14.02.2020

art KARLSRUHE: Starke künstlerische Positionen gewürdigt

Loth-Skulpturen-, art KARLSRUHE- sowie Hans Platschek Preis verliehen

 Die Galeristin Rita Burster (Berlin, Karlsruhe) und der Künstler Gary Schlingheider dürfen sich über die diesjährige Auszeichnung mit dem Loth-Skulpturenpreis freuen. Foto:Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Die Galeristin Rita Burster (Berlin, Karlsruhe) und der Künstler Gary Schlingheider dürfen sich über die diesjährige Auszeichnung mit dem Loth-Skulpturenpreis freuen. Foto:Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Seit mittlerweile dreizehn Jahren werden auf der art KARLSRUHE (noch bis 16. Februar) der gleichnamige Preis sowie der Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift verliehen. Bereits zum dritten Mal wird der Loth-Skulpturenpreis – gesponsert von der L-Bank – ausgelobt, der den besten Skulpturenplatz der art KARLSRUHE auszeichnet.

Loth-Skulpturenpreis geht an Galeristin Rita Burster und Künstler Gary Schlingheider

Den von der L-Bank gesponserten und mit 20 000 Euro dotierten Preis vergibt die Fachjury für den besten Skulpturenplatz der art KARLSRUHE. Die Galeristin Rita Burster (Berlin, Karlsruhe) und der Künstler Gary Schlingheider dürfen sich über die diesjährige Auszeichnung freuen. Mit dem Loth-Skulpturenpreis werden die Galerie und der Künstler gleichermaßen ausgezeichnet.

Die Fachjury begründete ihre Wahl wie folgt: „Die Jury schätzt die Leichtigkeit und Frische von Gary Schlingheiders raumbestimmenden und -definierenden farbigen Stahlelementen. Spielerisch, aber dennoch ernsthaft, öffnen und umgrenzen Schlingheiders Skulpturen Innen- und Außenräume. Sie geben dem Betrachter die Möglichkeit, sich mittels seiner Phantasie selbst neue Räume und Raumwirkungen zu erschließen. Baukastengleich können die Stabelemente an anderem Ort in unterschiedlichen Längen, Winkeln und Farben zu neuen Skulpturen gefügt werden. Dies macht es dem Künstler möglich, auf unterschiedlichste Räume einzugehen. Dabei hilft ihm ein Modellkasten mit farbigen Miniaturteilen bei seiner Skulptur-Raum-Planung. Die noch junge Galerie Burster, Berlin/Karlsruhe, hat mit viel Mut für Neues und hohem materiellem Engagement der Messe einen Kunstgenuss ermöglicht, für den wir uns alle bedanken.“ Gary Schlingheider, geboren 1983 in Detmold, lebt und arbeitet in Berlin und Ostwestfalen.

Der Skulpturenpreis ist nach dem Künstler Wilhelm Loth (1920 – 1993) benannt. 1958 wurde er als Leiter einer Bildhauerklasse an die Kunstakademie in Karlsruhe berufen, an der er seit 1960 als Professor bis zu seiner Emeritierung 1986 wirkte. Die Fachjury besteht aus Dr. Pia Dornacher (Leitung Museum Lothar Fischer, Neumarkt), Alexander Heil (Nachlassverwaltung Wilhelm Loth, Karlsruhe), Johan Holten (Direktor der Kunsthalle Mannheim) und Peter Weibel (Direktor des ZKM – Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe).

