der Künstlerin Myriam Holme (Halle 2) sind die Gewinner. Verliehen wird der Preis am Samstag (23. Februar) um 11:30 Uhr im ARTIMA art Forum in der dm-arena/Halle 4. Zur Auswahl der Preisträger kommentiert die Fachjury: „Zur Auswahl der Preisträger kommentiert die Fachjury: „Myriam Holme ist eine emphatische Materialkünstlerin, die ihre Arbeiten auf der Wand, auf dem Boden und im Raum entfaltet. In ihren zwischen Tafelbild, Relief, Skulptur und Installation changierenden Werken nutzt sie das Unkalkulierbare von Materialinteraktionen.“

Die Fachjury besteht aus Dr. Brigitte Baumstark (Direktorin Städtische Galerie Karlsruhe), Dorothee Baer-Bogenschütz (Journalistin), Anja Casser (Leiterin des Badischen Kunstvereins Karlsruhe e.V.), Dr. Michael Hübl (Journalist), Prof. Dr. Pia Müller-Tamm (Direktorin Staatliche Kunsthalle Karlsruhe), Prof. Werner Pokorny (Künstler), Michael Sieber (Staatssekretär a. D.).

Monica Bonvicini erhält Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift

Monica Bonvicini
Monica Bonvicini vor ihrer frisch gesprühten Graffiti-Arbeit auf der art KARLSRUHE.

Zum zwölften Mal wurde am Donnerstag (21. Februar) auf der art KARLSRUHE der Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift vergeben. Die italienische Künstlerin Monica Bonvicini wurde von der Jurorin Bettina Steinbrügge, Direktorin des Kunstvereins in Hamburg und Mitglied des Vorstands der Hans Platschek Stiftung, ausgewählt.

In der Laudatio erklärt Steinbrügge: „Das Thema ,Frau als Opfer‘ ist Bonvicini zu weinerlich, zu langweilig. In jedem ihrer Werke zeigt sich ein Gefühl der Dringlichkeit. Damit deckt sie männlich konnotierte Machtverhältnisse auf und erschafft eine Schriftkultur eigener Art.“ Im Anschluss an die Preisverleihung sprühte Monica Bonvicini am Stand der Stiftung ein Graffiti an die Wand und kommentiert ihre frisch entstandene Arbeit vor Ort: „Das Graffiti ist inspiriert durch eine französische Schriftstellerin, die für mich als Beispiel für eine furchtlose Frau steht. Die Stimme muss man immer benutzen.“

2019-02-21
art KARLSRUHE: Starker Auftakt in die Kunstmesse-Saison
art karlsruhe Blick in Halle 2
Blick in Halle 2 der art KARLSRUHE.

„Die art KARLSRUHE strahlt wie kaum eine andere Veranstaltung in der Region in Kunst, Kultur und Wissenschaft weit über die Landesgrenzen aus,“ eröffnete Messechefin Britta Wirtz die diesjährige art KARLSRUHE (21. bis 24. Februar) an der gestrigen Preview für geladene Gäste. Der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup, bestätigte dies und ergänzte: „Für mich ist faszinierend, wie sich die Messe präsentiert. Das ist fast schon ein Kunstwerk. Man wird gefangen von einem freudigen Kunstgefühl.“

Insgesamt 208 Galerien aus 16 Ländern präsentieren ihr Programm – von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwartskunst – in den vier Messehallen.

Kurator Ewald Karl Schrade ging zur Eröffnung auf ein wichtiges Merkmal der Messe ein: „Die Skulptur sollte von Anfang an einen ebenbürtigen Platz neben der Malerei einnehmen. Dafür habe ich die Skulpturenplätze geschaffen und wir konnten im letzten Jahr erstmalig den von der L-Bank gesponserten Loth Skulpturenpreis ausloben. Um dies noch zu unterstreichen, haben wir diesmal Skulpturen im Innenhof als ‚Skulpturenpark‘ konzentriert.“

Preview-Gäste in Kaufstimmung

Einen sehr positiven Start in die 16. Ausgabe der art KARLSRUHE vermeldeten etliche Galeristen bereits kurz nachdem am Vormittag die Tore der Karlsruher Messehallen für geladene Gäste öffneten und Kunstliebhaber auf das Messegelände strömten. Schon wenige Minuten nach Öffnung sah man Besucher mit gerade erstandenen Werken durch die Hallen laufen.