Die Galerie König und die Künstlerin Annette Kelm sind die Preisträger des artKARLSRUHE-Preises, der die beste One-Artist-Show auszeichnet. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Die Galerie König und die Künstlerin Annette Kelm sind die Preisträger des artKARLSRUHE-Preises, der die beste One-Artist-Show auszeichnet. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

art KARLSRUHE-Preis geht an Galerist Johann König und Künstlerin Annette Kelm

Die Gewinner des dreizehnten art KARLSRUHE-Preises, der gemeinsam vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe vergeben wird und mit 15 000 Euro dotiert ist, stehen fest: Der Galerist Johann König (Berlin, London, Tokio) überzeugte die Fachjury mit der One-Artist-Show der Künstlerin Annette Kelm. Die Fachjury wählte aus den 193 One-Artist-Shows der Messe die überzeugendste Einzelpräsentation. Verliehen wird der Preis am Sonntag (16. Februar) um 11:00 Uhr im ARTIMA art Forum in der dm-arena/Halle 4. Nach Ansicht der vier Jurorinnen und drei Juroren zeichnen sich Kelms Fotoarbeiten durch eine Vielschichtigkeit aus, die nach und nach aus den ästhetisch klug balancierten Szenerien ihrer Fotos hervortreten. Die Fachjury weiter: „Einzelne Details und kleine formale Irritationen führen über die unmittelbare Anschauung hinaus und öffnen den Blick für historische oder gesellschaftliche Zusammenhänge, die die eigentliche semantische Matrix der Aufnahmen bilden. So verweist etwa die Serie ‚Travertinsäulen, Recyclingpark Neckartal‘ (2019) auf die NS-Zeit und ein Bauvorhaben des späteren Rüstungsministers Albert Speer, während Arbeiten wie ‚20 Deutsche Mark‘ (2019) an mögliche Risse im Sozialgefüge der Bundesrepublik Deutschland denken lassen.“ Annette Kelm ist 1975 in Stuttgart geboren und hat ihren Arbeits- und Lebensmittelpunkt in Berlin.

Die Jury lobte die hohe Qualität der diesjährigen One-Artist-Shows und betonte die schwierige Entscheidungsfindung. Auf Anraten der Jury hat sich die Messe Karlsruhe – in Abstimmung mit Land und Stadt – dazu entschieden, zwei weitere Galerien und deren ausgestellte Künstler mit einer Anerkennung zu würdigen. Die Messe Karlsruhe vergibt ein Preisgeld von je 1 000 Euro an den Galeristen Bernd Bentler (Bonn) mit seiner One-Artist-Show des Künstlers Michael Cleff sowie an die Galerie Voss (Düsseldorf) mit der Einzelpräsentation des Künstlers Peter Uka.

Die Fachjury besteht aus Dr. Brigitte Baumstark (Direktorin Städtische Galerie Karlsruhe), Dorothee Baer-Bogenschütz (Journalistin), Anja Casser (Leiterin des Badischen Kunstvereins Karlsruhe e.V.), Michael Hübl (Journalist), Prof. Dr. Pia Müller-Tamm (Direktorin Staatliche Kunsthalle Karlsruhe), Prof. Werner Pokorny (Künstler), Michael Sieber (Staatssekretär a. D.).

Helga Schmidhuber ist die Preisträgerin des Hand Platschek Preis für Kunst und Schrift. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner
Helga Schmidhuber ist die Preisträgerin des Hand Platschek Preis für Kunst und Schrift. Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner

Helga Schmidhuber erhält Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift

Zum dreizehnten Mal wurde am Donnerstag (13. Februar) auf der art KARLSRUHE der Hans Platschek Preis für Kunst und Schrift vergeben. Der diesjährige Einzeljuror und somit auch Laudator Alexander Klar (Direktor der Kunsthalle Hamburg) wählte in diesem Jahr die Künstlerin Helga Schmidhuber aus. „Helga Schmidhuber schafft auf sehr gesellschaftliche Art politische Kunst. In ihren Arbeiten sind die Menschen auffällig abwesend. Der Tierchorus vor dem Betrachter erinnert an das Gegenüber in der Welt. Ihre Assemblagen sind eine Mischung aus Fetisch, Altar und Endlichkeit, die von ihren Bildern zusammengehalten werden. Das Schönste an ihnen ist das Schwebende, Unerklärliche. Sie entstehen mit Zufall.“

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