„Ein großer Sammler war direkt um 11 Uhr da und hat gekauft. Die Arbeiten von Christopher Lehmpfuhl kommen besonders gut an“, fasste Galerist Alfred Kornfeld (Berlin) kurz und bündig an seinem Stand in Halle 3 die Preview zusammen.

Die ebenfalls in Halle 3 platzierte Galerie Ludorff aus Düsseldorf berichtet von zwei musealen Anfragen für ein Werk von Otto Müller. „Es sind einige Museumsvertreter hier und wir stoßen auf der Messe auf ein sehr gesprächsbereites Publikum“, erklärt Galerist Manuel Ludorff. Die erstmals vertretene Galerie König aus Berlin verkaufte in Halle 2 unter anderem eine Arbeit von Alicja Kwade für 32.000 Euro.

Messechefin Britta Wirtz auf der art KARLSRUHE
Messechefin Britta Wirtz beim Presseempfang der art KARLSRUHE.

Wachstum in alle Richtungen

„Eine Messe ist mit einem Baum vergleichbar,“ sagt Kurator Ewald Schrade, „er braucht starke Wurzeln, um verankert zu sein und eine ausladende Krone, um viel Licht zu bekommen.“ Sowohl die Verankerung in der Region als auch die Strahlkraft der art KARLSRUHE weit über Landesgrenzen hinaus, sind beständig gewachsen. Der Kurator fügt lächelnd hinzu: „Die Bäume sollten aber auch nicht in den Himmel wachsen.“

Dazu Galerist Klaus Benden (Köln), der nach 11 Jahren Abstinenz auf die Messe zurückkehrt: „Die art KARLSRUHE bietet viele Vorteile und eine Menge an speziellen Rahmenfunktionen. Ich finde es unglaublich beeindruckend, wie die art KARLSRUHE in Karlsruhe gelebt wird. Das kenne ich nicht aus anderen Städten.“ Und Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup unterstreicht: „Die art KARLSRUHE ist fast so etwas wie ein Kunstvolksfest; sie wird von der Bevölkerung gelebt. Sie ergänzt, was wir in Karlsruhe haben und die Karlsruher Kunstszene ergänzt die art KARLSRUHE.“

Die 16. Auflage der Messe wartet mit einer nie dagewesenen Beteiligung internationaler Galerien auf: jede vierte Galerie kommt mittlerweile aus dem Ausland. Neuzugänge waren in diesem Jahr beispielsweise die Istanbuler Galerie Anna Laudel, die Londoner Cube Gallery oder auch die Amsterdamer Planting Gallery. Aber auch aus Deutschland sind Galerien mit hochwertigem Programm hinzugekommen wie die Berliner Galerie Johann König oder die ebenfalls aus Berlin stammende Galerie Alexander Ochs Private.

Ewald Karl Schrade, Kurator
2018-11-29
Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945
Victor Vasarely, Lapidaire, 1972, Acryl auf Leinwand 140 x 140 cm, Museum im Kulturspeicher Würzburg Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945 Foto: Elmar Hahn, Veitshöchheim © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Victor Vasarely, Lapidaire, 1972, Acryl auf Leinwand 140 x 140 cm, Museum im Kulturspeicher Würzburg Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945 Foto: Elmar Hahn, Veitshöchheim © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945

Von Anfang an begeisterte sich Peter C. Ruppert für die Reduktion auf das Wesentliche, ein Merkmal konstruktiv-konkreter Kunst, die sich durch rationalen Bildaufbau und gleichzeitig überraschende Wahrnehmungseffekte auszeichnet.

Mit viel Geduld und großer Fachkenntnis entstand in mehr als 30 Jahren die Sammlung „Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945“. Auf der art KARLSRUHE 2019 werden unter anderem Werke von Künstlern wie Josef Albers, Max und Jakob Bill über Leo Erb bis hin zu Richard Paul Lohse oder David Nash gezeigt.

  • Insgesamt umfasst die Sammlung von Peter C. Ruppert 420 Werke – darunter Gemälde, Skulpturen, Objekte und Arbeiten auf Papier – von circa 240 Künstlern aus 23 europäischen Ländern.
  • Zunächst alleine und dann im Zuspiel mit Ehefrau Rosemarie stellte der 1934 geborene, in Berlin lebende Sammler eine der vielfältigsten und in ihrer Qualität europaweit einmaligen Kollektionen zur Konkreten Kunst zusammen.
  • Zu den Besonderheiten gehören die konkrete Fotografie und Werke von Künstlern aus Großbritannien.
  • Als Dauerleihgabe ist die Sammlung fast vollständig in Würzburg im Museum im Kulturspeicher zu sehen.

Im Jahr 2005 mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet, vereint das Museum zwei Sammlungen unter seinem Dach: die Städtische Sammlung und die private Sammlung „Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945“. Das Museum im Kulturspeicher Würzburg konnte sich seit seiner Eröffnung 2002 in der traditionsreichen Barockstadt Würzburg als Haus für die Kunst der Moderne etablieren.

Josef Albers, Bright September, 1963, Öl auf Masonit, 121,5 x 121,5 cm, Museum im Kulturspeicher Würzburg, Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945, Foto: Karl Arendt, ADF, Köln © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Josef Albers, Bright September, 1963, Öl auf Masonit, 121,5 x 121,5 cm, Museum im Kulturspeicher Würzburg, Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945, Foto: Karl Arendt, ADF, Köln © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Konkrete Kunst im Programm der Galerien – ein Einblick

Künstler aus dem Umfeld der ZERO-Bewegung, darunter Bernard Aubertin, Piero Dorazio, Gotthard Graubner, Heinz Mack, Christian Megert, Otto Piene und Günther Uecker, werden auf der art KARLSRUHE 2019 stark vertreten sein, gut 60 Jahre nach Gründung durch Mack und Piene.

Aber auch die Bilder von Konstruktivisten wie Günter Fruhtrunk (gestorben 1982) und Georg Karl Pfahler (gestorben 2002) tauchen mehrfach auf. Die 16. Ausgabe der Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst verspricht einen starken Auftritt der stillen Maler und Bildhauer – von Josef Albers über Antonio Calderara bis zu Victor Vasarely und Ludwig Wilding.

Zur art KARLSRUHE – Klassische Moderne und Gegenwartskunst

Vom 21. bis 24. Februar 2019 vereinen sich während der art KARLSRUHE 208 Galerien aus 16 Ländern in den Karlsruher Messehallen. Diese werden zum Schauplatz für Kunst aus einer Spanne von über 120 Jahren. Zusätzlich schaffen insgesamt 20 Skulpturenplätze raumgebende Situationen und laden zum Verweilen ein, kombiniert mit 120 One-Artist-Shows, die einen vertieften Einblick in das künstlerische Schaffen Einzelner ermöglichen. Die limitierte Anzahl an Messekojen wurde von dem Beirat der art KARLSRUHE an national sowie international renommierte Galerien vergeben.

Ausgebildete Kunsthistoriker bieten Führungen über die Messe an, die einen allgemeinen Überblick zur art KARLSRUHE liefern oder tiefergehende Erläuterungen zu den ausstellenden Galerien und präsentierten Künstlern vermitteln. In 2019 wird es zudem eine Führung zum Sonderthema „100 Jahre Bauhaus“ geben. Diese zeigt Arbeiten verschiedener Bauhaus-Künstler und informiert über die wegweisende Bildungsstätte, die mit ihren Ideen und in ihrer Formensprache bis heute fortwirkt.